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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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derzeit nicht.«
    »Wo ist Ihre andere Hälfte? Und der Counselor?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, fürchte ich. Wir wurden getrennt.«
    »Ich wüsste gern, mit wem ich rede«, verkündete Kopf-und-Torso.
    Petra, die Dienstverpflichtete, die sich alle Mühe gab, ihren starren Blick nicht unterhalb von Croyds Leibesmitte sinken zu lassen, strengte sich nun an, Skye nicht anzustarren. »Entschuldigung? Ma'am? Ich glaube, wir haben noch eine Uniform in unserem Gleiter?«
    Skye kümmerte es einen Dreck, ob sie bekleidet war oder nicht, aber sie sah keinen Grund, darauf herumzureiten. »Schön.« Dann drehte sie sich zu den Tanzpilgern um. »Was geht hier vor?«
    Der wandelnde Kopf-und-Torso musterte sie finster. »Warum fragen Sie das nicht diesen wandelnden Haufen Scheiße?«
    Croyd bedachte die Tanzpilger mit einem unendlich angewiderten Blick, der in Anbetracht seiner schlaffen Züge, seiner herabhängenden Fleischmassen und der geröteten Augen einerseits umso erschreckender, andererseits auch recht aberwitzig aussah. »Und warum gehen Sie nicht zurück in Ihr kleines Sektiererlager, wenn Sie so entschlossen sind zu sterben?«
    »Entschuldigen Sie«, ging Skye dazwischen. »Ich habe etwas Nachholbedarf.«
    Der Blick, mit dem er Skye maß, verriet kein Wiedererkennen. »Sind Sie dazu berechtigt?«
    »Sie gehört zum Counselor«, murmelte Dunbar.
    »Cort?« Croyds so oder so schon stecknadelkopfkleine Äuglein zogen sich noch weiter zusammen, als sein Misstrauen offener Feindseligkeit wich. »Sie sind einer ihrer Lieblinge, was?«
    »Ich bin Skye Porrinyard.«
    »Ich könnte Sie als Komplizin unter Arrest stellen.«
    Skye zuckte nicht mit der Wimper. »Da wir beide nackt sind, Sir, komme ich mir momentan eher vor, als wäre ich Ihre Komplizin.«
    »Das war kein Witz.«
    »Ich fand es recht lustig. Aber warten Sie eine Sekunde.« Sie fing den braunen Overall auf, den Petra ihr zuwarf, und schlüpfte hinein. Kaum war sie über die offene Vorderseite hineingestiegen, bedauerte sie diese Konzession an Sitte und Anstand. Der Stoff war derb, staubig vom letzten Gebrauch und viel zu warm auf ihrer Haut. Aber sie hatte Croyd schon durch die bloße Tatsache, dass sie sich angezogen hatte, Steine in den Weg gelegt, weil sie ihn so genötigt hatte zu warten, bis sie fertig war, und diesen Vorzug nutzte sie weiter aus, während sie die Schulterriemen passend einstellte. »Also, Sir, was war das mit dem Arrest?«
    »Ziehen Sie hier keine Schau ab, Lehnsfrau. Ich weiß, was Sie sind, und ich weiß, dass sie in jedem echten Sinn des Wortes involviert waren, auch wenn sie nicht körperlich anwesend waren.«
    »Richtig. Aber alles, was der Counselor und meine andere Hälfte getan haben, war, sich der illegalen Inhaftierung durch eine fremde Regierung zu widersetzen, die keine juristische Zuständigkeit geltend machen kann ... und die diese Haftorder so oder so bereits außer Kraft gesetzt hat.«
    Croyd starrte mit finsterer Miene an ihr vorbei zu den beiden Riirgaanern. »Stimmt das?«
    »Es hat sich als kontraproduktiv erwiesen«, klagte Hurrr'poth.
    »Dann bringen Sie sich in Sicherheit und lassen mich in Ruhe. Das hier geht Sie nichts an.«
    »Ich fürchte, das tut es sehr wohl, Sir. Ganz besonders, wenn es in dem Streitgespräch, in das ich hier hineingeplatzt bin, um das geht, was ich vermute.«
    Kopf-und-Torso rückte näher an Skye heran, und ihre Vlhani-Ersatzglieder wogten auf eine Weise, die eher menschliches Leid ausdrückte als irgendwelche Empfindungen der Marionetten. »Er will etwas anfangen, das er dann nicht mehr aufhalten kann ...«
    Kaum hatte sie diese wenigen Worte gesprochen, da fiel ihr Croyd ins Wort. Sein Gesicht lief dunkelrot an, als er versuchte, sie mit bloßer Lautstärke zum Schweigen zu bringen. »Ich bemühe mich, Ihnen allen das Leben zu retten ...«
    Und schon waren sie wieder voll dabei: Die drei Tanzpilger brüllten Croyd an, niemand habe je um seine tölpelhafte Hilfe gebeten, Croyd antwortete nicht minder laut, er würde nicht einfach danebenstehen und zusehen, wie Tausende von Menschen von diesen gottverdammten Käfern niedergemetzelt wurden. Dunbar und Hammersmith versuchten, den Streit mit Vernunft beizulegen. Aber niemand nahm sich Zeit zum Luftholen, Zeit zum Zuhören, und der Sinn ihrer Worte verflog, noch ehe der Wind den Lärm davontragen konnte. Die einzigen anderen Anwesenden, die sich auf Basis ihrer gleichwertigen Position hätten einmischen können, waren die Botschafter der

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