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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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zusammen, fest entschlossen, nicht nur das Licht auszuschließen, sondern auch den Rest der Welt. Die Laute des Gemetzels um mich herum, zusammengesetzt aus Schreien, aus verwirrtem Gebrüll, feuchtem Klatschen, wenn Leiber durchbohrt, niedergetrampelt oder zerschmettert wurden. Mir war bewusst, dass ich zwischen zwei Massakern gefangen war, und in beide waren Vlhani und Menschen verwickelt, beide folgten einer Änderung der Regeln hinsichtlich der Frage, wie die Dinge auf diesem Planeten zu laufen hatten, beide würden mehr verändern als die Liste der Leute, die morgen früh nicht mehr am Leben wären, um der Sonne guten Tag zu sagen. Aber bis jetzt waren da nur die Schreie.
    Ich presste die Lider zusammen, bis das Salz meiner Tränen keinen Raum mehr fand, an dem es brennen konnte. Die KIquellen hatten recht gehabt, als sie gesagt hatten, das sei mir schon früher widerfahren. Mein ganzes Leben drehte sich um Wahnsinn, der sich am Nachthimmel herabsenkte, um Leute zu verschlingen, die sich sicher glaubten.
    Eine kreischende Gestalt krachte, härter als ich glauben konnte, neben mir auf den Felsen, verschwand hinter mir und ließ einen weiteren Schrei zurück. Es war mir unmöglich zu erkennen, welcher Spezies sie angehörte. Ich riss die Augen weit auf, schauderte, und meine Arme und Beine schienen sich in Gummi zu verwandeln.
    »Andrea!«, schrie Skye irgendwo unter mir. »Kannst du mich hören?«
    Vor Schreck hätte ich beinahe losgelassen. »Was?«
    »Du bist jetzt in einer sehr gefährlichen Position! Ich konnte mit bloßen Händen hierher, weil ich schon mein ganzes Leben lang klettere, aber du hast weder die Kraft in den Händen noch das nötige Geschick. Du musst genau das tun, was ich dir sage, und du musst es schnell tun, weil in ein paar Sekunden haufenweise Leute da runterfallen werden. Hast du verstanden?«
    Abstürzen wäre leichter. »Ja.«
    »Gut. Erstens, lös dich von diesem Vorsprung und lass dich runtergleiten! Du hast den vertikalen Abschnitt noch nicht erreicht, also solltest du mit den Fingern Halt finden können! Achte darauf, dass du immer Halt hast, denn wenn du den nicht hast, wirst du einfach weiterrutschen, und das willst du nicht! Sag ja, wenn du mich verstanden hast.«
    Alles, was ich verstand, war, dass über mir der Tod lauerte und unter mir der Tod lauerte und ich irgendetwas Verrücktes tun sollte, um beiden zu entgehen. »Ja! JA, gottverdammt!«
    »Wenn du das geschafft hast, wird es hart werden, dein Gewicht länger als ein, zwei Herzschläge lang zu halten, aber du musst es schaffen, denn solange werde ich brauchen, um dich durch die nächsten Schritte zu leiten! Sag ja, wenn du mich verstanden hast!« »JA!«
    »Jetzt musst du Folgendes tun, Andrea: RUTSCH!«
    Ich atmete tief durch und ließ meine Zehen von dem Felsvorsprung gleiten. Die Schwerkraft schnappte sofort zu. Ich glitt herab, Kilometer, so schien es mir, und nicht nur ein paar Tausend, Millionen; Universen leeren Raums sausten vor meinen Augen vorbei und spotteten über meine Hoffnung, auf irgendeinem Vorsprung Halt zu finden, selbst wenn er groß genug wäre, eine ganze Welt zu stützen. Ich schrie und schrie, klammerte mich an das Gestein, fühlte, wie meine Nägel splitterten, sich von meinen Fingern lösten, dann ein Ruck, und mein Sturz wurde unterbrochen, doch meine Lage hatte sich nicht verbessert, denn meine Beine lagen nicht mehr auf dem kalten Stein, sondern baumelten frei über dem Nichts.
    Eine weitere Gestalt fiel brüllend an mir vorbei. Der Schrei hörte sich nach einem Tchi an. Ich verschmähte die Tchi ebenso, wie ich auch jede andere Spezies mit Ausnahme der Menschheit verschmähte, doch diese Begegnung jagte mir eine Eiseskälte über das Rückgrat.
    »Gut, Andrea! Uns geht die Zeit aus, also können wir uns den Luxus von Jas oder Neins nicht mehr leisten. Du musst genau das tun, was ich dir sage! Du musst jetzt all deine Kraft in deinen Armen sammeln und dich festhalten, während du deine Beine von links nach rechts und wieder nach links schwingst und so viel Schwung wie nur möglich holst. Du lässt los, wenn du den höchsten Punkt deines Linksschwungs erreicht hast, aber nicht, ehe ich es dir sage!«
    Weinend, voller Widerwillen ob der Notwendigkeit, diese unmöglichste aller unmöglichen Aufgaben zu bewältigen, erklärte ich meine Beine zu einem Pendel und kämpfte gegen die Leere, erst nach links, dann nach rechts, dann nach links und nach rechts.
    »Jetzt!«
    Ich weiß nicht, ob ich aufs

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