Sturz Der Engel
der Batterie von Firinzellen auf.
»Und was ist mit deinen … Fähigkeiten?«
»Ich kann den Energiestrom steuern und formen, aber ich kann eine so starke Energie nicht ganz allein bändigen. Bei den Werkzeugköpfen ist es anders, die sind dazu gebaut, mit gedrosselter Energiezufuhr zu arbeiten. Aus der Waffendüse tritt die Energie dagegen mit voller Kraft aus. Es sieht so aus, dass bei jeglicher Energiezufuhr …« Nylan zuckte hilflos mit den Achseln. Es war sogar für ihn selbst schwer, anderen zu erklären, wie die Dinge sich anfühlten, die er mit seiner neuen Art von Wahrnehmung spüren konnte. Er klappte den zweiten Tragegriff auf.
»Wie viel Energie haben wir noch?«
»Fünfzig Prozent in einer Batterie. Der Notstromgenerator hält vielleicht lange genug, um diese Zellen ganz aufzuladen. Andererseits könnte er jederzeit den Dienst quittieren. Die Lager sind völlig hinüber.«
»Das könnte reichen, um den Waffenlaser zu betreiben, nicht wahr?« Rybas Lächeln war beinahe grausam.
»Eine Weile. Die Zellen hallten vielleicht ein Jahr.«
Ryba richtete sich im Sattel auf. »Du hast gut gearbeitet, Nylan. Der große Schmied und Ingenieur. Du hast einen Turm gebaut, ein Badehaus und Ställe, du hast dir überlegt, wie du die Gebäude beheizen kannst, und wir haben immer noch den Waffenlaser. Wir sehen uns beim Abendessen.«
Als er sie so über seine Leistungen reden hörte, wünschte er sich beinahe, er hätte nicht ganz so viel geschafft.
Sie machte kehrt und ritt davon.
XL
» S er Gethen, Herr von Gethenhain«, verkündet der junge, noch nicht voll ausgebildete Kämpfer, »in Begleitung der Fürstin Erenthla und Zeldyan von Gethenhain.«
Ein Fanfarenstoß aus einem einzelnen Horn begrüßt die Gäste. Sillek verkneift sich ein Naserümpfen, weil der Musikant den Ton nicht trifft. Er hofft, dass Gethen in Bezug auf Musik nicht allzu verwöhnt ist.
Durch die offenen Türen des großen Saales treten die drei ein und gehen über den grünen Teppich zum Podium, wo Sillek und seine Mutter warten. Fürstin Ellindyja hält sich ein wenig rechts hinter ihm, aber nahe genug, dass Sillek ihren Gesichtsausdruck deuten kann.
Beinahe drei Dutzend Grundbesitzer haben sich neben anderen Würdenträgern aus Lornth im Saal versammelt, um der Verlobung beizuwohnen.
Zeldyan geht mit artig niedergeschlagenen Augen hinter ihrem Vater, Seite an Seite mit ihrer Mutter.
»Sie wird ein brauchbares Weib abgeben«, bemerkt Fürstin Ellindyja. »Gutes Land, gutes Blut, gute Manieren, gutes Aussehen. Und Ser Gethen wird dich bei dem Feldzug unterstützen, wenn es gegen Rulyarth geht?«
»Das war ein entscheidender Faktor bei der Bekanntgabe der Verlobung«, lügt Sillek. »Aber ich will jetzt nichts mehr davon hören. Je weniger davon wissen, desto besser.«
»Ich werde schweigen, aber ich wage doch zu bezweifeln, dass die Unterstützung des Vaters der entscheidende Faktor war«, wendet Fürstin Ellindyja ein. »Du bist für sie entflammt und nun sagst du mir, ihr Vater werde dich unterstützen, um mich zu beruhigen.«
»Ich habe dies mit ihm besprochen, bevor ich Zeldyan überhaupt gesehen habe.«
»Hätte er gewusst, dass sie dir etwas bedeutet, dann hätte er versucht, noch mehr herauszuschlagen.«
»Ihm bleibt nur noch ein einziger Sohn«, erwidert Sillek leise. Die Lippen bewegen sich kaum und sein Gesicht verrät nichts, als Gethen und Zeldyan sich ihnen nähern.
Die Fürstin Ellindyja zuckt mit den Achseln. »Manchmal muss man etwas riskieren. Hätte der junge Relyn das Dach der Welt zurückerobert, dann hätte Ser Gethen ihm Land und Macht gegeben. Jetzt ist er gezwungen, dich zu unterstützen. Manchmal ist das Glück genauso wichtig wie die Geschicklichkeit.«
»Dein Rat war der entscheidende Faktor, meine liebe Mutter«, flüstert Sillek, kurz bevor er vom Podium heruntersteigt, um Gethen zu begrüßen.
Gethen neigt den Kopf.
Sillek antwortet mit einer halben Verbeugung. »Willkommen in Lornth, Ser Gethen.« Er wendet sich an Erenthla. »Und auch Ihr seid willkommen, meine Dame.« Die letzte und tiefste Verbeugung gilt Gethens Tochter. »Und auch Ihr, Zeldyan. Es ist mir eine Ehre.«
Zeldyan lächelt höflich und ein leichter roter Schimmer legt sich auf ihre Wangen, als sie artig knickst.
»Eine noch viel größere Ehre ist es für uns«, erwidert Gethen förmlich und laut genug, dass auch die Gäste auf den hintersten Plätzen im großen Saal es hören können.
»Ihr erweist mir eine große
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