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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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es etwas Essbares gibt, solange wir noch den Analysator und genug Energie haben.«
    Nylan nickte.
    »Und … wir brauchen auf jeden Fall Holz für die Dächer und Fußböden und als Stützbalken für den Turm, den der Ingenieur bauen will.«
    »Abgesehen von den Fußböden und den Balken brauchen wir vielleicht überhaupt kein Holz«, gab Nylan zu bedenken. »Dort drüben gibt es dunkelgrauen Schiefer, der sich recht in Platten schneiden ließe.«
    »Gut … das ist gut.«
    »Was ist mit den Anzuchttanks?« Saryn setzte sich auf einen flachen Stein, das gebrochene, geschiente Bein gerade ausgestreckt.
    »Wir bauen Mais an, auch wenn ich nicht sicher bin, ob der Bach genug Wasser führt. Kartoffeln sollten in diesem kalten Klima ebenfalls gut wachsen. Außerdem Bohnen als Eiweißlieferanten.«
    »Setzt die Kartoffeln zuerst«, schlug Nylan vor.
    »Kartoffeln?«, fragte Mertin, der neben Ryba getreten war.
    »Sie wachsen praktisch überall und mit nur wenigen Zusätzen könnten wir uns allein von ihnen ernähren. Der Boden scheint dafür geeignet.« Der Ingenieur kippte den Rest Wasser aus dem Eimer in den Topf. »Sie halten sich besser als einige andere Pflanzen. Den Mais könnte man allerdings trocknen und zu Mehl mahlen.«
    »Der Boden scheint geeignet?«, fragte Saryn.
    Nylan zuckte mit den Achseln. »Es könnte Generationen dauern herauszufinden, ob alle nötigen Spurenelemente vorhanden sind, aber ich möchte wetten, dass es sie gibt.«
    Ryba sah ihn an.
    »Auch wenn er nicht vollkommen sein mag, der Planet ist eine warme, für Menschen geeignete Welt. Er fühlt sich einfach richtig an.«
    »Seit wann verlassen wir uns aufs Gefühl?«
    »Wir sollten rasch etwas Neues finden, auf das wir uns verlassen können, weil wir die Hochtechnologie nicht mehr lange haben werden.«
    »Gefühl …« Ryba runzelte die Stirn. »Lasst uns essen und mit den Feldern beginnen. Die Wachstumsphase ist hier sehr kurz. Sobald wir alles gepflanzt haben, was sinnvoll erscheint, können wir uns um das Wild, das Bauholz und die langfristigen Projekte kümmern.«
    Fierral nickte steif, immer noch ganz die Anführerin der Marineinfanteristinnen.
    Saryn rutschte ein wenig auf ihrem Felsblock herum und zuckte zusammen.
    Nylan blickte bergauf zum Gras, das mit Siebensternen, Büschen und Felsen durchsetzt war. Dort hinten hatte er den Umriss eines Turms abgesteckt … er hoffte, sie würden überhaupt so weit kommen. Hoffentlich tauchten nicht vorher die Einheimischen auf. Wenn … er presste die Lippen zusammen und ignorierte den Seitenblick, den Ryba ihm zuwarf.

 
VIII
     
    S chon am frühen Morgen stand die Sonne strahlend hell am blaugrünen Himmel und tauchte die abschüssige Wiese und die Gestalten, die dort schufteten, in einen goldenen Schein. Die Metallteile der Landefahrzeuge und das Wasser der kleinen Bäche funkelten im Licht.
    Ryba stand oberhalb der Arbeiter auf einem Felsvorsprung über den feuchten Wiesen im stetig wehenden Nordwestwind. Neben ihr hatten sich Fierral und zwei weitere Marineinfanteristinnen aufgebaut. Alle vier blickten nach Nordosten, den Höhenzug entlang.
    »Dort … da kann man sie sehen, direkt am Fuß des Höhenzuges. Der Weg ist beinahe schon eine Straße.« Fierral deutete in die entsprechende Richtung. »Sie wollen eindeutig zu uns und es sind viele.«
    »Ich hätte eigentlich erwartet, dass sie etwas länger brauchen, um uns zu finden. Ich frage mich, woher sie es wissen.« Ryba runzelte die Stirn, dann zuckte sie mit den Achseln. »Aber das ist jetzt wohl nicht der entscheidende Punkt.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte die Kommandantin der Marineinfanteristinnen.
    »Tut unschuldig. Stellt Wachtposten auf und gebt mir mit den Spiegeln Signale, wenn sie näher kommen. Die beiden Gewehre sollten dort oben in den Felsen postiert werden, damit ihr im Notfall ein gutes Schussfeld habt. Aber setzt sie erst ein, wenn es nicht anders geht. Ich würde die Munition gern aufsparen. Sorgt dafür, dass alle Marineinfanteristinnen mit Handfeuerwaffen ausgerüstet werden. Haben wir wirklich nur zwei Gewehre?«
    »Nur zwei«, bestätigte Fierral.
    »Dann gib sie den besten Schützinnen. Eines postierst du hier, das zweite drüben auf der anderen Seite der Felsbrocken.«
    »Damit können wir sie ins Kreuzfeuer nehmen.« Die Anführerin nickte.
    »Und dann stellt ihr die übrigen Marineinfanteristinnen so auf, dass sie im Notfall rasch in Deckung gehen können. Vielleicht haben unsere Besucher Bogenschützen oder

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