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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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geschnitten, dass der Hohlraum als Lager oder Stall genutzt werden kann, aber die lichte Höhe ist nur gering.«
    »Einmal Ingenieur, immer Ingenieur«, erwiderte Ryba lachend.
    »Vielleicht werde ich mich eines Tages daran gewöhnen, wie ein normaler Mensch zu reden.« Er räusperte sich und ließ die Schultern kreisen, um die Verspannungen zu lösen. »An die Arbeit.«
    Im Westen erklangen Hufschläge. Ryba blickte zum Höhenzug und zu der Reiterin, die sich rasch näherte. »Kadran hat es eilig. Wir haben fast genug Pferde, aber bei weitem nicht genug Leute, die reiten können.«
    »Wir wurden ja auch ausgebildet, um zwischen den Sternen zu segeln.«
    »Und jetzt sieh dir an, wie weit du damit gekommen bist.«
    Nylan grinste amüsiert. Manchmal konnte er sich über Ryba nur wundern. Sie plante tatsächlich, eine neue Kultur aufzubauen und ein Königreich zu errichten, ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen. Sie hatte eine Marineinfanteristin getötet und Gerlich gedroht, ihn zu verstümmeln. Andererseits, dachte Nylan, hatte sie auch keine Wahl gehabt. Anscheinend gehorchten manche Leute wirklich nur unter Zwang.
    Er leckte sich die Lippen. Seine Familie war ihm eingefallen, seine Schwester Karista und ihre Mutter. Wahrscheinlich hatte man ihnen inzwischen mitgeteilt, er sei tot. Er wünschte, er könnte sie wissen lassen, dass er noch am Leben war. Dann zuckte er mit den Achseln. War es besser für seine Verwandten, wenn sie ihn für tot hielten, falls er mit seinen Gefährten wirklich in einem anderen Universum gelandet war? Wohl nicht, aber er konnte so oder so nichts daran ändern.
    Ryba hatte sich schon entfernt, um Kadran entgegen zu reiten. Wie alle anderen Marineinfanteristinnen war auch Kadran eine vollblütige Sybranerin – groß und hart.
    Nylan betrachtete die unvollendete Treppe, dann drehte er sich um und folgte Ryba. Er wollte erfahren, was vor sich ging, und auch Huldran würde es wissen wollen.
    »Da kommen Reiter mit der Händlerflagge zu uns herauf«, verkündete Kadran, als sie nahe genug heran war. »Sie sind bis an die Zähne bewaffnet.«
    »Das ist in diesem Land wahrscheinlich keine schlechte Idee«, erwiderte die Kapitänin. »Wir begegnen ihnen am besten freundlich.«
    »Ser?«, fragte Kadran.
    »Such Fierral und sag ihr, sie soll alles für einen neuen Angriff vorbereiten. Es sollte eigentlich nicht so weit kommen, aber unser einheimischer Freund meinte, einige dieser Händler nehmen den Leuten alles weg, wenn man nicht stark genug ist, um sich zu wehren. Schick Istril zu mir und hol Gerlich. Er soll den großen Prügel mitbringen, auf den er so stolz ist. Und schick auch Ayrlyn und Narliat zu mir.« Ryba wandte sich an Nylan. »Du kommst auch mit. Damit sind wir drei und drei.«
    »Ich habe aber keine Ahnung, wie man mit diesen Dingern umgeht. Ich hatte höchstens drei Lektionen und Istril hat sich beim ersten Mal vor Lachen gebogen«, protestierte Nylan.
    »Bewaffne dich mit einer Pistole und dem Schwert. Die Einheimischen betrachten die Pistolen nicht als Waffen. Wir müssen uns in Bewegung setzen. Wir treffen uns so bald wie möglich da drüben bei den Felsen. Ich muss das Geld und den Schmuck holen, den wir erbeutet haben, und ein paar von diesen Prügeln, die hier als Schwerter gelten.« Ryba band die Zügel los und schwang sich in den Sattel ihres Braunen.
    Als Ryba und Kadran fort waren, rief Nylan zum Turm hinauf: »Huldran, Cessya, Weblya! Wir bekommen Besuch. Lasst eure Arbeit stehen und liegen und stoßt zur Fierral.«
    »Wohin, Ser?«
    »Dort drüben bei den Felsen, denke ich. Und sputet euch.«
    Huldran lachte. »Das ist Svennisch. Bei der Marineinfanterie heißt das: ›Aber zack-zack!‹«
    »Also ein bisschen zack-zack!«
    Nylan lief eilig zum Landefahrzeug, wo er seine Pistole und das Schwert verwahrte, von dem er immer noch nicht wusste, wie es im Kampf geführt wurde.
    Als er seine Sachen geholt, sich Wasser ins Gesicht gespritzt und den schlimmsten Dreck von den Händen abgewaschen hatte, waren Fierral und zwei andere schon am Treffpunkt angelangt und spähten vom Gipfel des westlichen Höhenzuges aus nach unten. Sie hielten die Laserkanone bereit.
    Nylan hoffte, dass sie die große Waffe nicht einsetzen mussten. Er betastete die kleine Lötlampe, die er aus dem Landefahrzeug mitgebracht hatte, und fragte sich, ob so ein einfaches Gerät eine Hilfe wäre. Er wollte irgendetwas bei sich haben, das Macht und Stärke demonstrierte, ohne gleich einen Haufen Leute

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