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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ab.
    »Durch ihn durch?«
    Fierral ritt näher heran und hob den Toten aus dem Sattel. Mit einem dumpfen Knall fiel er zu Boden. »Du bist so brutal wie die Marschallin.«
    Nur dass sie keine rasenden Kopfschmerzen bekommt, die sie fast vom Pferd werfen, dachte Nylan.
    Murkassa kam angeritten. Sie stieg langsam ab und hielt sich den Arm.
    Ayrlyn untersuchte den Schnitt, den die neue Wächterin am Arm abbekommen hatte. »Das ist kaum mehr als ein Kratzer. Wasch dir den Schmutz gut ab und dann komm zu mir oder zum Ingenieur.« Sie sah zu Nylan.
    Er nickte. »Ja, darum kann ich mich kümmern.«
    Ryba kam kopfschüttelnd zu ihnen.
    »Was gibt es?«, fragte Ayrlyn.
    »Ich habe ihr gesagt, sie soll sich zurückhalten. Sie hätte nicht in vorderster Linie kämpfen sollen. Ryllya ist tot«, fügte die Marschallin noch hinzu. »Die neuen Rekrutinnen sind solchen Kämpfen einfach noch nicht gewachsen.«
    Ayrlyn ging zu Hryessa hinüber, die auf einen gutaussehenden Mann mit braunem Bart hinuntersah. Über dem Brustharnisch quoll Blut aus der linken Schulter.
    »Er stirbt und ich habe ihn getötet.«
    »Sonst hätte er dich getötet«, erwiderte Ayrlyn leise. »So ist es eben, wenn die Leute kämpfen. Sie hätten uns in Ruhe lassen sollen, aber das haben sie nicht getan.«
    »Lyntar sagte … schöne Frauen … Goldstücke … braucht sie nur zu nehmen …« Der Mann mit dem braunen Bart lächelte schmerzverzerrt und unterdrückte ein Husten. Er wurde bleich, gurgelte und spuckte Blut – hellrotes Blut, »… war aber falsch … nicht einfach nehmen …« Er sah Hryessa an. »So schlank … wie ein Dolch …« Er bewegte die Lippen weiter, aber kein Geräusch kam heraus und seine Augen brachen.
    Hinter dem toten Galler lag noch einer … insgesamt waren mehr als zwanzig gefallene Gegner auf dem Abhang verteilt.
    »Nistayna!«, befahl Ryba. »Du holst mit Cessya die Karren. Wir haben einiges zu schleppen.«
    »Ich verstehe das nicht«, meinte Ayrlyn. »Sie sind einfach vorgestoßen. Die Hälfte von ihnen war schon tot, ehe sie uns überhaupt erreicht haben. Es war, als könnten sie nicht glauben, dass sie getötet wurden.«
    »Das konnten sie auch nicht«, knurrte Fierral. »Für sie sind Frauen nicht in der Lage, jemanden zu töten, es sei denn, um ihre Kinder zu schützen. Diese Hitzköpfe verlieren lieber das Leben als ihren Glauben.«
    »Vielleicht ändert sich das nach ein paar Schlachten«, überlegte Nylan. »Dann seid ihr die Teufelinnen und sie versuchen euch gnadenlos zu töten.«
    »Es gibt überall Gerüchte«, sagte Ryba, indem sie ihren Braunen neben Nylan zügelte. »Wir sind die Engel, wir sind die Teufelsfrauen, wir sind schön, wir sind alte Vetteln. Die Gerüchte spielen keine Rolle. Wichtig ist nur, dass wir noch besser werden müssen. Jede Wächterin muss mit Bogen und Klinge so gut umgehen können wie Fierral oder Istril. Es würde helfen, wenn sie die Klinge auch werfen könnten wie du, weil es mit der Zeit immer schlimmer werden wird.« Ryba überblickte das Schlachtfeld, wo die in Leder gekleideten Frauen die Toten stapelten und an sich nahmen, was brauchbar schien. Andere Frauen fingen die Pferde ein.
    Ein Holpern kündigte das Kommen der Wagen an, mit denen die Toten und die geplünderten Gegenstände abtransportiert werden sollten.
    »Mit jedem neuen Erfolg und jedem Gerücht«, sagte Ryba, »werden mehr Frauen fliehen und zu uns stoßen und mehr und mehr Bewaffnete und Räuber werden kommen und auf leichte Beute hoffen, weil sie nicht glauben können, dass es uns wirklich gibt. Aber wie Nylan sagt, werden sie es eines Tages glauben, und schließlich wird jemand mit einem richtigen Heer kommen. Dann müssen wir bereit sein. Wir brauchen mehr Pfeilspitzen.«
    »Noch mehr Pfeilspitzen«, stöhnte Nylan.
    »Das ist besser, als ihnen mit dem Schwert in der Hand entgegen zu treten – und da wir gerade dabei sind, kannst du noch mehr Schwerter machen?«
    Nylan sah Ryba an. »Wir haben schon mit den Pfeilspitzen viel Mühe. Die Schwerter habe ich aus Stützstreben der Landefahrzeuge gemacht und das war selbst mit dem Laser ziemlich schwierig. Mit all der Holzkohle, die ich habe, könnte ich eine einzige Strebe nicht einmal erwärmen.«
    »Wir brauchen aber irgendetwas.«
    »Ich kann versuchen, die Schwerter der Einheimischen aufzuarbeiten – am besten wohl die schlechteren«, sagte der Ingenieur-Schmied. »Falls es dir nichts ausmacht, die Einnahmen zu verlieren.«
    »Gut.« Ryba überlegte einen

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