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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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lächelt. »Da Ihr die Fremden entdeckt habt, sollt Ihr auch die Ehre haben, sie persönlich zu bezwingen. Ein einzelner Magier sollte wohl ausreichen. Wir wollen doch nicht, dass unser Landesherr auf die Idee kommt, wir trauten unseren eigenen Fähigkeiten nicht.«
    »Nein … gewiss nicht«, murmelt Jissek, während er sich die Stirn abwischt.
    »Ihr seid äußerst freundlich, Meister-Magier.« Hissl nickt zum Abschied. »Äußerst freundlich.«

 
VII
     
    I m Viereck angeordnet standen die Landefahrzeuge dicht neben einem der beiden Bäche, die sich durch Gras und Büsche schlängelten, ein Stück unterhalb des Gebiets, das Nylan mit Pfählen abgeteilt hatte, auf der felsigen Wiese. In einem der Fahrzeuge waren mehrere Dellen von der Größe eines ausgewachsenen Menschen und auf der linken Seite quoll Isoliermaterial aus einem langen Riss. Oberhalb der Fahrzeuge standen mehrere mit Plastik abgedeckte Packen am Hang – die beweglichen Teile, die man außen von den Landefahrzeugen abmontiert hatte.
    Von Norden her wehte flüsternd ein leichter Wind, die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt.
    Nylan und Ryba teilten sich im vorderen Teil des ersten Landefahrzeugs eine Kommandoliege. Sie hatten sich mit einer leichten Thermodecke zugedeckt, die im geschützten Raum mehr als ausreichend war.
    Nur ein ganz schwaches Licht fiel durch den kurzen Gang von der Luke aus herein, aber Nylan konnte dennoch die ganze Umgebung gut erkennen. Anscheinend war ihm neben dem silbernen Haar auch eine verstärke Sehkraft geschenkt worden, die es ihm erlaubte, bei äußerst schwachem Licht noch alles gut zu erkennen. Er schaute Ryba an, deren kurzes Haar widerborstig aufgerichtet war. Das Gesicht der schlafenden Frau war ruhig, wenngleich nicht völlig entspannt. Wirklich tief entspannt hatte er sie noch nie gesehen.
    Neben der Liege lagen ihre Kleider … und die beiden Klingen, die Ryba von der Winterspeer mitgenommen hatte und inzwischen ständig trug. Nylan verkniff sich ein Kopfschütteln. Sie hatte zweifellos Recht mit der Annahme, dass die Schwerter früher oder später ihre einzigen Waffen darstellen würden. So war es sicher keine schlechte Idee, sich an den Umgang mit ihnen zu gewöhnen. Aber zu welcher Waffe sollte er selbst greifen? Am besten wäre wohl eine Hieb- oder Stichwaffe, weil Ryba ihn im Kampf mit solchen Waffen unterweisen konnte, aber er fühlte sich beim Gedanken an Waffen mit Klingen nicht wohl. Und überhaupt, woher sollten sie solche Waffen nehmen?
    Die Grundlagen der Metallurgie waren ihm zwar bekannt, aber er hatte sich noch nie am primitiven Handwerk eines Schmieds versucht und wusste nicht einmal, ob es in der Umgebung Erzadern gab. Holzkohle konnte er herstellen, wenn er genug Zeit hatte, und er würde wohl auch eine Art Blasebalg bauen können, aber ohne Eisen oder Kupfer würde ihnen das nichts nützen. Die Landefahrzeuge waren aus Stahllegierungen hergestellt, aber ein primitiver Schmiedeofen konnte kaum die hohen Temperaturen erzeugen, die nötig wären, wollte man diese Legierungen einschmelzen und neu gießen.
    Er atmete tief und langsam durch.
    Rybas Augenlider flatterten und dann war sie, wie üblich, auf einen Schlag völlig wach. »Worüber hast du nachgedacht?«
    »Über Waffen und eine Schmiede, über die Frage, wie wir das Material aus den Landefahrzeugen am besten einsetzen können …« Er zuckte mit den Achseln und genoss das Gefühl, ihre nackte Haut dicht neben sich zu spüren.
    »Stimmt nicht, du hast außerdem an etwas ganz anderes gedacht«, flüsterte Ryba.
    Nylan wurde unwillkürlich rot.
    »Du willst mir doch nicht erzählen, nach der letzten Nacht wären deine Gedanken nicht bei mir? Schäm dich.«
    Nylan knabberte an ihrem Hals.
    »Nicht … ich kann dort hinten jemanden hören.«
    »In der letzten Nacht haben sie uns ganz bestimmt gehört«, tuschelte er.
    »Morgens ist es aber etwas anderes. Außerdem haben wir viel zu tun. Die Wachstumsphase ist hier nur kurz. Wir müssen die Anzuchttanks aufstellen und in Betrieb nehmen. Eigentlich sind sie für den Einsatz im Weltraum gedacht, aber man kann sie umrüsten und eine Einheit ist sogar schon für den Einsatz auf einem Planeten ausgelegt.« Die Kapitänin drehte sich herum und stellte die nackten Füße auf den kalten Metallboden des Cockpits.
    Nylan drehte sich zur anderen Seite und blieb einen Augenblick Rücken an Rücken mit ihr sitzen. Es roch ein wenig nach immergrünen Pflanzen. Draußen war das leise Wispern des

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