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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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wie dringend ich diesen Job brauche«, gestand ich.
    »Dann haben wir ja beide was davon«, erwiderte er und öffnete die Tür. »Hier nennen mich übrigens alle Mike.«
    »Alles klar. Ich bin Jackson.«
    »Komm, ich zeige dir die Schließfächer für die Angestellten und den Putzraum.«
    Mir raste sofort der Puls. Sie war hier, irgendwo. Aber sie war nicht meine Holly. Jedenfalls noch nicht.
    Ich folgte Mike zwischen den Schwebebalken hindurch über den mit Teppich ausgelegten Boden. Mir zitterten die Beine, und ich hörte gar nicht richtig hin, während er ein leeres Schließfach öffnete, eine Reihe von Anweisungen herunterleierte und mir den Putzplan erklärte.
    Schließlich schlug er mir auf den Rücken. »Ich hatte noch nie jemanden, der sich auch mit Technik auskannte. Ich musste die Aufträge immer an andere Firmen rausgeben. Oder versuchen, es selbst hinzukriegen. Was echt supernervig war.«
    Ich schluckte schwer und brachte krächzend ein Dankeschön hervor. Hoffentlich brachte ich mich nicht gleich beim Auswechseln einer Glühbirne selbst um.
    »Zwischen vier und sieben wird es hier richtig voll. Bei der Arbeit solltest du darauf achten, die Kurse nicht zu stören.« Mike warf mir ein schwarzes Polohemd zu. Vorn über der Brust waren die Worte AERO TWISTERS eingestickt.
    Ich zog es über mein T-Shirt und folgte Mike aus dem Umkleideraum in die Lobby. Eine halbhohe Wand teilte den Zuschauerbereich für die Eltern vom Trainingsbereich. Er zeigte auf ein dunkelhaariges Mädchen und einen kleinen Typen, die an der Wand lehnten. »Das sind Jana und Toby. Sie gehören beide zum Team. Sie unterrichten, wenn es in ihren Trainingsplan passt.«
    »Hallo«, sagten sie beide gleichzeitig.
    Im Jahr 2009 hatte ich die Jana der Zukunft mehrfach getroffen, und ich erinnerte mich auch vage daran, Toby begegnet zu sein.
    »Hey, Holly, komm mal her«, rief Mike.
    Ihr langer Pferdeschwanz lugte unter einem Tisch hervor. »Ja, Mike.«
    Sie kroch unter dem Tisch raus, hielt den Stift hoch, der ihr heruntergefallen sein musste, und stellte sich neben die anderen beiden. Mir verschlug es den Atem, und ich bekam weiche Knie. Sie war so nah. Und so real. Wie lange war es her, seit ich sie zuletzt gesehen hatte? Fünf Tage. Sie kamen mir wie Monate vor.
    »Jackson ist unsere neue Putz- und Servicekraft«, sagte Mike.
    »Kaum zu glauben, dass du jemanden gefunden hast, der den Laden hier in Schuss bringen will«, alberte Holly herum.
    Ihr helles Lachen klang mir in den Ohren, und plötzlich verspürte ich den Drang, sie mir über die Schulter zu werfen und einfach rauszurennen. Um nachzusehen, ob ihr auch nichts passiert war. Ich atmete tief ein und versuchte mich trotz meines Kummers zu konzentrieren. Sie kannte mich nicht. Obwohl mir das klar gewesen war, fühlte ich mich, als hätte mir jemand in den Bauch getreten.
    Ich schüttelte den Kopf und zwang mich zu lächeln und ihr zuzunicken, bevor ich in die andere Richtung wegging. Wenn ich mal von der Szene absah, in der die ältere Version von Holly erschossen worden war, war das das Verrückteste, was ich je erlebt hatte.
    Und ich musste immer noch eine Glühbirne wechseln – ein weiterer furchteinflößender Gedanke.

    Die Leiter wackelte, während ich nach der riesigen Leuchte in der Nähe des Stufenbarrens griff. Es gelang mir, die Glühbirne auszuwechseln, ohne einen Stromschlag zu bekommen, und ich kletterte die Leiter gerade wieder hinunter, als ich Holly erspähte; sie verteilte Aufkleber an die Mädchen ihres Kurses, die auf dem Weg nach draußen waren.
    Vorsichtig stieg ich die letzte Stufe hinab. Ich hatte schon immer ein wenig unter Höhenangst gelitten.
    Eine lose blonde Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, und ich musste mich zusammennehmen, um nicht die Hand auszustrecken und sie ihr hinters Ohr zu streichen. Einfach um zu sehen, ob es sich genauso anfühlte. Ob sie auch wirklich echt war.
    Jeder einzelne Muskel meines Körpers sehnte sich danach, sie zu berühren, sie aus der Tür zu zerren und ihr alles zu sagen. Doch selbst wenn sie mir glaubte, kannte sie mich ja nicht.
    Sei kein Dummkopf, Jackson. Sie würde mir niemals glauben. Wahrscheinlicher war es, dass sie verängstigt weglief. Wer würde das auch nicht tun? Außer Courtney und Adam. Ich riss mich am Riemen und klappte die Leiter zusammen.
    Sobald Holly fertig war, ging Toby zu ihr.
    »Hey, Hol, war das dein letzter Kurs?«, fragte er.
    Ich hielt die Augen auf die weiße Wand gerichtet, der ich mich gerade

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