Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
traf den ehemaligen Kämpfer im Bauch und er klappte den Mund wieder zu.
    »Nylan ist …« Gerlich unterbrach sich, weil ihm bewusst wurde, dass Murkassa ihn nicht verstand.
    »Wie ist es mit den Händlern gelaufen, Ayrlyn?«, fragte Ryba.
    »Sie hatten einige Dinge, die wir brauchen können, aber es hat mich drei Schwerter und ein Goldstück gekostet.« Sie warf einen Blick zu Nylan. »Ich bin beim Handeln lange nicht so gut wie der Ingenieur.«
    »Nägel?«, erkundigte sich Nylan, weil er wusste, das Huldran welche brauchte.
    »Ein kleines Fass – allein die haben schon ein halbes Goldstück gekostet und sie haben sich nicht herunter handeln lassen, aber du und Huldran habt sie ja ganz oben auf die Liste gesetzt.«
    »Ohne Nägel können wir das Dach des Badehauses nicht zu Ende decken«, erklärte die Marineinfanteristin. »Oder es würde den ganzen Winter dauern.«
    »Was noch?«
    »Schwere Wollsachen, grob wie neue Rekruten. Ein paar gegerbte Häute, aus denen man Winterhandschuhe machen kann, noch einmal acht Fässer Mehl und zwei mit Dörrfrüchten. Ein Beutel Salz zum Einpökeln der Tiere, die wir schlachten oder jagen. Ein weiterer großer Kochkessel für Kyseen. Ein halbes Dutzend Nadeln – wieder ein halbes Goldstück, aber wie soll man ohne Nadeln nähen? Und eine Rolle oder Spule mit schwerem Garn. Dazu ein paar andere Kleinigkeiten, einige Gewürze und ein großer Beutel Zwiebeln, zwei Säcke Kartoffeln und ein kleines Fass mit Korn für das Geflügel.« Die Rothaarige zuckte mit den Achseln. »Damit ist die Schatztruhe von Westwind so gut wie leer. Die Händler sagen, sie würden in einem Achttag noch einmal kommen, falls es nicht vorher schneit.«
    »Danach sind wir wahrscheinlich auf uns selbst gestellt«, meinte Ryba. »Die Schneegrenze schiebt sich jeden Tag ein Stück weiter zu uns herunter.« Sie wandte sich an Murkassa und wechselte wieder ins alte Anglorat. »Wie … wie bist du nach Westwind gekommen?«
    »Ich wurde Jilkar als Ehefrau verkauft. Er ist Fuhrmann in Gnotos, ein starker Mann. Seine erste Frau hat er zu Tode geprügelt, weil er sich über sie geärgert hat. Sie hat ihm nur Töchter geschenkt und dann ist sie mit einem Soldaten aus Fenard davongelaufen. Jilkar hat sie gefunden, den Mann hat er laufen lassen.« Murkassa zuckte mit den Achseln. »Er hätte auch mich geschlagen. Er schlägt jeden. Ich habe vom Turm der Frauen gehört und bin weggelaufen. Wenn ich Euch nicht gefunden hätte, wäre ich in den Westhörnern gestorben. Aber ich habe Euch ja gefunden.« Ein flüchtiges Lächeln zog über ihr Gesicht.
    »Du bist willkommen und kannst bleiben, so lange du willst.«
    »Darf ich für immer bleiben?«
    »Ja, wenn du dich an die Regeln hältst«, erklärte Ryba.
    »Und niemand hat Jilkar darauf angesprochen?« Ayrlyns Tonfall zeigte, dass sie die Antwort schon kannte.
    »Nein. Er ist der Fuhrmann. Er bringt die Wolle nach Fenard und er ist stärker als zwei normale Männer. Auf dem Hügel hat er ein Haus mit Wachen.«
    Nach und nach kam die elende gesellschaftliche Struktur von Gnotos ans Licht. Nylan trank Tee und aß und dachte, dass ihm das alles recht bekannt vorkam.
    Nach dem Mittagessen kehrte Nylan zum nördlichen Hof und in den kalten Nordwestwind zurück. Huldran, Cessya und Denalle arbeiteten weiter am Dach. Cessya schleppte die Dachpfannen hoch, Denalle richtete sie aus und Huldran nagelte sie fest.
    Nylan betrachtete den Stein, der sich in eine Wasserleitung verwandeln sollte. Es musste doch einen Weg geben, die Steine schneller zuzuschneiden, oder? Er ließ lange Zeit die Sinne über den länglichen schwarzen Felsblock wandern, der vor ihm lag. Er hatte schon herausgefunden, dass er sich unbehaglich fühlte und Kopfschmerzen bekam und sich ihm sogar der Magen umdrehte, wenn er auch nur daran dachte, die Linien aus weißem Feuer nachzuahmen, die von den einheimischen Magiern erzeugt werden konnten.
    Nachdem er sich eine Weile auf den Stein konzentriert hatte, setzte er schließlich den Meißel an und hob den Hammer. Die Erschütterungen schienen weniger schlimm zu sein, wenn er nicht so sehr auf die richtige Position des Meißels, sondern vielmehr auf die Ordnung des Steines achtete.
    Mit der neuen Technik machte er bessere Fortschritte. Es war kein Vergleich zur Arbeit mit dem Laser, aber als die Triangel wieder angeschlagen wurde, hatte er noch fünf weitere Steine für die Leitung fertig.
    Er verstaute die vorgeschnittenen Steine in der östlichen Ecke des

Weitere Kostenlose Bücher