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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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herrisch, eine unangenehme Stimme.
    »Ah, Maestra Askell. Hier ist Maestre Lamworth von der Imperial .«
    »Meine Einheit, wissen Sie, wie viel Uhr es ist?«
    »Äh.« Lamworth schien nach Worten zu suchen. »Es tut mir leid, an unserer Position ist es früher Abend.«
    »Nun, hier nicht, Thay.«
    »Verzeihung, aber ich kontaktiere Sie im Auftrag von Admiral Thyrane. Wir sind sehr weit entfernt, ich habe nur geringe Hilfe und dementsprechend wenig Zeit.«
    »Moment mal, Lamworth! Wir sind nicht allein!«
    »Keine Sorge, Maestra. Das ist meine Begleitung. Eine Eingeborene, die …« Lamworth stockte kurz, dann fuhr er fort: »… will sagen, eine Vertraute des Admirals ist bei mir.«
    Das Gespräch erschien Sinao seltsam, an diesem merkwürdigen Ort ohne Oben und Unten, ohne Gesichter und Körper, nur von Vigoris umgeben.
    »Ungewöhnlich. Sehr ungewöhnlich. Sie müssen mir einmal erklären, wie Sie das angestellt haben.« Dann schien sich die Maestra an das zu erinnern, was Lamworth zuvor gesagt hatte. »Reden Sie«, forderte sie ihn auf.
    »Der Admiral hat in der Sturmwelt Nachforschungen angestellt, die im Ergebnis auf eine Verwicklung der Handelscompagnie in schmutzige Geschäfte hindeuten«, gab Lamworth weiter, was ihm Thyrane aufgetragen hatte. »Er glaubt, dass die Compagnie bemüht ist, einen besonderen Fund vor der Krone zu verstecken, und dass dieser Fund in Bezug zu Drachen steht.«
    »Sagten Sie gerade Drachen, Lamworth?«
    »Korrekt, Thay. Ich übermittele nur die Botschaft, wie es mir aufgetragen wurde.«
    »Das ist äußerst interessant. Unsere Flotte hatte vor Hiscadi
einen Zusammenstoß mit Kreaturen, die man wohl nur als Drachen bezeichnen könnte.«
    »Pilwick«, entfuhr es Sinao. »Kannst du Pilwick kontaktieren?«
    »Warum?«
    »Weil Admiral Thyrane denkt, dass er helfen kann. Wegen Admiral Dance.«
    »Daunce«, korrigierte Askell die Paranao. »Hm, theoretisch könnte ich versuchen, ihn zu kontaktieren, aber können Sie so lange durchhalten, Lamworth?«
    »Bislang verspüre ich kaum Erschöpfung«, erwiderte der Bordmaestre. »Ich muss gestehen, dass es einfacher ist, als ich meiner bisherigen Erfahrung nach gedacht hätte.«
    Sinao spürte seine Aufmerksamkeit auf sich ruhen.
    »Bemerkenswert.«
    »Wir werden über Ihre Nachricht reden müssen, Thay«, befand Askell. »Die Admiralität wird das sehr interessieren. Versuchen Sie, mit Ihren Kräften zu haushalten. Ich kontaktiere unterdessen Pilwick.«
    Damit verschwand das Gefühl ihrer Gegenwart, und Sinao blieb allein mit Lamworth an diesem Ort, der keiner war, zurück.
    »Warum ist das bemerkenswert?«, erkundigte sie sich nach dreißig Sekunden. Überrascht stellte sie fest, dass sie den Fluss der Zeit auch an diesem Nicht-Ort bestimmen konnte.
    »Weil es eigentlich weitaus schwieriger sein müsste. Und weil du eigentlich nicht hier sein dürftest. Ohne Traumstaub ist eine solche Kontaktaufnahme … unmöglich. Wenn wir wieder zurück sind, wirst du mir erklären müssen, was du getan hast, und vor allem, wie.«
    »Ich habe gar nichts getan«, erwiderte Sinao rasch. Sie hatte das unangenehme Gefühl, sich vor dem Bordmaestre rechtfertigen zu müssen. »Jedenfalls nicht absichtlich.«

    »Bemerkenswert.«
    Langsam fing der Begriff an, sie zu stören, und sie nahm sich vor, Manoel nach ihrem Ausflug zu diesem Ort über alles auszufragen, und schwieg. Obwohl der junge Maestre weitaus weniger würdevoll und gelehrt tat als Lamworth und die Männer und Frauen der Compagnie, schien er mehr als sie zu wissen. Oder er ist einfach offener und nicht so sehr darauf bedacht, einen Nutzen daraus zu ziehen, dass es etwas gibt, was nur er weiß.
    Unvermittelt spürte sie die Gegenwart zweier Personen.
    »Maestre Lamworth, darf ich Ihnen und Ihrer Begleiterin Maestre Pilwick vorstellen?«, fragte Askell.
    »Sehr erfreut.«
    »Ich bin auch erfreut«, sagte Sinao schüchtern.
    »Berichten Sie, Thay«, ließ sich eine neue Stimme vernehmen, tief und dunkel, deren Klang einen mächtigen, stattlichen Mann vor Sinaos innerem Auge erschienen ließ. Askell wirkte dagegen eher wie eine alte, zornige Frau.
    Lamworth folgte der Aufforderung und berichtete alles, was Thyrane ihm aufgetragen hatte. Sinao lauschte und versuchte, sich nicht auf den Ort, sondern auf die Worte zu konzentrieren. Als der Bordmaestre schließlich endete, herrschte kurz Stille. Dann erklärte Pilwick: »Ich habe einen Bericht von Admiral Daunce und Handlungsvorschläge für Admiral Thyrane,

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