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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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ich ein Freund? Nur, warum werde ich dann bezahlt?“ Er schaut fragend zu Jeff hinüber. „Hast du dir nie solche Gedanken gemacht?“
    Jeff zuckt die Schultern. „Für mich war es ein bisschen anders – ich meine, ich war in erster Linie ein Freund der Familie und ich war nie fest angestellt. Ich war eher wie ein freier Mitarbeiter – ich habe Tat Unterricht gegeben, aber das waren vielleicht drei Stunden pro Woche, und es war nie mein Hauptberuf. Und ich habe nie auf dem Anwesen gewohnt. Aber ich kann dich schon verstehen.“ Er kaut seinen letzten Bissen Makkaroni. „Wäre es leichter, wenn es nur ein Job wäre? Wenn du keine Zeit mit der Familie verbringen, sondern einfach deine Arbeit machen und dann nach Hause gehen würdest?“
    Dan überlegt einen Augenblick. „Ja, vielleicht. Das soll nicht heißen, dass ich unhöflich sein will – ich mag sie beide. Es ist ja nicht so, dass ich nichts mit ihnen zu tun haben will. Es ist nur – komisch.“ Jeff nickt und Dan fährt fort: „Selbst bei dir … stört es dich nie? Ich meine, mit euch läuft es bestimmt gut, aber Evan schwimmt im Geld. Er könnte dich mit seinem Kleingeld kaufen.“
    Jeff schaut auf seine Hände hinab. „Ich würde gerne sagen ‚nein‘ und dass er mich nicht kaufen kann, weil ich nicht käuflich bin. Und das stimmt, aber … es stört mich schon ein bisschen. Was Geld angeht, gibt es für ihn keine Grenzen. Aber für mich schon. Und manchmal ist es schwer zu entscheiden, wofür ich ihn bezahlen lasse und wofür nicht.“ Jeff sieht nachdenklich aus, als müsste er überlegen, wie viel er Dan anvertrauen kann. „Ehrlich gesagt ist das einer der Hauptgründe, warum unsere Beziehung nicht ernster ist. Zumindest aus meiner Sicht. Er ist mir wichtig, aber ich möchte nicht, dass mein Leben zu sehr von seinem abhängig wird.“
    „Das verstehe ich.“ Dan dreht sich ein Stückchen in Jeffs Richtung, um ihn ansehen zu können. Die Bewegung löst ihre Schultern voneinander, aber presst ihre Oberschenkel zusammen. Das neue Gefühl und die neue Wärme lenken Dan kurzzeitig ab, aber schließlich schafft er es, zu fragen: „Und aus seiner Sicht? Warum ist er mit einer offenen Beziehung zufrieden?“
    Jeff grinst. „Aus seiner Sicht? Er bekommt das Beste von beidem: die Sicherheit, zu mir nach Hause kommen zu können, aber die Freiheit, hübschen Dingen hinterherzujagen, wenn ihm danach ist.“ Jeffs anzügliches Lächeln erinnert Dan daran, dass er ebenfalls eines der von Evan gejagten „Dinge“ war.
    Dan fühlt seinen Körper auf Jeffs Blick reagieren, und seine Stimme klingt etwas tiefer, als er fragt: „Und du? Magst du keine hübschen Dinge?“
    Jeffs Blick ist eindringlich und seine Stimme hat sich ebenfalls gesenkt: „Ich bin nicht blind, Dan. Natürlich mag ich hübsche Dinge. Und ich mag sie noch mehr, wenn ich feststelle, dass sie nicht nur äußerlich schön sind.“ Eine Zeit lang betrachtet er Dan, dann zieht er seine Beine weg und steht auf. Er nimmt ihre Teller vom Couchtisch und bringt sie in die Küche. Im Gehen sagt er: „Aber ich versuche, ein bisschen verantwortungsvoller damit umzugehen. Ich versuche, niemanden auszunutzen, dem es gerade schlecht geht, und ich versuche zu vermeiden, dass Beziehungen wegen mir noch komplizierter werden.“
    Jeff kommt wieder aus der Küche und bleibt an der Haustür stehen. „Und ich versuche, mich selbst ein wenig zu schützen. Wenn mir jemand begegnet, für den ich etwas empfinden könnte, dann will ich erst sicher sein, dass derjenige meine Gefühle auch erwidern kann, bevor ich mich auf irgendetwas einlasse. Ich bin zu alt, um ein gebrochenes Herz für etwas Romantisches zu halten.“
    Dan hatte sich bisher keine Gedanken um Jeffs Blickwinkel gemacht. Um ehrlich zu sein, hatte er sich noch nicht einmal um seinen eigenen Blickwinkel so viele Gedanken gemacht. Er war einfach nur instinktiv den Reaktionen seines Körpers auf Jeffs Nähe gefolgt. Jeff schaut ihn an und scheint zu verstehen, dass Dan seine Worte erst verarbeiten muss.
    „Okay, das sehe ich ein. Es ist wohl … es ist wohl gut, dass du einen kühlen Kopf bewahrst und so … verantwortungsbewusst bist. Trotzdem … willst du das manchmal nicht alles vergessen und einfach tun, was sich gerade gut anfühlt?“ Dan hebt seinen Blick zu Jeff und legt die ganze Hitze hinein, die Jeffs Anwesenheit in ihm hervorruft.
    Jeffs Körper schwankt tatsächlich ein wenig in seine Richtung, doch seine Füße bleiben fest auf dem

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