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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einem lahmen Bein will niemand mir mehr Arbeit auf den Schiffen geben.«
    Allmutter nickte.
    » Ich wäre nicht zu Euch gekommen«, fuhr er fort, » aber da meine Frau krank ist und meine Tochter vor Hunger schreit…«
    Allmutter streckte die Hand aus und legte sie dem Mann auf die Schulter. » Ich verstehe deine Schwierigkeiten, aber sie sind nicht so schlimm, wie du glaubst. Geh und sprich mit meiner Hohepriesterin. Es gibt einen Mann bei den Docks, der mir einen Gefallen schuldet. Du hast zwei gesunde Hände, also kannst du Netze flicken.«
    Der Mann schaute auf, und Hoffnung schimmerte in seinen Augen.
    » Wir werden dir genug zu essen für dich und deine Familie mitgeben, bis du dein neues Handwerk richtig erlernt hast«, sagte Allmutter. » Geh mit meinem Segen.«
    Der Mann erhob sich, fiel wieder auf die Knie und weinte. » Danke«, flüsterte er. » Danke.«
    Priester kamen herbei und führten den Mann weg. Es wurde still im Raum, und Allmutter hob den Blick und sah Lichtsang an. Sie deutete mit dem Kopf auf die Seite des Raumes, wo ein Priester mit einem kleinen, pelzigen, gefesselten Bündel stand.
    » Das gehört dir, wie man mir sagte?«, fragte Allmutter.
    » Ah, ja«, sagte Lichtsang und errötete leicht. » Tut mir furchtbar leid. Es ist mir wohl entwischt.«
    » Mit dem zufällig erteilten Befehl, mich zu suchen?«, fragte Allmutter. » Und dann im Kreis herumzulaufen und zu kreischen?«
    » Das hat tatsächlich funktioniert?«, fragte Lichtsang. » Bemerkenswert. Mein Hohepriester hat nicht geglaubt, dass das Gehirn eines Eichhörnchens so komplizierten Befehlen folgen kann.«
    Allmutter bedachte ihn mit einem ernsten Blick.
    » O«, meinte Lichtsang. » Ich wollte natürlich sagen: › Hoppla. Es hat mich völlig missverstanden. Dummes Eichhörnchen.‹ Ich entschuldige mich vielmals, verehrte Schwester.«
    Allmutter seufzte und deutete mit der Hand auf eine Tür an der Seite des Zimmers. Lichtsang begab sich dorthin, und sie folgte ihm, wobei sie ein paar Diener hinter sich herzog. Allmutter bewegte sich mit der Steifheit des Alters. Liegt das an mir, oder sieht sie älter denn je aus? Das war natürlich unmöglich. Die Zurückgekehrten alterten nicht. Zumindest diejenigen nicht, welche die Mündigkeit erreicht hatten.
    Sobald sie außer Hör- und Sichtweite der Bittsteller waren, packte Allmutter ihn am Arm. » Was im Namen aller Farben hast du dir dabei gedacht?«, fuhr sie ihn an.
    Lichtsang drehte sich um und hob eine Braue. » Nun ja, du wolltest mich nicht sehen, und…«
    » Hast du vor, das wenige an Autorität, was wir noch besitzen, zu zerstören, du Idiot?«, fragte Allmutter. » Schon jetzt sagen die Leute in der Stadt, dass die Zurückgekehrten schwach werden und die Besten von uns schon vor vielen Jahren gestorben sind.«
    » Vielleicht haben sie Recht.«
    Allmutter warf ihm einen finsteren Blick zu. » Wenn zu viele das glauben, dann verlieren wir unseren Zugang zu frischem Hauch. Hast du darüber schon einmal nachgedacht? Hast du schon darüber nachgedacht, was dein Mangel an Etikette und deine Leichtfertigkeit uns alle kosten kann?«
    » Ist das der Grund für diese Veranstaltung?«, fragte er und warf einen Blick zurück durch die Tür.
    » Früher haben die Zurückgekehrten nicht nur den Bittgesuchen zugehört und Ja oder Nein gesagt«, meinte Allmutter. » Sie haben sich die Zeit genommen, jeden Einzelnen anzuhören und dann versucht, ihnen allen so gut wie möglich zu helfen.«
    » Das klingt nach einer Menge Arbeit.«
    » Wir sind ihre Götter. Sollten wir uns von einem bisschen Arbeit abschrecken lassen?« Sie sah ihn an. » Oh, natürlich. Wir wollen doch nicht, dass etwas so Unwichtiges wie die Qualen unserer Gläubigen uns die Freizeit stiehlt? Warum rede ich überhaupt mit dir?« Sie drehte sich um und wollte schon den Raum verlassen.
    » Ich bin hergekommen, um dir die Kommandos über meine Leblosen zu geben«, sagte Lichtsang.
    Allmutter erstarrte.
    » Schamweberin hat die Kontrolle über zwei Abteilungen der Armee«, sagte Lichtsang, » was bedeutet, dass sie die Hälfte unserer Streitkräfte befehligt. Das macht mir Sorgen. Natürlich vertraue ich ihr genauso sehr wie jedem anderen Zurückgekehrten. Aber wenn es wirklich Krieg gibt, wird sie die zweitmächtigste Person im ganzen Reich sein. Nur der Gottkönig wird dann noch mehr Autorität haben.«
    Allmutter bedachte ihn mit einem undeutbaren Blick.
    » Ich bin der Meinung, dass die beste Möglichkeit, sie in die

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