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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Ser«, bemerkte Huldran leise.
    »Ich weiß. Sie ist gut und sie arbeitet hart.« Er sah zum Turm, wo Fierral und Ryba schon aufgesessen waren und am Ende der Zufahrt auf sie warteten. »Ich mache mir auch Sorgen um sie.«
    »Ihr macht Euch um viele Leute Sorgen.«
    »Eines meiner größten Laster«, gab Nylan ironisch zurück.
    »Kommt schon!« Ryba schwenkte ungeduldig ihr Schwert und Nylan trieb das Pferd an, bis es trabte. Er wurde tüchtig durchgeschüttelt und bekam Schuldgefühle, weil ihm bewusst wurde, wie viel härter die Stöße für Ryba oder Istril sein mussten.
    Als die vier, jeweils zwei und zwei nebeneinander, auf der schmalen Brücke über den Abfluss ritten, sagte Ryba: »Die Brücke ist stabil und das Pflaster hart.«
    »Ich wünschte, ich hätte die Zeit, noch mehr Wege zu pflastern.«
    »Wenn wir die neuen Wächterinnen eingewiesen haben, können wir vielleicht einen Trupp zum Pflastern abstellen. Es ist eine gute Übung für die Muskeln.«
    »Das ist wahr«, stimmte Fierral zu, »aber jetzt sollten wir uns auf das konzentrieren, was uns hinter dem Hügel erwartet. Dort kommt wieder einmal ein Trupp Gauner herauf. Sie tragen purpurne Uniformen, aber es ist nicht das helle Purpur von Lornth, sondern ein dunklerer Ton.«
    »Dunkler? Wer kann das sein?«, fragte Nylan.
    »Spielt das eine Rolle?«, gab Ryba zurück. »Wie viele sind es?«
    »Knapp zwei Züge.«
    »Sind Bogenschützen dabei?«
    »Nein. Aber die Kämpfer haben runde Schilde, die ziemlich dick aussehen.«
    »Pfeile sind schneller als Schilde«, erklärte Ryba.
    »Wir haben nicht einmal zwanzig Wächterinnen da oben.«
    »Setzt zuerst die Pfeile ein«, sagte Ryba.
    »Das hatte ich auch vor.« Fierral wandte sich an Nylan. »Da wir jetzt ein paar auf Lager haben, habe ich Saryn gesagt, sie soll sehen, dass sie richtig sitzen, sich aber keine Sorgen machen, wenn der eine oder andere verfehlt, solange die meisten irgendetwas treffen.«
    Als Nylan sich zum Turm umschaute, sah er nur noch eine Reiterin kommen. Es war Ayrlyn, die große Satteltaschen auf ihr Pferd geladen hatte. Vermutlich die wenigen medizinischen Vorräte, die sie noch hatten.
    Mehr als ein Dutzend Wächterinnen, alle beritten und mit Bogen und Klingen bewaffnet, die Nylan geschmiedet hatte, bezogen, nach Westen und hügelab gewandt, auf der Kuppe ihre Position.
    »Sie scheinen uns zu erwarten«, verkündete Saryn. »Aber da können sie lange ausharren. Ich halte lieber die Anhöhe besetzt.«
    »Narren«, murmelte Ryba, als sie sah, wie auf der Ebene unter dem Höhenzug die dunklen, purpurnen Banner aufgezogen wurden. »Sie hätten sofort angreifen sollen.« Hinter den Bannern, beinahe außer Sichtweite, waren anscheinend Packpferde festgebunden.
    »Vertraue nicht zu sehr auf männliche Ritterlichkeit«, warnte Nylan sie. »Hätten sie vorschnell angegriffen, dann wäre es ein großes Durcheinander geworden.«
    Fierral und Ryba warfen Seitenblicke zum Ingenieur.
    »Wenn ihr immer nur brutal draufschlagt«, fügte Nylan hinzu, »dann werden sie sich freudig darauf einlassen. Und wenn es sich herumspricht, werden immer mehr von ihnen kommen.«
    Huldran nickte ganz leicht, aber den anderen beiden Frauen entging die Geste.
    Auf dem Hügel wurde es dunkel, als eine größere, dickere Wolke sich vor die Sonne schob.
    »Sie sind außer Reichweite der Bogen.«
    »Wir müssen sie zu uns locken«, schlug Ryba vor.
    »Wollen sie denn überhaupt kämpfen?«, fragte Nylan.
    »Sie werden es nicht offen zugeben. Zuerst werden sie behaupten, sie wären in Frieden gekommen und wollten nur zurückfordern, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Dann werden sie drohen und dann werden sie bergab reiten, umdrehen und angreifen.«
    Nylan sagte nichts, sondern versuchte, seine Wahrnehmung auszuschicken, um zu sehen, ob die Angreifer nicht doch raffinierter vorgingen, als es den Anschein hatte. Er schwankte beinahe im Sattel vor Anstrengung und spürte schließlich, dass die Dinge nicht so einfach waren, wie sie an der Oberfläche aussahen.
    »Halt«, keuchte er schließlich und hob die Hand.
    »Was ist?«, fragte Ryba fast ungeduldig.
    »Ich glaube, es ist eine Falle«, erklärte Nylan. »Siehst du die Bäume da auf der rechten Seite, wo der Wald eine Art Ausläufer vorgeschoben hat?«
    »Ist dort jemand?«, fragte Fierral.
    »Es fühlt sich an, als wären es Bogenschützen. Ich möchte wetten, dass sie die Pferde da unten bei den Packpferden gelassen haben. Der Wald ist dort zu steil für

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