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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Wahrscheinlich rückten schon wieder Einheimische an, die ihnen die Ernte stehlen wollten. Dieses Mal machte sich allerdings nicht das weiße Wirbeln des Chaos im lokalen Netz bemerkbar, wie es zu spüren war, wenn große Zahlen von Bewaffneten im Anzug waren. Nylan konnte nicht sagen, warum seine Sinne auf diese Weise funktionierten, er wusste nur, dass es so war.
    Da er offenbar nicht gebraucht wurde, richtete er die Aufmerksamkeit wieder auf die Arbeit, die direkt vor ihm lag. Er setzte sich die Schutzbrille auf und betrachtete die Metallplatten, die er aus dem dritten Landefahrzeug ausgebaut hatte. Mit Kreide hatte er aufgezeichnet, was er ausschneiden wollte.
    Er schaltete den Laser ein und begann, schnell und ohne Rücksicht auf unebene Kanten die Einzelteile der Duschen auszuschneiden. Es ging rasch und er holte erleichtert Luft, als die Metallstücke vor ihm lagen. Was jetzt noch fehlte, konnte er, wenn nötig, aus einheimischem Material herstellen.
    Er schob das übrig gebliebene Metall zur Seite und legte die drei vorgeformten Bogen und drei Kerne aus Verbundmetall zurecht, die er bereits zugeschnitten hatte.
    Vielleicht … vielleicht würde der Laser noch halten, bis er alle drei fertig hatte.
    Als er Hufschläge hörte, schaute Nylan auf. Istril führte ein Pferd, auf dem ein Toter lag, ebenso die beiden Marineinfanteristinnen, die ihr folgten. Die Marineinfanteristinnen hatten drei Bogen eingesetzt, offenbar gab es keine Verletzungen auf ihrer Seite. Nylan holte erleichtert Luft, dann wurde ihm bewusst, dass Istril zu ihm wollte.
    Sie zügelte das Pferd dicht vor dem Laser.
    Nylan überprüfte die Energieversorgung und schob die Schutzbrille zurück. »Keine Verletzten?«
    »Nein, keine.« Sie strahlte. »Die Bogen sind wirklich gut. Sehr gut.« Das Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. »Gerlich weiß nicht, was er da redet. Er hätte nicht einmal mit seinem Ungeheuer so weit schießen können, wie wir es mit Euren Bogen konnten. Es kommt ja auch auf die Technik an.«
    Nylan nickte. »Ja, bei den meisten Dingen kommt es auf die Technik an.«
    »Die Bogen können erheblich mehr Leben retten als die Klingen, Ser. Unsere Leben jedenfalls, und nur das ist uns wichtig.« Sie hielt inne, ruckte an den Zügeln. »Wir müssen gut darauf Acht geben.«
    Nylan deutete einen militärischen Gruß an und sah ihr nach, als sie das Pferd herumzog. Dann schob er sich die Schutzbrille wieder über die Augen.
    Die Energie lief durch die Düse wie ein grüner Wasserfall und Nylan hatte den Eindruck, er brauchte bereits all seine Kraft, nur um den Energiestrom zu glätten. Noch mehr Kraft war erforderlich, um das Metall um den Kern zu schmiegen.
    Wieder einmal liefen Bäche von Schweiß über sein Gesicht, als er mit dem Laser kämpfte und die Waffe formte. Und wieder einmal fühlte er sich bald danach erschöpft und hatte den Eindruck, flüssiges Feuer liefe durch seine Arme. Seine Beine zitterten, als er den Bogen fertig hatte und ihn auskühlen ließ.
    Die Düse würde sehr bald schon ausfallen, aber nach allem, was Istril ihm gesagt hatte, waren die Bogen womöglich das Wichtigste, was er noch anfertigen konnte, bevor das Laseraggregat endgültig den Dienst quittierte. So ruhte er sich auf dem rissigen Stein, der ihm als Sitzgelegenheit diente, eine Weile aus, bis er wieder bei Atem war und genug Kraft hatte, um mit dem nächsten Bogen zu beginnen.
    »Also … wie man sieht, muss der Magier schwer arbeiten.« Relyn kam in den nördlichen Hof geschlendert. Nylans Werk hielt er in der linken Hand.
    »Der Magier arbeitet immer schwer.« Nylan wischte sich die feuchte Stirn ab.
    »Ihr schwitzt wie ein Schwein, aber ich sehe keine Waffen, keine Hämmer und keine heißen Kohlen.«
    »Diese Arbeit ist sogar noch schwerer.«
    »Was denn, Ihr arbeitet doch nicht mit den Feuern aus der Hölle der Engel?«
    Nylan stand auf und ging zu den Firinzellen, wo er den Laser abgestellt hatte. »Seht zu und entscheidet selbst.«
    Relyn presste die Lippen zusammen, aber er schwieg, als Nylan sich die Schutzbrille vor die Augen legte. Der Ingenieur schob den Streifen aus Verbundmetall in die Rinne des Bogens, hob beides mit der Zange hoch und nahm den Laser in die rechte Hand.
    Wieder flackerte das grüne Licht und Nylan kämpfte mit dem schwankenden Energiestrom, während er die Hülle um den Kern schmiegte. Schweiß strömte ihm hinter die Schutzbrille, Arme und Augen brannten und die Beine fühlten sich an wie Gummi, noch bevor er

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