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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schätzen und fühlen, wie stark die Stützbalken unter Spannung standen. Vorsichtshalber hatte er die geschälten Baumstämme, die als Stütze für die Fußböden dienten, im Abstand von nur drei Handspannen gesetzt.
    »Cessya, die Strebe ist da unten nicht ordentlich verankert.«
    »Weblya holt gerade ein paar Keile, dann fixieren wir sie mit Mörtel.« Mit Hilfe des dreibeinigen Hebezeugs schafften Cessya und eine andere Marineinfanteristin einen weiteren Balken herauf, der als Stütze in eine Nische gesetzt werden sollte.
    »Verdammt! Er ist immer noch zu groß. Wir müssen ihn noch etwas zuschneiden.«
    Als Ryba auf ihrem großen Braunen zum Turm geritten kam, trat Nylan von der langen, flachen Steinplatte zurück, auf die der nächste Abschnitt des Treppenhauses gesetzt werden sollte, und ging die Steintreppe hinunter.
    Ryba hatte den Braunen schon festgebunden, als Nylan zu ihr kam. Sie trug jetzt eine sybranische Klinge und die zweite Waffe, die Nylan geschmiedet hatte, und natürlich die Pistole im Halfter.
    Es geht doch nichts über eine wandelnde Waffenkammer, dachte er. »Wo warst du?«
    »Ich habe mir die Zugänge von Westen her angesehen. Wir sind besser geschützt, als wir vermutet haben. Man kann nur über den Höhenzug zu uns herauf kommen. Ich wollte hier Halt machen und sehen, wie du vorankommst, ehe ich noch einmal die Straße überprüfe. Bisher ist weit und breit nichts von Reisenden zu sehen, nur einige Späher aus Lornth haben sich blicken lassen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Sie haben purpurne Uniformen getragen. Die Einheimischen gehen nicht gerade verstohlen vor.«
    »Eigentlich ist das doch gar nicht schlecht.«
    Als sie die Stelle erreichten, an der Nylan gearbeitet hatte, blickte er zu den Feldern und Wiesen hinunter, auf denen jetzt überall kleine Sonnenblumen standen. Eine silberhaarige Marineinfanteristin, die ein Feld gejätet hatte, ließ auf einmal die Hacke fallen, rannte zum Graben und übergab sich.
    »Ryba? Hast du das gesehen?«
    »Was denn?«
    »Schau doch, dort unten. Ihr ist übel.« Der Ingenieur deutete auf die Soldatin.
    »Das ist Siret. Ihr ist übel, aber sie ist nicht krank. Ich nehme an, ihr sind die Verhütungsmittel ausgegangen, falls sie überhaupt welche genommen hat.«
    »Ich habe Gerlich nicht in ihrer Nähe gesehen.« Nylan glaubte nicht, dass die nachdenkliche, silberhaarige Frau der Typ war, der auf Gerlich flog.
    »Wer weiß?«, meinte Ryba achselzuckend.
    »Du hast ihm ja zu verstehen gegeben, dass er als Zuchtbulle einen gewissen Wert hätte.«
    »Das stimmt.« Ryba lachte leise. »Man sollte meinen, du baust den Turm für die Ewigkeit.«
    »Ich denke, es wird mindestens eine Generation dauern, ehe jemand erweitern kann, was wir jetzt bauen. Wenn unsere Nachkommen gedeihen, ist es gut. Wenn nicht, erkaufen wir ihnen wenigstens etwas Zeit.«
    »Vorausgesetzt, wir werden überhaupt damit fertig.«
    »Wir könnten auch jetzt schon ein Dach aufsetzen und hätten einen besseren Schutz als in den Landefahrzeugen.«
    »Willst du vier Stockwerke einbauen?«
    »Es werden insgesamt sechs Geschosse. Wir haben schon fast genug Steine für entsprechend hohe Außenwände geschnitten, die Innenwände könnte ich, wenn nötig, mit Mörtel und unbearbeiteten Steinen bauen.«
    »Was ist mit der Wärme?«
    »Ich stelle mir eine Art primitiven Heizofen vor. Aus diesem Grund wollte ich ein unterirdisches Fundament errichtete. Wir werden einen Teil des untersten Stockwerks von außen mit Steinen und Erde bedecken. Die warme Luft steigt im Turm nach oben und das wird in dem harten Winter, mit dem wir hier rechnen müssen, sehr hilfreich sein.«
    Ryba schüttelte den Kopf. »Wir wollen lieber hoffen, dass der Laser noch eine Weile durchhält. Oder dass du lernst, mit den hier verfügbaren Materialien Waffen zu schmieden.« Sie hielt inne. »Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, die Schwerter der Einwohner, die wir erbeutet haben, zu verbessern? Das würde nicht so viel Energie verbrauchen wie das Schmieden ganz neuer Waffen aus den Streben der Landefahrzeuge, oder?«
    »Ich weiß nicht. Soll ich es versuchen?«
    »Lass mich darüber nachdenken. Wie viele Klingen hast du bisher gemacht?«
    »Drei.«
    Ryba blickte zum Höhenzug, wo Nylan den schwarzen Stein abgebaut hatte. »Wir brauchen mehr. Bei den Dämonen, wir brauchen verdammt viel mehr von allem.«
    »Ich weiß.«
    »Was ist mit dem Stall?«
    »Wir können nicht alles auf einmal machen. Ich habe die Steine in der Weise

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