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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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finden?«
    »Er wird Euch finden, wenn Ihr das Handelsbanner setzt.«
    »Wir haben keinen Flaggenmast und natürlich auch kein Handelsbanner«, warf Ayrlyn ein.
    »Einen Mast können wir aufstellen«, erklärte Nylan. Er wandte sich an Narliat. »Wie sieht das Handelsbanner aus?«
    »Ein Handelsbanner eben.« Der Bewaffnete zuckte die Achseln. »Es ist ein weißes Banner mit einem dunklen Quadrat in der Mitte.«
    »Das können wir mit unseren Mitteln herstellen.«
    »Aus welchem Material?«, fragte Ayrlyn. »Ich glaube nicht, dass in unseren Notrationen Nadel und Faden zu finden sind.«
    »Nadeln zum Nähen von Wunden gibt es in den Medipacks«, erklärte Ryba.
    Nylan runzelte die Stirn. Er fragte sich, warum Ryba der Inhalt der Medipacks so vertraut war, denn sie war nicht als Sanitäterin ausgebildet. Andererseits war sie aber als Kapitänin buchstäblich für alles verantwortlich. Er selbst hatte sich bisher hauptsächlich um die Unterkünfte gekümmert.
    »Wir müssen auf jeden Fall unsere Stärke demonstrieren, wenn dieser Skiodra auftaucht.«
    Ayrlyn übersetzte für Narliat.
    »Skiodra ist sehr höflich, wenn Ihr stark seid.« Der Bewaffnete zuckte die Achseln. »Wenn nicht, werdet Ihr Sklaven und er verkauft Euch an die Händler aus Hamor. Das ist einer Cousine von Memsenn passiert. Sie lebte außerhalb von Dellash auf einem Gehöft. Eines Tages kam Skiodra vorbei und als ihr Gefährte nach Hause kam, war sie fort. Er hat Skiodras Männer gehetzt und sie haben ihn getötet.«
    »Nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse.« Fierral tastete unwillkürlich nach ihrer Pistole.
    »Ich glaube, ganz Candar ist nicht unbedingt das, was wir uns unter einem friedlichen Land vorstellen würden«, sagte Ryba. »Der einzige Weg, für Frieden zu sorgen, ist Stärke.«
    »Das hat Fürst Nessil auch immer gesagt. Aber … aber jetzt, da er tot ist, könnte es sein, dass die Jeraner oder die Suthyaner gegen Lornth marschieren.« Narliat schob sich noch etwas näher ans Feuer und sah die Engel an, die ihn umringten. »Wirklich, Ihr seid das Volk des Winters. Ist der Himmel kalt?«
    »Himmel ist kälter als Candar. Sogar kälter als dieser Ort hier«, antwortete Ayrlyn. »Außer vielleicht im Winter.«
    Auf der anderen Seite des Kochfeuers standen Gerlich und Selitra auf und entfernten sich Hand in Hand.
    Ryba und Nylan wechselten einen Blick.
    Ayrlyn schnaubte. »Die arme Frau. Sie hält sich für etwas Besonderes.«
    »Ich habe sie gewarnt«, fügte Fierral hinzu, »aber es ist wirklich einsam hier.«
    »Ich könnte es Euch etwas weniger einsam machen«, bot Narliat an.
    Fierral bedachte Narliat mit einem vernichtenden Blick, worauf dieser sofort in die Dunkelheit jenseits des Feuers starrte.
    »Er lernt die Tempelsprache schnell«, meinte Ayrlyn lachend. »Allerdings unterscheidet sie sich auch nicht sehr von Anglorat.«
    »Viel zu schnell«, bemerkte Fierral.
    »Abendessen ist fertig«, rief Saryn. »Nehmt es oder lasst es bleiben.«
    Auf den Ruf hin tauchten sogar Gerlich und Selitra wieder auf, wenngleich nicht mehr Hand in Hand.
    Nylan folgte den anderen und holte sich seine Portion Mus und verschmortes Nagetier, dazu ein paar Beeren und ein Stück Wildzwiebel. Die mehr oder weniger runde Holzplatte, auf der seine Ration lag, war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen ein paar Marineinfanteristinnen und Narliat.
    Er setzte sich abseits vom Feuer auf einen Felsblock, von dem aus er die Landefahrzeuge überblicken konnte. Mit den Fingern und einem mehr schlecht als recht geschnitzten Holzlöffel verspeiste er sein Abendessen. Das leicht verkohlte Nagetier schmeckte besser als das Mus, aber er aß beides auf und spülte die Bissen mit Wasser aus dem Plastikbecher, den er für sich beansprucht und einfach behalten hatte, hinunter.
    Ryba, die neben ihm saß, aß schweigend wie er.
    Als sie fertig waren, stand Nylan auf. »Ich spüle die Sachen ab und verstaue sie und dann werde ich wohl ins Bett fallen.«
    »Warte auf mich.« Ryba verdrückte den letzten Bissen Mus. »Ich werde nicht lange brauchen. Ich muss nur noch mit Fierral die Wachen absprechen.«
    »In Ordnung.« Nylan ging zum Seitenarm des Baches, den sie zum Waschen abgezweigt hatten, spülte seinen Holzteller ab und rieb sich mit feinem Sand die Hände sauber. Danach spülte er sie noch einmal mit Wasser ab und spritzte sich ein paar Tropfen ins Gesicht.
    »Der Nächste, bitte«, sagte jemand hinter ihm.
    Er richtete sich auf. Ayrlyn war unbemerkt näher

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