Sturmwarnung
Washington, ein 9300
Jahre altes Skelett ausgegraben, das eine frappierende Ähnlichkeit mit in Asien
gemachten Funden aufweist. Seitdem sind die Knochen in einem Safe verwahrt,
denn die örtlichen Umatilla-Indianer wollen sie ohne weitere Untersuchungen
nach ihrer eigenen Tradition bestatten. In jedem Fall bedeutet die bloße
Existenz dieses Skeletts ein weiteres schlagendes Argument dafür, dass die
vollständige Erfassung der Menschheitsgeschichte der letzten 10000 Jahre noch
aussteht.
Die Herkunft
der Steingebilde von Nan Madol ist alles andere als geklärt. Ein zusätzliches
Rätsel werfen die Säulen auf, die sich alle unter Wasser befinden, während es
auf dem Land keine vergleichbaren Gebilde gibt. Kurz, Nan Madol ist ein
einziges Geheimnis. Es ist mindestens 2000 Jahre alt, doch im pazifischen Raum
gibt es so gut wie keine Spuren von einer Zivilisation, die in der fraglichen
Zeit fortgeschritten genug gewesen wäre, um ehrgeizige Bauprojekte wie dieses
durchzuführen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein solches Volk nicht mit
China Handel getrieben hätte, das in dieser Zeit der größte und am besten
organisierte Staat an der Pazifikküste war. Doch dort sind keinerlei
Aufzeichnungen über solche Handelsbeziehungen erhalten. Abgesehen von
vereinzelten Tonscherben weist in Nan Madol nichts auf eine handwerkliche
Tätigkeit hin.
War Nan Madol
überhaupt eine Stadt? Und wozu diente der Kanalbau? Warum erinnert Nan Madol
eher an eine Festung als an eine Stadt? Die größte Anlage, Nan Dowas, liegt
hinter massiven Mauern.
Wenn man
aufgrund der Funde auf Flores davon ausgeht, dass Menschen seit beinahe einer
Million Jahre Schifffahrt über den Pazifik betreiben, könnte die Menschheit die
abgelegenen Inseln viel eher erreicht haben, als wir gegenwärtig glauben.
Gleichwohl stellen uns Nan Madol und die Anlage vor der japanischen Küste immer
noch vor ein Rätsel. Nirgendwo in historischer Zeit – weder vor 1000 noch vor
3000 Jahren – stoßen wir auf Spuren einer Zivilisation, die so weit entwickelt
war, dass sie diese bahnbrechenden Bauwerke hätte errichten können.
Kann es also
sein, dass wir Gebilde vor uns haben, die viel älter sind, als wir ahnen?
Möglicherweise.
Im pazifischen Raum hat man bei der Altersbestimmung einiger rätselhafter
Anlagen faszinierende Erfolge erzielt. So hat man auf den benachbarten Inseln
Neu-Kaledonien und Pines mehrere Zementzylinder mit einem Durchmesser von
zwischen einem und zwei Metern und einer Höhe von einem bis zu zweieinhalb
Metern gefunden. Gefertigt sind sie aus einem Gemisch aus hartem Kalkstein,
Mörtel und zerstoßenen Muscheln. Da Muscheln organischen Ursprungs sind,
sprechen sie auf die Radiokarbonmethode an, was es Wissenschaftlern des Centre
des Faibles Radioactivités (Zentrum für die Untersuchung schwacher
radioaktiver Strahlung) ermöglichte festzustellen, dass die Zylinder zwischen
7000 und 13 000 Jahren alt sein müssen. Und das ist genau der Zeitraum, in dem
die Anlage von Yonaguni im Meer versank.
Die Zylinder
wurden mitten im Inneren von künstlich angelegten Kieselhügeln gefunden. 400
dieser Gebilde befanden sich auf der Insel Pines und 17 auf Neu-Kaledonien. Es
gab dort keine Knochenfunde, ebenso wenig wie Feuerstellen oder irgendwelche
Artefakte, deren Alter die Datierung der Muscheln hätte in Frage stellen
können. Die Zylinder waren senkrecht in Hügeln vergraben, die selbst bis zu
drei Metern hoch waren und einen Durchmesser von hundert Metern aufwiesen.
Weder die
Zylinder noch die Art ihrer Platzierung gaben Hinweise auf einen spezifischen
Zweck. In dieser Hinsicht ähneln sie Nan Madol und Yonaguni, die ja auch nicht
so aussehen, als hätten sie eine bestimmte Funktion erfüllt. Dennoch erwecken
die Ruinen auf der Insel Pines den Eindruck, als hätten sie irgendeine
technische Funktion gehabt. Worin diese bestanden haben könnte, liegt im
Dunkeln.
Nicht nur im
pazifischen Raum, sondern auf der ganzen Welt finden sich seltsame Monolithen
oder Anlagen von monolithischem Charakter, die alle aus einer weit entfernten
Zeit zu stammen scheinen.
Manche dieser
Fundstellen sind von schier unvorstellbarer Größe. Eines dieser Werke, die
Plattform in Baalbek im Libanon, könnte auch heute nur mit speziellen
Hebevorrichtungen gebaut werden.
Wie die
meisten unerklärlichen Phänomene ist die Anlage von Baalbek größtenteils
ignoriert worden, weil man sonst lieb gewonnene Theorien hätte aufgeben müssen.
Wenn neue Entwicklungen einer
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