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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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meisten haben sich Welbet angeschlossen. Wir anderen sind mit dem Magier hierher zurückgekehrt.«
    »Was hältst du von den Fremden?«
    Jegel schaudert. »Die Donnerwerfer haben mir überhaupt nicht gefallen. Eine Frau – die mit den zwei Schwertern – hat eine ihrer Waffen geworfen und die Klinge hat Fürst Nessils Rüstung glatt durchschlagen, wie ein heißes Messer durch weichen Käse fährt. Dann hat sie sein Pferd genommen und drei oder vier andere Kämpfer mit dem Schwert und dem Donnerwerfer niedergestreckt, es ging fast schneller, als man mit dem Auge folgen konnte.«
    »Waren es alles nur Frauen?«
    »Die meisten, Ser. Mit Ausnahme des einen, den ich erwischt habe. Er hatte einen Donnerwerfer, aber damit konnte er gegen meine Klinge nichts ausrichten.«
    Sillek wendet sich an den nächsten Soldaten.
    »Ich bin Kurpar, Fürst Sillek. Aber ich kann nicht viel hinzufügen.«
    »Hast du meinen Vater im Stich gelassen?«
    »Nein, Ser.«
    Sillek befragt die Soldaten, findet aber nichts weiter heraus, bis Hissl an der Reihe ist.
    »Und Ihr, Ser Magier, was könnt Ihr ergänzen?«
    »Was den Kampf angeht, Fürst Sillek, so vermag ich nicht viel zu sagen, nur dass die Donnerwerfer winzige Feuerkugeln verschießen, ganz ähnlich dem Feuer eines Magiers, aber nicht so kraftvoll.«
    »Wenn sie nicht so kraftvoll sind, warum sind dann so viele Soldaten gefallen?«
    Hissl neigt den Kopf. »Weil alle Fremden diese Donnerwerfer hatten und weil die Donnerwerfer schneller feuern als ein Magier. Wenn Euer Vater vierzig Magier bei sich gehabt hätte, die so stark sind wie der Meister-Magier Terek, dann würde es keine Fremden mehr geben.«
    »Aber nun verratet mir, Hissl, wo ich auch nur zwanzig Magier von dieser Stärke finden kann?«
    »Die könnt Ihr in ganz Candar nicht finden, Ser.«
    »Dann hört auf, solch unsinnige Vorschläge zu machen«, weist Sillek ihn zurecht. »Erzählt mir nicht, zwei Züge Magier könnten die Fremden aufhalten, wenn es so viele überhaupt nicht gibt. Außerdem würdet Ihr untereinander mindestens genauso verbissen kämpfen wie gegen die Fremden.«
    »Bitte beantwortet die Frage einer trauernden Witwe, Ser Hissl«, schaltet Ellindyja sich ein. »Wie war es möglich, dass Ihr meinem Gefährten überhaupt den schlechten Rat gegeben habt, die Fremden anzugreifen?«
    Hissl verneigt sich tief. »Ich bin kein Krieger, Fürstin. Deshalb konnte ich den Fürsten Nessil überhaupt nicht in dieser Weise beraten. Ich habe ihn vielmehr gewarnt, dass die Fremden womöglich stärker sind, als es scheint.«
    »Aber Ihr habt ihn nicht gedrängt, den Angriff abzublasen?«
    Wieder verneigt Hissl sich. »Ich bin weder der Meister-Magier von Lornth«, er nickt zu Terek hin, »noch bin ich der Kommandant der Truppen. Ich habe von Anfang an meine Besorgnis zum Ausdruck gebracht, aber der Meister-Magier hat mir nahegelegt, wir sollten uns lieber den Wünschen des Fürsten Nessil fügen, wie es die Pflicht jedes guten Lehnsmannes ist, zumal ich nicht beweisen könne, dass die Fremden eine Gefahr darstellen.«
    »Und Ihr, Meister-Magier«, fährt Ellindyja fort, »habt Ihr dem Fürsten Nessil den Rat gegeben, die Fremden anzugreifen?«
    »Nein, meine Fürstin. Ich habe ihn von ihrer Gegenwart in Kenntnis gesetzt und ihm gesagt, dass es aussieht, als würden sie sich auf einen längeren Aufenthalt einrichten.«
    »Und dass einige von ihnen exotisch anmutende Frauen sind, habt Ihr ihm sicher auch gesagt.«
    Hissls Lippen zucken.
    Schweißperlen bilden sich auf Tereks Stirn, bevor er antwortet. »Ich habe ihn davon in Kenntnis gesetzt, dass einige, Männer wie Frauen, seltsames silbernes oder rotes Haar haben. Ich habe ihm auch erklärt, dass sie in eisernen Zelten vom Himmel gekommen sind und dass er vorsichtig vorgehen solle.«
    »Und Ihr, Ser Hissl, habt ihm ebenfalls geraten, er solle vorsichtig sein?«
    »Ja.«
    »Aber warum hat er sie dann angegriffen?«
    »Meine Fürstin«, erwidert der Magier mit dem schütteren Haar, »wir sind in Frieden hinaufgeritten, aber die Anführerin der Fremden weigerte sich, den Fürsten Nessil als Gebieter anzuerkennen, obwohl er seine mächtige Klinge zog.«
    »Ich verstehe. Ich danke Euch, Ser Magier.« Ellindyjas Stimme ist eiskalt.
    Hissl verneigt sich vor ihr.
    »Geht jetzt … ihr alle, geht.« Silleks Gesicht ist leer, als die Soldaten und Magier leise den Raum verlassen.

 
XIV
     
    D ie Hände mit Handschuhen geschützt, rückte Nylan die einzig verfügbare, inzwischen arg

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