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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sind im Grabhügel beerdigt?«, wollte die Kapitänin wissen.
    »Dreiundvierzig.«
    »Dreiundvierzig? So viele?«, platzte Kyseen heraus, die am Feuer auf einer Trage lag.
    »So wenige, würde ich eher sagen«, erwiderte Ryba. »Es waren, glaube ich, fast sechzig. Drei oder vier weitere wurden verwundet. Sie werden wohl sterben, wenn die Medizin der Einheimischen ihren Waffen entspricht. Das bedeutet, dass fast ein Dutzend entkommen sind.«
    »Zwei Drittel einer angreifenden Streitmacht zu töten, das kommt mir doch recht gut vor«, erklärte Saryn.
    »Ich mache mir eher Sorgen wegen des weiß gekleideten Mannes«, warf Nylan nachdenklich ein. »Es war kein Laser, aber er verfügte über eine Menge Kraft.«
    »Ich verstehe das nicht. Welche Waffe er auch hatte, sie hat den Hitzeschild des Landefahrzeugs durchschlagen, als wäre er nicht vorhanden, und wurde erst von der dünnen Stahlhülle darunter aufgehalten. Das war kein Laser. Die Kacheln des Hitzeschildes würden den Beschuss aus einem kleinen Lasergeschütz aushalten.« Saryn bewegte sich etwas und zuckte sofort zusammen.
    »Nennen wir es Magie«, schlug Nylan vor.
    »Magie?« Ryba hob fragend die Augenbrauen.
    »Es gibt hier etwas, das dem Neuronetz ähnlich ist …«
    »Glaubst du, wir hätten uns alles nur eingebildet? Wir wären immer noch im Netz der Winterspeer gefangen?«
    »Oh, verdammt«, murmelte Gerlich.
    »Nein. Es gibt zu viele unabhängige Variablen, als dass ein Netz sie verarbeiten könnte. Ich meine damit vor allem die Interaktionen und die augenscheinlichen Aktionen einzelner Handelnder. Außerdem gibt es im Netz ein bestimmtes Gefühl, das ich hier nicht habe«, erklärte Nylan.
    »Da spricht der Ingenieur«, meinte Gerlich sarkastisch.
    Nylan ignorierte die Bemerkung.
    »Was hältst du von den Schwertern der Einheimischen?«, wandte Nylan sich an Ryba. »Du bist hier wohl die Einzige, die sich mit solchen Dingen auskennt.«
    »Nicht ganz«, wandte Gerlich ein. »Ich habe mal den Kampf mit Keulen trainiert.«
    »Ich auch«, schaltete sich eine neue Stimme ein. »Wenn Ihr erlaubt …«
    Nylan betrachtete die drahtige Marineinfanteristin, die ebenfalls silberne Haare bekommen hatte.
    »Ich bin Istril«, erklärte sie etwas verlegen.
    »Solche Vorkenntnisse sind sicherlich von Vorteil«, meinte Ryba langsam. »Ich denke, früher oder später werden wir alle mit Schwertern kämpfen müssen. Sicher noch bevor das Jahr zu Ende ist, vielleicht sogar schon eher. Im Übrigen sollten wir lernen, Bogen und Pfeile herzustellen.«
    »Aber warum …«, begann eine Frau, die noch weiter hinten im Zwielicht stand. »Oh … Verzeihung.«
    »Schon gut. Fierral hat eine Bestandsaufnahme gemacht. Dieses kleine Scharmützel hat uns fast dreihundert Patronen gekostet. Das ist genau genommen ziemlich gut. Eine von jeweils neun Kugeln hat getroffen. Das Problem ist aber, dass wir jetzt nur noch knapp sechshundert Kugeln übrig haben, und das wiederum bedeutet, wir können noch zwei weitere Schlachten schlagen, ehe wir unsere Magazine leergeschossen haben.« Ryba nickte der Anführerin der Marineinfanteristinnen zu. »Ohne die Kämpferinnen wären wir jetzt alle tot oder versklavt.«
    Ryba wandte sich an Nylan. »Ich fürchte, du hattest Recht, was die Notwendigkeit eines Turms zur Stärkung unserer Abwehr angeht.«
    Nylan nickte. »Du hast meine Frage in Bezug auf die Klingen noch nicht beantwortet.«
    »Die meisten ihrer Schwerter sind kaum mehr als Brecheisen mit einer primitiven Schneide. Das zweihändige Schwert, das der Anführer trug, ist gut gearbeitet, außerdem haben wir noch einen Säbel von ähnlicher Qualität gefunden. Warum fragst du?« Ryba lächelte etwas angespannt. »Wie ich dich kenne, stellst du nur Fragen, auf die du bereits die Antwort weißt.«
    »Ich habe gesehen, was deine Klinge mit dem Anführer der Einheimischen getan hat«, erwiderte Nylan. »Ich habe mich gefragt, wie wir im Vergleich dastehen.«
    »Wenn wir noch mehr Klingen wie meine finden könnten, wären wir auf jeden Fall im Vorteil, obschon nicht so sehr wie mit Pistolen. Aber ich wüsste nicht, wie wir uns solche Waffen verschaffen sollten.«
    Darauf wusste auch Nylan nichts zu sagen.
    »Denn schließlich«, fuhr die Kapitänin fort, »können wir sie ja nicht einfach selbst schmieden oder irgendwo kaufen.«
    Nylan runzelte die Stirn und schürzte die Lippen. Gab es wirklich keine Möglichkeit? Er schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit der Sprache?«, wollte Ryba danach von Ayrlyn

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