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Sturms Flug

Sturms Flug

Titel: Sturms Flug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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Badeanzug besorgt hatte und woher er stammte, doch dieses Wissen hätte ohnehin nichts daran geändert, dass sie ihn tragen musste .
    »Dein Freund Lohmann hat einen ziemlichen Fisch im Arsch«, erinnerte sie sich an die Worte ihres Bruders, als er sie kurz zuvor auf ihrem Handy angerufen hatte. »Menschenskind, ist der Typ verklemmt! Wenn man dem ein Stück Kohle zwischen die Backen rammen würde, hätte man in spätestens drei Tagen einen Diamanten von solcher Reinheit …«
    »Jo, bitte, erspare mir diesen Mist! Sag mir lieber, wie weit ihr seid.«
    »An der Knastfront ist alles in bester Ordnung, Schwesterherz.« Sein heiterer Tonfall hatte sie zu der Annahme bewogen, dass ihm die ganze Sache Spaß machte. »Der niedliche Staatsanwalt mit der Sardine im Enddarm und dein krimineller, aber brillanter Bruder haben alles haargenau so gedeichselt, wie du es verfügt hast. In Rekordzeit, möchte ich betonen. Du kannst loslegen.« Er hatte kurz gezögert, dann war er ernst geworden. »Pass auf dich auf.« Er hatte das Gespräch beendet, ohne ihr die Möglichkeit einer Erwiderung zu geben.
    Die grüngelbe 737 der South African Wings wurde rasch größer.
    Neben Mara, auf der Ladefläche des Gepäckwagens, bibberten zwei Rettungssanitäter, Freiwillige, die lediglich mit Schwimmhosen bekleidet waren.
    Asad hatte auf dieser Garderobe bestanden, da er vermeiden wollte, einen präparierten Polizisten untergejubelt zu bekommen, wie er es nannte, der eine Wanze, eine Blendgranate, eine Pistole, eine Atombombe oder weiß der Teufel was an Bord schleppte. Lediglich drei Sanitätskoffer waren erlaubt und Mineralwasser in Plastikflaschen, und sie zweifelte nicht daran, dass die Verbrecher alles gründlich durchsuchen würden, bevor sie dem Sani-Team den Zutritt erlaubten.
    Auf der Gangway entdeckte sie zwei Gestalten, von denen nur die Konturen auszumachen waren, da alles um sie herum in gleißendem Licht erstrahlte. Dies hatte seinen Ursprung im vorderen Einstieg, der geöffnet war. Das kalte, fahle Leuchten war so grell, dass sie den Blick abwenden musste.
    Der Gepäckwagen stoppte rund zehn Meter von der Maschine entfernt. Weisungsgemäß kletterten die drei Passagiere von der Ladefläche, während der Fahrer reglos hinter dem Steuer verharrte.
    Sie schauderte, als ihre nackten Füße den Asphalt berührten. Teufel, war das kalt!
    Ein Erlebnis des vergangenen Sommers kam ihr in den Sinn, als sie eine Bankfiliale betreten hatte, von der sie annehmen musste, dass dort ein Überfall stattfand. Zu jener Zeit war sie ebenfalls barfuß gewesen und allein auf sich gestellt, als Ergebnis einer Verkettung merkwürdiger Umstände. Genau wie an diesem Tag. Nein, nicht ganz, denn zumindest war es damals rund 35 Grad wärmer gewesen.
    Der Gestank von ausgelaufenem Benzin stieg ihr in die Nase, während sie sich den markierten Medizinkoffer schnappte. Darin war ihr Mobiltelefon versteckt, das einen wichtigen Bestandteil des Planes darstellte.
    Schlotternd vor Kälte stellte sie den Koffer vor sich auf den Boden, und auch die Sanis bewaffneten sich mit ihrer Ausrüstung. Der größere von beiden, ein schrecklich blasser, sommersprossiger Typ, schnaubte laut und rhythmisch in dem Bemühen, seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Die Nase des Mannes sowie seine Ohren waren rot angelaufen, und er gab ein Bild des Jammers ab. Sie nahm an, dass sie ähnlich verfroren aussah.
    Endlich bequemte sich einer der Entführer die Gangway hinab. Dabei stakte er durch mehrere Lagen Kleider, welche die Stufen bedeckten, quetschte sich an den Gestalten vorbei, die den Niedergang blockierten, und genau wie die beiden, so war auch er vor der Orgie aus Helligkeit nur als Schattenriss zu erkennen.
    »Nein!«, entfuhr es ihr.
    Die Sanis schauten sie scheel an, doch sie achtete nicht darauf.
    Eine Horrorvision hatte sie plötzlich angefallen, ein furchtbarer Gedanke, der ihr unverständlicherweise bisher nicht gekommen war. Was, wenn es Asad Aidid war, der die Gangway herunterkam? Der Kerl würde sie erkennen, und dann konnte sie nur noch beten. Oder wenn er einen seiner Schergen aus Somalia mitgebracht hatte, etwa Rashid, den selbsternannten General mit der fetten Zigarre, oder einen der halbwüchsigen Milizionäre. Wenn man sie erkannte, bevor sie ihren Trumpf ausspielen konnte, würde Asad zu Ende bringen, was er in Somalia angefangen hatte, davon war sie überzeugt. Wieso hatte sie vorher nicht an diese Möglichkeit gedacht?
    Sie versuchte, sich zu beruhigen,

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