Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
Port, von dem Sie sprachen, Thay …«
    »Natürlich, natürlich. Folgen Sie mir bitte.«
    Er bedeutete Sinao, ebenfalls mitzukommen, und so fand sich die junge Paranao siebenundachtzig Sekunden später an einem großen Tisch wieder, der fast die gesamte Kajüte des Admirals in Beschlag nahm. Irgendwer musste in der kurzen
Zeit den Großteil seiner Möbel entfernt und diesen Tisch aufgebaut haben.
    Alle schwiegen, bis jeder ein Glas Port hatte, dann hob Thyrane seins.
    »Auf uns selbst!« Nach einem augenzwinkernden Blick in die Runde fügte er hinzu: »Da sich wohl niemand sonst für unser Wohlergehen interessiert.«
    »Auf uns selbst«, kam die Antwort der Männer und Frauen am Tisch.
    »Der ist gut«, erklärte Deckard bewundernd und sah bedauernd in sein leeres Glas. Auf einem Wink von Thyrane füllte der Steward es schnell nach.
    »Verzeihen Sie, dass ich etwas unhöflich bin, aber wir sind in großer Eile. Was gibt es Neues von der Kanalflotte?«
    Deckard trank erst einen weiteren Schluck, bevor er von den Dingen berichtete, von denen Sinao wusste, dass sie Thyrane brennend interessieren würden, auch wenn sie selbst es schwer fand, die Nachrichten zu verstehen.
    Sie spitzte die Ohren erst, als der Kapitän von einem Gefecht vor einer Stadt namens Boroges berichtete, bei dem angeblich Drachen einige Schiffe schwer beschädigt und eines der größten sogar versenkt hatten.
    »Der Admiral ist schwer verwundet worden in jener Nacht«, erklärte Deckard. »Es hat die Amerswatt hart getroffen. Wäre nicht zufällig eine junge Offizierin an Bord gewesen, die das Kommando übernommen hat, dann hätte es aber noch schlimmer kommen können.«
    »Mut und Findigkeit im Angesicht des Feindes sind bewundernswert«, warf Bercons ein. »Vor allem, wenn der Feind ein so großes Angesicht hat.«
    »Wie lautet der Name der Offizierin?«, fragte Thyrane, und Sinao war verwundert über den lauernden Ton in seiner Stimme.

    »Hedyn, Roxane Hedyn.«
    »Ha! Ich habe Holt gesagt, dass er mal wieder den falschen Eindruck von einer Offizierin hatte.« Thyrane blickte triumphierend in die Runde. »Sie war die kommissarische Kapitänin der Mantikor , nicht wahr?«
    »Zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, Thay. Die Mantikor ging im Gefecht verloren.« Deckard schien die Enttäuschung in Thyranes Miene zu bemerken, denn er fuhr hastig fort: »Nicht ohne allerdings einige entkommene géronaische Fregatten mit sich zu nehmen. Der Chronist nannte es eine gewagte und geniale Aktion, und der Admiral hat ihr dafür das Kapitänspatent verliehen.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Admiral Barrows hat ihr das Kommando über ein Beuteschiff gegeben, eine géronaische Korvette namens Siorys , und offenbar hat er ihr auch eine Mission anvertraut, über deren Details ich allerdings nicht informiert bin.«
    »Und wo ist der Admiral jetzt?«
    Deckards Miene zeigte seine Trauer.
    »Es war ein harter Schlag für uns alle, Thay, als Admiral Barrows seinen Verletzungen erlag. Er schien bereits auf dem Wege der Besserung zu sein, als seine Wunden sich als heimtückischer als erhofft erwiesen.«
    »Barrows tot«, murmelte Thyrane. »Meine Güte, wer hätte das gedacht. So ein harter Kanonensohn, von ihm hätte ich immer geglaubt, dass er alles übersteht.«
    »Es war ein herber Verlust, auch für die Kanalflotte.«
    »Unter wessen Flagge fährt sie jetzt?«
    »Admiral Farceys, Thay.«
    »Die Eiserne Lady ist befördert worden?«
    Mehrere Anwesende versuchten, ein Grinsen zu verbergen, aber den meisten gelang dieses Unterfangen mehr schlecht als recht.

    »Von einer solchen Bezeichnung ist mir nichts bekannt, Thay«, log Deckard recht offenkundig. »Aber Admiral Farcey hat nach Barrows Tod die Ernennungsurkunde erhalten und ist gleich auf dem Posten geblieben.«
    »Gut für sie«, befand Thyrane. »Ist die Amerswatt noch ihr Flaggschiff? Und wo befindet sie sich?«
    »Im Kanal, Thay. Nach dem Ende des Krieges wurde die Blockade beendet. Der Großteil der Flotte liegt im Sanlet, aber die Amerswatt führt noch ein kleines Geschwader aus Fregatten und Korvetten im Kanal an. Wir sind Teil des Geschwaders und waren mit der Sicherung des Kaps beauftragt.«
    »Famos. Wir werden versuchen, Kontakt mit Admiral Farcey herzustellen«, erklärte Thyrane und zwinkerte Sinao zu. »Sie schuldet mir noch den einen oder anderen Gefallen.«

FRANIGO

    Während die Kutsche über die holprige Straße fuhr, blickte Franigo aus dem Fenster und hing seinen eigenen Gedanken nach. Es waren nicht

Weitere Kostenlose Bücher