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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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zuvor eine Strebe gewesen war, schaltete den Laser ein, wechselte den Griff und versuchte, die Hände nicht versehentlich in die Nähe der geordneten Lanze aus kraftvollem Chaos zu bringen, das aus der Düse des Lasers hervorbrach.
    Nachdem er die Klinge einigermaßen vorgeformt hatte, bearbeitete er den Handschutz und den Griffzapfen. Während er das Metall formte, versuchte er gleichzeitig, es zu glätten, wie er früher im Neuronetz der Winterspeer die Energieströme geglättet hatte. Als die Waffe mehr oder weniger fertig war, schaltete er den Laser ab und überprüfte die Zellen. Der Energiepegel war um weniger als ein Prozent gefallen, für einen ersten Versuch gar nicht schlecht.
    Er schob die Schutzbrille auf die Stirn und tupfte sich die Augen trocken, dann betrachtete er die neue Klinge. Obwohl sie erst grob vorgeformt war, kam sie ihm schon besser vor als die örtlichen Waffen.
    Die ganze Zeit über spürte er Istrils Blicke auf sich ruhen, aber er schaute nicht zum Felsen hinauf. Der Geruch des Feuers wurde jetzt stärker und er hörte mehr Stimmen als noch vor einer Weile. Er hob nicht einmal den Kopf, um zu den Landefahrzeugen zu blicken, sondern atmete tief durch und setzte die Brille wieder auf.
    Auch wenn er das Gefühl nicht abschütteln konnte, dass er sich wie ein Narr aufführte, schaltete er den Laser wieder ein und steuerte mit den Sinnen, die sich ähnlich verhielten wie das Neuronetz im Schiff, den Energiestrom des Lasers, um das Metall nachzuarbeiten, die Schneide zu schärfen und mit einem geordneten Muster zu härten.
    Es ging schneller, als er vermutet hätte, aber als er fertig war, tropfte ihm der Schweiß von der Stirn und lief rings um die Schutzbrille herum. Seine Knie zitterten. Er legte den Laser beiseite und wartete, bis das Metall zur Farbe von Stroh abgekühlt war.
    Die Mischung aus Öl und Wasser im Trog fühlte sich gut an, aber nur die Erprobung in der Praxis konnte klären, ob sein Eindruck richtig war. Geschützt durch die angepassten Handschuhe, die von einem Raumanzug stammten, rührte er die Mischung um und steckte die Klinge hinein. Mit den neu gefundenen Sinnen überwachte er das Aushärten des Stahls. Dann legte er die Klinge an einer geschützten Stelle auf einen schwarzen Felsblock, wo sie endgültig abkühlen konnte.
    Er nahm die Schutzbrille ab und überprüfte die Energieanzeigen. Der Pegel war um ein Prozent, vielleicht eine Winzigkeit mehr, gesunken. Er nickte. Anscheinend konnte er etwas herstellen, das aussah wie ein Schwert. Aber war es auch brauchbar?
    Als er die breitschultrige Ryba erbost und entschlossen in seine Richtung schreiten sah, gestattete er sich ein Lächeln. Wie es aussah, würde er gleich ein fachkundiges Urteil bekommen.
    »Warum hast du meine Klinge weggenommen? Du musst es gewesen sein, niemand sonst hätte …«
    Nylan hob eine Hand, um sie aufzuhalten. »Ich bekenne mich schuldig. Ich habe die Klinge aber nicht benutzt. Ich brauchte nur ein Modell und ich wollte mir nicht wie ein Narr vorkommen.«
    »Ein Modell? Wozu?«
    Er deutete zum flachen Stein, auf dem das Ergebnis seiner Bemühungen lag.
    »Bei der Dunkelheit! Wie hast du das gemacht?«
    »Handwerkskunst, Laser, Glück – von jedem etwas. Fass die Klinge noch nicht an, sie ist heiß genug, um dir die Hand zu verbrennen, und ich weiß nicht, ob sie überhaupt etwas taugt. Sie sieht gut aus und fühlt sich gut an, aber ich bin kein Schwertkämpfer. Es kann auch sein, dass sie zerbricht, sobald sie benutzt wird. Ich glaube es nicht, aber ausgeschlossen ist es nicht.«
    Ryba trat dicht vor das Schwert und betrachtete die leichte Krümmung des tiefschwarzen Metalls. »Es ist wunderschön.«
    »Moderne Technik ist eine große Hilfe«, räumte Nylan ein. »Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob es überhaupt zu gebrauchen ist.«
    »Ich glaube schon«, meinte Ryba. Sie wandte sich an ihn. »Es sieht aus, als würde es ewig halten.«
    »Es kommt aber nicht darauf an, wie es aussieht. Es kommt darauf an, wie es sich anfühlt und ob es hält.«
    Sie betrachtete noch einmal die Klinge. »Ich muss dich im Schwertkampf ausbilden. Es ist eine Schande, wenn jemand, der so etwas herstellen kann, es nicht einzusetzen weiß.«
    »Du weißt doch nicht einmal, ob es überhaupt etwas taugt.«
    Ryba sah ihn mit ihren dunkelgrünen Augen ernst an. »Es gibt durchaus ein paar Dinge, von denen ich etwas verstehe.«
    Nylan zuckte mit den Achseln.
    »Wie viele davon kannst du herstellen?«
    »Im Laufe der

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