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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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und der Admiral kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    »Lassen Sie bitte den Kurs ändern, wenn es Ihnen recht ist, Thay. Zurzeit hat die Königliche Marine in diesen Gewässern ja nur freundlich gesinnte Schiffe zu erwarten. Zumindest, wenn während unserer Überfahrt nicht neue Kämpfe ausgebrochen sind.«
    Bercons gab die notwendigen Befehle, und die Imperial drehte sich mehr in den Wind. Es wurden mehr Flaggen gehisst, und der Kapitän ließ die Geschütze bereitmachen, ohne allerdings Kugeln laden zu lassen.
    »Für einen Salut«, beantwortete Thyrane Sinao die unausgesprochene Frage.
    Die Paranao und Manoel versuchten, mehr zu erkennen, aber es dauerte lange, bis das andere Schiff so nah herangekommen war, dass man tatsächlich Einzelheiten ausmachen konnte.
    »Thaynric-Farben, Thay«, gab der Ausguck bekannt.
    »Gut so«, brummelte Thyrane. »Lassen Sie signalisieren, dass wir eine Unterhaltung wünschen.«
    Die beiden Schiffe passten ihren Kurs an und gingen längsseits, nachdem Signalmaate wild mit Flaggen gewedelt hatten. Noch so etwas, dessen Sinn Sinao zwar verstand, dessen Bedeutung sie sich aber nur schwer merken konnte.
    »Es ist die Phönix «, erklärte Bercons. »Teil der Kanal-Flotte, soweit ich weiß.«
    »Reichen Sie mir bitte ein Sprachrohr«, sagte Thyrane.

    Die Mannschaft war inzwischen so gut wie komplett an Deck gekommen. Sie standen alle an Backbord und blickten zu dem anderen Schiff hinüber. Einige winkten, aber niemand rief etwas. Auch auf der Phönix hatten sich die Neugierigen versammelt; die Seeleute auf dem Hauptdeck, die Offiziere auf dem Achterdeck.
    »Ahoy Phönix «, rief Thyrane durch das Sprachrohr. »Ihrer Majestät Schiff Imperial hier, unter der Flagge von Admiral Aomas Thyrane.«
    »Ahoy Imperial . Hier spricht Kapitän Deckard. Willkommen zurück in der Zivilisation, Thay!«
    Neben sich hörte Sinao Manoel kurz kichern, aber Thyranes lautes Rufen übertönte die anschließend gemurmelten Worte des jungen Maestre.
    »Danke, Thay. Wir haben ein wenig Nachholbedarf, was Neuigkeiten betrifft. Wäre es möglich, Sie zu einem Glas Port einzuladen und Ihnen die Gastfreundschaft der Imperial angedeihen zu lassen?«
    Kapitän Deckard bejahte das. Während auf der Phönix ein Boot klargemacht wurde, flüsterte Manoel: »Als ob es eine Wahl gäbe, wenn ein Admiral einen Kapitän um was bittet.«
    »Aber es ist doch trotzdem nett, ihn einzuladen«, erklärte Sinao dem Maestre mit gerunzelter Stirn.
    »Wenn du meinst.«
    Sinao beobachtete interessiert, welche Aktivitäten der angekündigte Besuch des anderen Kapitäns an Bord auslöste. Die Offiziere der Imperial schritten durch die Besatzung, gaben Befehle und schickten Männer und Frauen nach unten. Hektisch wurde das Deck noch sauberer aufgeräumt, als es ohnehin schon war, und der Erste Offizier überprüfte persönlich jeden Knoten. Die Seeleute wurden angewiesen, ihre beste Kleidung anzulegen und sich zu waschen, während Thyrane und Bercons hinabstiegen, um ihre Uniform zu
wechseln. Der Steward bekam Anweisung, besondere Leckereien aus den Vorräten aufzutischen, den Tisch entsprechend vorzubereiten und nur den besten Port zu servieren.
    Als Kapitän Deckard schließlich an Bord kam, erwartete ihn ein ordentliches, sauberes und perfekt organisiertes Schiff. Und dazu Offiziere, die es weder an Manieren noch an Freundlichkeit mangeln ließen.
    In der ganzen Aufregung kam Sinao sich recht nutzlos vor, weshalb sie sich an der Reling hielt und darauf achtete, nicht im Weg zu sein. Manoel hingegen hatte sich auf das Vorschiff zurückgezogen und begann in aller Seelenruhe eine Pfeife zu stopfen und zu rauchen, ohne dabei den Besuch zu beachten.
    Als die Vorstellungsrunde unter den Offizieren vorbei war – Kapitän Deckard hatte mehrere seiner eigenen Offiziere mitgebracht -und sie Höflichkeiten ausgetauscht hatten, rief Thyrane Sinao, die das ganze Spektakel interessiert beobachtet hatte, zu sich.
    »Und das hier ist eine Maestra, von deren jungendlichem Aussehen Sie sich nicht täuschen lassen sollten, Thays. Sie verfügt über eine ganz außergewöhnliche Begabung und hat sich auf unserer Mission mehr als einmal als von unschätzbarem Wert erwiesen.«
    Verlegen lächelte Sinao und versuchte sich an ihrer besten Imitation eines Saluts, was wiederum die Besucher lächeln ließ. Zwar nicht in jedem Fall freundlich, aber zumindest doch höflich. Kapitän Deckard erwiderte den Gruß und sah Admiral Thyrane dann auffordernd an.
    »Dieser

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