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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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wissen.
    »Auch das ist mir unbegreiflich. Es klingt wie eine Abart von Anglorat«, erklärte die Kommunikationsoffizierin.
    Nylan nickte nachdenklich. Er hätte es eigentlich auch selbst erkennen müssen, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass auf diesem Planeten ein alter Dialekt der Dämonensprache gesprochen wurde.
    »Was hat dieser Narr von Anführer gesagt? Und wo warst du überhaupt?«, fragte Ryba.
    »Ich war dort, wo du mich postiert hast, auf der anderen Seite.« Ayrlyn schauderte leicht. »Ich habe nicht alles verstanden und ein paar Worte kannte ich überhaupt nicht, aber sie haben jedenfalls verlangt, dass wir uns ergeben, weil wir in sein Land eingedrungen wären …«
    »Sein Land?«
    »Sein Land.«
    »Die Dunkelheit stehe uns bei«, sagte Ryba. »Wir haben den Anführer der Einheimischen getötet. Das wird kein gutes Ende nehmen.«
    »Vielleicht wendet es sich doch noch zum Guten«, gab Nylan zu bedenken. »Wer jetzt an der Macht ist, könnte dazu neigen, lange zu zögern, ehe er den nächsten Angriff auf uns befiehlt.«
    »Entweder das oder sie kommen alle hier herauf und führen einen heiligen Krieg gegen das, was sie für Dämonen halten. Denn so könnten wir ihnen durchaus vorkommen.«
    Nylan lachte.
    »Was ist daran so komisch?«
    »Wir sind hier gestrandet, weil wir gegen die Dämonen gekämpft haben, und kaum dass wir gelandet sind, werden wir von den Anhängern der Dämonen als Dämonen bekämpft.«
    »Glaubst du denn, dieser Planet war mal eine Kolonie der Rationalisten?« Ryba kniff die Augenbrauen zusammen.
    »Wie sollte das möglich sein? Wir sind doch nicht einmal mehr in unserem alten Universum«, fuhr Gerlich dazwischen.
    »Vielleicht sind sie auf die gleiche Weise hergekommen wie wir«, meinte Saryn.
    »Wir wissen nicht einmal, wie wir selbst hergekommen sind«, widersprach Nylan. »Wir wissen noch nicht einmal, wo hier überhaupt ist.«
    »O Neunmalkluger, du hast offensichtlich einige brillante Ideen dazu«, knurrte Gerlich. »Was glaubst du denn, wie wir hergekommen sind?«
    »Wir waren im Brennpunkt einer großen Energieballung, mehr als genug, um die Hülle der Winterspeer zu durchschlagen und das ganze Schiff zu zerstören. Aber wir leben noch, wenngleich an einem eigenartigen Ort …«
    »Und du bist sicher, dass wir nicht einfach tot sind oder uns das alles nur einbilden?«, fragte Ayrlyn.
    »Die körperlichen Eindrücke scheinen für eine lediglich spirituelle oder geistige Existenz zu stark zu sein … und ich habe ja erklärt, welchen Beschränkungen ein Netz unterworfen ist …«
    »Ja, das hast du erklärt.«
    Nylan drehte sich zu dem großen Mann um. »Also gut, Gerlich … hör mir jetzt zu. Danach höre ich mir an, was du mir zu sagen hast. Wenn wir nicht zuhören und nicht jedes bisschen Wissen nutzen, über das wir verfügen, dann werden wir bald sterben oder unsere Nachkommen müssen mehr leiden als nötig … oder beides.«
    »Damit setzt du aber schon voraus, dass wir überhaupt so lange leben«, knurrte Gerlich.
    Wieder zuckte Rybas Klinge, wieder berührte der kalte Stahl Gerlichs Hals. »Ich bin es leid, Gewalt einsetzen zu müssen, um dich zur Ordnung zu rufen, aber es scheint, als würdest du auf nichts anderes reagieren.«
    »Ohne deine Klinge da …«
    Ryba gab Istril, der kleinen Marineinfanteristin, ihr Schwert. »Halt das mal für mich.«
    Gerlich sah sie verwirrt an.
    »Manche lernen es nie.« Ryba trat nach dem Oberschenkel des großen Mannes.
    »Verfehlt, Miststück.« Gerlich griff an.
    Ryba tänzelte zur Seite, ihre Hände bewegten sich so schnell, dass sie nur noch verschwommen zu sehen waren. Gerlich fiel mit dem Gesicht zuerst ins Erdreich zwischen den Klee, rappelte sich wieder auf und bezog breitbeinig seine Kampfposition.
    Ryba täuschte einmal, zweimal mit der Schulter vor.
    Gerlich bewegte sich nicht.
    Die Kapitänin schien sich zu ducken und warf Gerlich mit einem raschen, seitlichen Tritt von den Beinen. Im Fallen schlug er nach ihrem Arm. Ryba fasste den Arm und Gerlich flog in hohem Bogen in die Wiese.
    Sich den Arm haltend, stand er langsam wieder auf.
    »Er ist nur ausgerenkt«, erklärte Ryba. »Ich hätte dir den nichtsnutzigen Hals brechen können. Das Gleiche gilt für die meisten Marineinfanteristinnen.«
    »Und warum hast du es nicht getan?«
    »Weil du als Zuchtbulle einen gewissen Wert hast. Aber ich könnte dir beide Arme brechen, ohne diesen Wert zu gefährden.«
    Nylan schauderte, als er Rybas kalte Stimme hörte. Er

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