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Sturz in die Vergangenheit

Sturz in die Vergangenheit

Titel: Sturz in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runa Winacht , Maria G. Noel
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erzählten Matthias und Adelinda abwechselnd, was sich in der Burg zugetragen hatte. Dabei starrte das Mädchen Gangolf, der ein Stück abseits saß, unentwegt an, machte aber keine Anstalten mehr, sich zu ihm stürzen zu wollen.
    „Ich muss auf den Turm und Mila rausholen“, schloss Matthias endlich.
    „Sie ist deine Frau?“, fragte Gangolf und sah Matthias fassungslos an. „Hattest du vorhin nicht einen anderen Namen genannt? Dabei meintest du Mila, die Zauberin, Johanns Mätresse? “
    Matthias wand sich, nickte dann. „Ja, genau. Nur dass sie keine Zauberin ist.“
    „Oh Mann“, stöhnte Gangolf. „Ich will ja nichts sagen, aber glaubst du nicht, dass sich deine Gefühle hier ein klein wenig verirrt haben?“
    „Und das sagst ausgerechnet du, ein Aussätziger?“, schoss Matthias augenblicklich zurück.
    „Dafür kann ich schließlich nichts“, verteidigte sich Gangolf.
    „Siehst du?“, triumphierte Matthias. „Mila auch nicht. Sie hat sich ihr Schicksal ebenso wenig ausgesucht wie du!“
    Gangolf schnaubte, sagte aber nichts. Darauf wusste er offensichtlich keine Antwort. Stattdessen starrte er zu Boden, schob zwischen seinen bloßen Füßen ein paar Steinchen herum.
    „Mila war bei Vater eine ganz normale Küchenmagd“, flüsterte Adelinda schließlich. „Daher kenne ich sie. Sie war immer freundlich und fröhlich, bis ...“ Sie brach ab.
    „Bis was?“, hakte Matthias sofort nach.
    „Bis sie verschwand“, sagte Adelinda. „Erst danach hieß es plötzlich, sie sei eine Zauberin.“
    „Ein Gerücht also.“ Matthias atmete auf. „Darauf darf man nichts geben.“ Er sah zu Gangolf hinüber, der noch immer fast reglos zu Boden starrte. „Kannst du mir nun helfen oder muss ich mich auf mein Glück verlassen?“
    „Und sie ist wirklich deine Frau?“
    „Ja.“ Matthias zögerte nicht. In der Zukunft waren Mann und Frau nicht zwangsläufig verheiratet. Jetzt allerdings ... „Gewissermaßen“, schränkte er dann doch noch ein.
    „Gewiss...“, äffte Gangolf ihn unvollkommen nach. Aber schon im nächsten Moment hob er den Kopf. „Nachts.“
    „Was ist nachts?“
    „Du wolltest wissen, wie du Mila aus dem Turm rauskriegst. Das ist die einzige Möglichkeit. Die Wachen, sie bekommen am Abend Wein. Wenn sie genug haben, schlafen sie.“
    Matthias nickte. Eigentlich hätte er sich das denken können, schließlich kannte er das so aus alten Filmen. Die Bösen tranken am Abend Alkohol, schliefen berauscht ein. Dann kamen die Guten und taten, was auch immer getan werden musste.
    „Heute Nacht“, präzisierte er und wandte sich direkt an Adelinda. „Kannst du deinen Vater bitten, ihnen viel Wein zu schicken?“
    Die schüttelte den Kopf. „Den Wein verteilt der Kellermeister. Mein Vater kocht nur die Speisen.“
    „Dann soll er tief in den Salztiegel greifen, das macht durstig“, schaltete sich jetzt Gangolf wieder ein. „Der Cellerar wird dann schon genug Wein herausrücken.“ Er richtete seinen Blick auf Matthias. „Aber du brauchst eine Waffe. Für alle Fälle.“
    „Ich habe eine“, Matthias klopfte auf seinen Rucksack. Ab jetzt würde er genau wissen, wie er die Digitalkamera richtig einsetzen konnte.
    „Du hast einen Dolch da drin?“, fragte Adelinda und musterte den Rucksack mit großen Augen.
    „Etwas viel Besseres“, konnte sich Matthias nicht verkneifen.
    „Zeig uns deine Wunderwaffe“, wurde er prompt von Gangolf aufgefordert.
    Doch er schüttelte den Kopf. „Diese Waffe ist eine geheime. Niemand darf sie sehen, bevor sie zum Einsatz kommt.“
    Daraufhin schwieg auch Gangolf.
    Schließlich stand Adelinda auf. „Wenn Vater die Speisen für die Wachen scharf würzen soll, muss ich jetzt zurück.“ Sie sah Gangolf flehenden Blickes an. „Geh nicht wieder weg. Ich kann dir jeden Tag Essen bringen. Vater wird mir sicher helfen.“
    „Ich bleibe in der Nähe“, versprach Gangolf.
    „Dann komm ich morgen um die Mittagszeit hierher.“ Adelindas Gesicht leuchtete auf. „Du wirst sehen, bald bist du wieder gesund.“ Und damit drehte sie sich um, raffte ihren Rock und kletterte eilends hinauf zur Burg.
     
    „Schön wär's“, seufzte Gangolf, während er ihr nachsah. Als sie zwischen den Bäumen verschwunden war, stand er jäh auf. „Du hast ja wohl keine Verwendung mehr für mich.“
    „Was willst du tun?“
    „Was wohl?“, knurrte Gangolf. „Ich hau ab. Du hast es schließlich mit eigenen Augen gesehen, wie es um Adelinda und mich bestellt ist. Was meinst

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