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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gesehen.«
    »Also haben wir Ziegen und Hammel als tierische Proteinquellen?«
    »Und die Hirsche, vielleicht auch Pferdefleisch. Irgendwo muss es auch Rinder geben.«
    »Warum meinst du das?«
    »Woher haben sie wohl das Leder für die Sättel und Zügel? Und die Westen?«
    »Oh, natürlich.« Nylan kam sich ziemlich dumm vor.
    Ryba blickte zu den Marineinfanteristinnen, die Steine klopften, und zu Saryn, die sich aus erbeuteten Stoffen einen Schlapphut gemacht hatte. Die Kapitänin tupfte sich die Stirn ab und war einen Augenblick damit beschäftigt, ihr Pferd zu beruhigen, das vor Huldran zu scheuen schien. »Sandstein? Warum zerstoßen sie Sandstein?«
    »Es ist Vulkanasche. Eigentlich ist das Gestein zu hart, aber wenn wir es zermahlen, mit anderem Material mischen und etwas Ton vom Fuß des Hügels dazunehmen, lässt es sich gut verarbeiten und bildet eine Art Bindemittel. Wir können es allerdings immer nur in kleinen Portionen mischen und das macht die Sache schwierig.«
    »Härtet es zu schnell aus?«
    Nylan nickte. »Man kann nicht beides haben. Entweder es bindet rasch oder es ist zu matschig.«
    »Wann wollt ihr mit dem Bau beginnen?«
    »Erst wenn die Fundamente gelegt sind. Es wird wohl noch ein paar Tage dauern. Die erste Reihe Steine, die genaugenommen eine Art Sims bilden werden, muss haargenau sitzen. Wir werden bis hinauf zum ersten Stockwerk eine Doppelwand bauen, die wir zur besseren Isolierung mit Steinbrocken und Ton füllen.«
    »Mach, was du für richtig hältst.« Ryba nickte ihm zu und nahm das Pferd herum, um hinunter zu dem Abschnitt der Wiese zu reiten, der inzwischen mehr oder weniger einem bestellten Acker glich.
    Als sie fort war, dachte Nylan angestrengt nach. Musste er denn wirklich alle Steine schneiden? Egal, wie groß oder klein sie werden sollten? Wie konnte er den Einsatz der Energie optimieren und die Lebensdauer des Lasers verlängern?
    Er holte tief Luft, dann lachte er. In der letzten Zeit seufzte er entschieden zu oft.
    »Nein! Ich bin nicht dein verdammter Knecht! Du musst genau wie alle anderen auf dem Acker arbeiten! Dein Schiff ist Schrott und jetzt bist du nichts Besseres als wir anderen.«
    Nylan blickte nach unten zum Ostrand des Feldes, von wo die Stimme heraufgedrungen war.
    Eine kräftige Marineinfanteristin, eine der wenigen, die größer und in den Schultern breiter war als Ryba – Nylan glaubte sich zu erinnern, dass sie Mran hieß, aber er hatte kein gutes Namensgedächtnis und war sowieso mit anderen Dingen beschäftigt gewesen –, hatte die behelfsmäßige Hacke wie einen Stab gehoben und wollte sich der Kapitänin widersetzen, als diese sie an die Arbeit treiben wollte.
    Nylan bekam Rybas Antwort nicht mit, aber er konnte beobachten, wie sie aus dem Sattel sprang und Siret, einer der drei Marineinfanteristinnen, die wie Nylan silberne Haare bekommen hatten, die Zügel reichte. Siret war eher still und zurückhaltend, aber Nylan war überzeugt, dass sie mit den tiefen grünen Augen mehr sah, als die meisten vermutet hätten.
    »Das gibt Ärger, Ser«, bemerkte Huldran. »Mran ist hart und hitzköpfig.«
    Die vier anderen Marineinfanteristinnen auf dem Acker wichen etwas zurück, beobachteten aber aufmerksam, wie Ryba die überkreuzten Gurte ablegte, an denen die Schwerter und das Halfter mit der Pistole befestigt waren. Sie legte alles auf den Sattel ihres Braunen.
    Mran verzog höhnisch das Gesicht. Nylan glaubte beinahe den Gesichtsausdruck spüren zu können, während er mit Huldran den Hügel hinunter zum Acker eilte.
    Dann sagte Ryba etwas.
    »Du und wer noch?«, gab Mran trotzig zurück.
    »Nur ich.«
    Abgesehen von seinen und Huldrans Schritten und dem leichten Rauschen des Windes in den immergrünen Pflanzen hinter der Wiese wurde es totenstill. Sogar die wenigen noch blühenden Siebensterne hörten zu nicken auf. Nylan wollte den Kopf schütteln, weil er genau wusste, was passieren würde. Mran hatte nicht verstanden, was wirklich in Ryba steckte.
    »Hast du Angst oder was ist los, Kapitänin? «
    »Nein … ich gebe dir eine letzte Chance, dich wieder an die Arbeit zu machen. Wenn du das nicht tust, wird ein Teil deines Körpers nie wieder richtig arbeiten.« Die Stimme war eiskalt. »Ich hoffe, nicht einmal du wirst so dumm sein, jemanden anzugreifen, der als Nomade erzogen und als Schiffskapitän eingesetzt wurde.«
    »Du kannst mir keine Angst machen, Kapitänin. «
    »Das ist dein Problem, Mran, nicht meines. Mach dich an die

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