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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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machen.« Eine Marineinfanteristin wischte sich die Stirn ab.
    Die reglose Gestalt war der Waffenoffizier Mertin. Die Augen starrten blicklos, verkrustetes Blut klebte auf der Stirn, die etwas eingedrückt schien.
    Die Marineinfanteristin richtete sich auf. »Die Schwerter der Einheimischen ähneln eher Brecheisen, besonders scharf sind die Schneiden nicht. Das verdammte Schwert hat ihm die Schläfe eingedrückt. Er hat einfach nur herumgestanden und geschossen, ohne auszuweichen. Er hat mindestens vier von ihnen erwischt.«
    Nylan sah sich zu den anderen um. »Wer ist sonst noch verwundet?«
    »Ich glaube, Kyseens Bein ist schwer verletzt. Sie wurde von dreien gleichzeitig angegriffen. Zwei hat sie erledigt, der dritte hat sie niedergeritten, aber sie hat ihn trotzdem noch getötet.«
    Nylan schüttelte den Kopf. Der ganze Kampf erschien ihm schrecklich und unwirklich zugleich.
    Allem Anschein nach war eine ganze Reihe von Marineinfanteristinnen verletzt worden.
    Ryba kam den Hügel heruntergeritten und führte drei reiterlose Pferde an den Zügeln. Im Westen waren eine andere Marineinfanteristin und Gerlich zu sehen, inzwischen ebenfalls beritten, die versuchten, einige weitere streunende Pferde einzufangen. Nylan zählte beinahe zwanzig Pferde, die festgehalten wurden, bereits festgebunden waren oder noch gejagt wurden.
    Nylan sah sich noch einmal zu Kyseen um.
    »Dummer Hund!«
    Es klang so, als würde sie sich wieder erholen, aber da er kein Sanitech war, konnte er nichts für sie tun. Er ging Ryba entgegen, die bereits Anweisungen gab, eine Vorrichtung zu bauen, wo die Pferde festgemacht werden konnten.
    »Nylan«, befahl sie ihm, »schnapp dir ein paar Marineinfanteristinnen und durchsuche die Leichen. Diejenigen, die nicht zu schwer verwundet sind, holen wir zusammen, damit wir Informationen bekommen. Sammle alle Waffen ein, alles von Wert, und beerdige die Übrigen mit deinen Leuten so tief, dass Raubtiere oder was es hier sonst gibt sie nicht mehr ausscharren können. Mäntel, Jacken oder Rüstungen und Stiefel zieht ihr ihnen aus, soweit sie in gutem Zustand sind.«
    Nylan nickte. Die Sache schmeckte ihm zwar nicht, aber er schickte sich in die Notwendigkeit.
    »Und beerdigt noch keine toten Pferde.« Ryba verzog das Gesicht. »Vielleicht können wir sie zerlegen und unsere Reserven strecken.«
    Pferdefleisch?, dachte Nylan stirnrunzelnd. Möglicherweise war es besser als die Konzentrate, aber überzeugt war er nicht. Um sich abzulenken, fragte er: »Wer außer dem Weißen konnte fliehen?«
    »Ungefähr ein halbes Dutzend Bewaffnete. Ich glaube, einer oder zwei waren verletzt.« Ryba lenkte ihr Pferd zum Ende der Wiese, wo Gerlich gerade den Kopf einzog, weil sein Pferd ihn beinahe vor einen überhängenden Kiefernast befördert hätte. »Benutze die Beine, Gerlich, und vor allem deinen Kopf.«
    Nylan deutete auf die drei nächsten Marineinfanteristinnen. »Du, du und du – wir sind zum Plündern und Beerdigen eingeteilt.« Dann bemerkte er Huldran. »Du auch, Huldran. Wir beginnen drüben bei den Felsen und arbeiten uns nach unten. Schleppt die Leichen zum unteren Ende der Wiese in der Nähe der Klippe.«
    »Das ist aber ein weiter Weg«, widersprach eine große Frau, die genau wie er nach dem Unterraumsprung silbernes Haar bekommen hatte.
    Llysette? Nylan versuchte, sich an ihren Namen zu erinnern.
    »Llysette, es geht bergab, und …«
    »Ich heiße Llyselle, Ser.«
    »Entschuldige. Es geht auf jeden Fall bergab, Llyselle. Dort sind die Leichen weit vom Wasserlauf entfernt. Hier oben wäre es schwer, sie tief genug zu begraben, damit uns der Geruch nicht stört. Dort unten gibt es auch Steine, mit denen wir wenn nötig ein Hügelgrab errichten können.«
    »Ja, Ser.« Die vier sahen ihn resigniert an.
    »Warum schmeißen wir sie nicht einfach die Klippe hinunter?«, wollte Huldran wissen.
    »Dadurch würden wir uns vermutlich noch mehr Ärger mit den Einheimischen einhandeln und außerdem ist es nicht nötig.«
    »Wie sollten sie es je erfahren?«
    Nylan zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich nicht, aber sie haben etwas … nenn es Technologie oder meinetwegen auch Magie. Sie wussten, dass Ryba die Anführerin war, und sie wussten, dass wir aus dem Weltraum gekommen sind, was auch immer sie sich darunter vorstellen.«
    »Na, prima …«, murmelte eine andere Marineinfanteristin.
    »Spar dir das lieber, Berlis«, meinte Huldran müde. »Der Ingenieur hat bisher immer richtig gelegen und das ist in

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