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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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konnte.
    Die Dienerinnen wichen vor ihr zurück und ließen sie allein in dem Seifenwasser treiben. Eine der Frauen sah Blaufinger an und nickte ihm respektvoll zu.
    » Ah, wir sind fertig?«, fragte er. » Ausgezeichnet. Du und deine Damen sind so tüchtig wie immer, Jlan. Dann werden wir fortschreiten.«
    » Können sie nicht sprechen?«, fragte Siri leise.
    » Natürlich können sie es«, erwiderte Blaufinger. » Aber sie sind ergebene Dienerinnen Seiner Unsterblichen Majestät. Während ihrer Dienststunden ist es ihre Pflicht, so nützlich wie möglich zu sein, ohne ablenkend zu wirken. Wenn Ihr jetzt bitte weitermachen würdet…«
    Siri blieb im Wasser, obwohl die schweigenden Frauen sie aus dem Zuber zu ziehen versuchten. Mit einem Seufzer wandte Blaufinger ihr den Rücken zu. Er streckte die Hand aus und drehte auch den Diener herum.
    Endlich ließ sie es zu, dass man sie aus dem Bad führte. Die nassen Frauen ließen sie allein und gingen in einen angrenzenden Raum– vermutlich um sich umzuziehen–, während einige andere Frauen Siri zu einem kleineren Zuber führten, in dem sie die Seife abspülen konnte. Sie trat in das Wasser, das viel kälter als das in dem anderen Bottich war, und keuchte auf. Die Frauen bedeuteten ihr, sie solle ganz eintauchen. Sie zuckte zusammen, gehorchte schließlich und spülte sich den größten Teil der Seife vom Körper. Danach kam ein letzter Zuber an die Reihe. Als Siri sich ihm zitternd näherte, roch sie die starken Blumendüfte, die von ihm aufstiegen.
    » Was ist das?«, fragte Siri.
    » Ein parfümiertes Bad«, erklärte Blaufinger, der ihr noch immer den Rücken zudrehte. » Wenn Ihr wollt, kann eine der Palastmasseurinnen stattdessen Euren Körper mit Parfüm einreiben. In Anbetracht der mangelnden Zeit rate ich allerdings davon ab…«
    Siri errötete, als sie sich vorstellte, wie jemand– sei es ein Mann oder eine Frau– ihren Körper mit Duftessenzen einrieb. » Das ist schon in Ordnung«, sagte sie und ließ sich in das Wasser gleiten. Es war lauwarm, und die Blütendüfte waren so stark, dass sie durch den offenen Mund atmen musste.
    Die Frauen bedeuteten ihr, ganz unterzutauchen, und Siri gehorchte seufzend. Danach kletterte sie heraus, und schließlich erschienen einige Frauen mit weichen Handtüchern. Sie trockneten Siri ab; ihre Berührungen waren so zart und sanft, wie das vorangegangene Scheuern hart gewesen war. Dies nahm den starken Geruch ein wenig fort, wofür Siri dankbar war. Andere Frauen kamen mit einer dunkelblauen Robe herbei. Siri streckte die Arme aus, so dass man ihr die Robe anlegen und sie zubinden konnte. » Jetzt darfst du dich umdrehen«, sagte sie zu dem Haushofmeister.
    » Ausgezeichnet«, sagte Blaufinger, nachdem er sich ihr wieder zugewandt hatte. Er schritt zur Tür an der Seite des Raumes und winkte Siri zu sich. » Schnell jetzt. Wir haben noch viel zu tun.«
    Siri und die Dienerinnen folgten ihm in einen Raum, der hellgelb dekoriert war. Hier gab es viel mehr Möbelstücke, keinen Badezuber, aber in der Mitte einen großen Polstersessel.
    » Seine Majestät ist nicht an eine bestimmte Farbe gebunden«, sagte Blaufinger und zeigte auf die hellen Farben des Zimmers, während die Frauen Siri zu dem Polstersessel führten. » Er repräsentiert alle Farben und jeden einzelnen der Schillernden Töne. Deshalb ist jedes Zimmer in einer anderen Farbe gehalten.«
    Siri setzte sich, und einige der Frauen nahmen sich ihre Nägel vor. Eine andere Dienerin versuchte die Knoten aus dem Haar zu bürsten, die sich durch das ausgiebige Waschen gebildet hatten. Siri runzelte die Stirn. » Schneide sie einfach ab«, sagte sie.
    Die Frauen zögerten. » Gefäß?«, fragte eine von ihnen.
    » Schneidet die Haare ab«, sagte sie.
    Blaufinger gab ihnen die Erlaubnis dazu, und wenig später lag ihr Haar in Büscheln auf dem Boden. Siri schloss die Augen und konzentrierte sich.
    Sie wusste nicht genau, wie sie es tat. Die königlichen Locken waren immer ein Teil ihres Lebens gewesen; sie zu verändern war wie die Bewegung irgendeines anderen Muskels, nur ein wenig schwieriger. In wenigen Augenblicken würde das Haar nachgewachsen sein.
    Einige Frauen keuchten leise auf, als das Haar aus Siris Kopfhaut hervorspross und ihr rasch bis auf die Schultern reichte. Dieses Wachsen machte sie hungrig und müde, aber es war besser als der Kampf der Frauen gegen die Knoten im Haar. Als sie fertig war, öffnete sie die Augen wieder.
    Blaufinger betrachtete sie mit

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