Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
jemanden rufen hört, und als er sich umschaut, sieht er Jeff, der ihm hinterherjoggt. Evan steht in der Stalltür und beobachtet sie, kommt aber nicht näher.Danbleibt stehen. Hat er etwas vergessen? Er dreht sich um und wartet, bis Jeff ihn eingeholt hat.
„Hey K…“ Jeff fängt sich gerade noch. „Dan. Können wir einfach … können wir kurz reden?“ Und dann schaut er Dan in die Augen. Dan kann darin zwar keine Leidenschaft erkennen, aber dafür Wärme und er entspannt sich ein bisschen.
„Ja, klar. Worum geht’s?“ Jeff macht einen leicht unsicheren Eindruck und Dan findet sich in der ungewohnten Situation wieder, Jeff dabei helfen zu müssen, sich zu beruhigen. Leider fällt ihm nichts ein, womit er das zustande bringen könnte. Naja, ihm fällt einiges ein, aber in der augenblicklichen Situation ist wohl nichts davon angebracht.
Jeff seufzt. „Dan, hör mal … ich wollte dir nur sagen … ich meine …“ er seufzt noch einmal, dann lächelt er reumütig. „Tut mir leid. Ich wollte mich nur entschuldigen – dafür, dass ich dir kein besserer Freund war, seit du hier bist.“
Dan runzelt die Stirn. „Jeff, es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Ich meine … du hast mir in Kentucky wirklich geholfen, aber mal ganz ehrlich … wir kennen uns kaum. Ich erwarte nicht von dir, dass du mein bester Freund bist oder so was.“ Dan erinnert sich an Evans Frage im Stall, ob er aus dem Haus kommen würde und sagt: “Und so armselig bin ich nun auch wieder nicht. Ich kann alleine Freunde finden. Ich bin erst seit einer Woche hier und hatte viel zu tun.“ Er lächelt so freundlich wie nur möglich. „Ernsthaft, Mann, es ist nicht deine Aufgabe, den Babysitter für mich zu spielen und das habe ich auch nie von dir erwartet.“
„Dan, komm schon. Das hat mit Babysitten überhaupt nichts zu tun. Ich habe in Kentucky gerne Zeit mit dir verbracht. Ich meine, es war nicht unter den besten Umständen, aber es war schön, dich näher kennenzulernen.“ Jeff runzelt die Stirn. „Aber hier draußen sind die Dinge ein bisschen kompliziert geworden, verstehst du?“
„Ja, sicher. Ich meine, das hier ist dein richtiges Leben.“ Dan fragt sich, ob er wirklich versteht, was Jeff ihm zu sagen versucht. Es scheint mehr dahinter zu stecken, aber Jeff drückt sich nicht gerade klar aus und Dan will vermeiden, dass die Situation noch unangenehmer wird, also stellt er lieber nicht viele Fragen. „Es ist okay, wirklich. Ich bin wegen der Pferde hergekommen, und nicht … ich erwarte nichts von dir.“ Er schaut zurück zum Stall, wo er Evan sieht, der immer noch in der Tür steht, auf den Boden schaut und von einem Fuß auf den anderen tritt. „Hat Evan Angst, dass ich ihm lästig werde? Denkt er … Ich gebe wirklich mein Bestes und ich glaube, ich kann das Kaufmännische noch lernen. Denkt er, er hätte jemand anderen einstellen sollen?“ Jetzt, wo ihm dieser Gedanke kommt, fragt sich Dan, ob das nicht am meisten Sinn ergibt. Evan ist ein netter Kerl und würde niemanden feuern wollen, aber er hatte wahrscheinlich mit jemandem gerechnet, der ein bisschen selbstständiger ist und sich besser damit auskennt, wie man einen Stall leitet.
„Nein, Dan“, hakt Jeff ein. „Überhaupt nicht! Ernsthaft, Evan ist begeistert davon, wie viel Spaß Tatiana hat und er ist der Meinung, dass du mit dem geschäftlichen Teil gut zurechtkommst. Mit deiner Arbeit gibt es nicht das geringste Problem.“ Jeff sieht ihn wieder an und in seinem Blick liegt Aufrichtigkeit. „Wir sind nur … wir versuchen gerade, ein paar Beziehungsprobleme zu lösen und wollen sichergehen, dass wir da niemanden mit hineinziehen, verstehst du?“
„Ähm, nein, nicht wirklich … aber das muss ich doch eigentlich auch gar nicht, oder?“ Dan weiß, dass komplizierte Situationen, bei denen es um Gefühle geht, nicht seine Stärke sind und er würde sie nach Möglichkeit lieber vermeiden. „Ich meine, eure Angelegenheiten sind eure Angelegenheiten. Ich muss nicht alles wissen.“
Jeff seufzt. „Ja, du hast recht. Es gibt keinen Grund, dich da reinzuziehen.“
Das klingt nicht ganz richtig. „Ich will damit nicht sagen, dass ich nicht helfen würde, wenn ich kann … ich meine, ich schulde euch beiden eine Menge. Wenn ihr also irgendetwas braucht, bin ich für euch da – ganz ohne Probleme oder dumme Fragen. Ich meine nur … wenn ihr nicht darüber reden wollt, ist das auch okay.“
„Ich glaube … ich glaube, dabei wird es
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