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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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zugewandt hatte, um sie mit einem schmutzigen Lappen abzureiben.
    »Ja«, antwortete sie.
    »Hast du Lust, was essen zu gehen? Vielleicht einen Burger?«, fragte er.
    Ich lachte leise in mich hinein und schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nicht. Ich hab …«
    Er kicherte und zog an ihrem Pferdeschwanz. »Egal.«
    »Nein, im Ernst, Toby. Ich hab dieses Halbjahr zwei neue Leistungskurse dazubekommen …«
    Toby hielt eine Hand hoch, um sie zu bremsen, und schaute in meine Richtung. »Jackson, richtig?«
    Ich ging zu den beiden hinüber. »Ja.«
    Toby lehnte sich an die Wand und sah Holly weiter an. »Jackson, was bedeutet es, wenn ein Mädchen einem fünfmal in zwei Wochen eine Abfuhr erteilt?«
    Ich musste ganz tief in mir graben, um meine Stimme wiederzufinden. Es war ja nicht nötig, dass sie glaubten, ich sei meiner Muttersprache nicht mächtig. »Vielleicht isst sie kein Fleisch.«
    Holly grinste.
    »Sie isst Pseudo-Fleisch«, sagte Jana, die hinter mir auftauchte. »Bist du an der Washington?«
    »Nein.«
    Die drei sahen mich erwartungsvoll an. Schnell ging ich meine mentale Checkliste durch. Wer war ich noch mal? Jetzt in diesem Moment?
    »Ich gehe nicht zur Schule«
    »Wirst du zu Hause unterrichtet?«, fragte Toby.
    »Nein, ich hab aufgehört. Ich hab die Eignungsprüfung für die Hochschule gemacht.«
    »Also bist du auf dem College?«, fragte Jana.
    »Du bist echt ein Snob. Es muss doch nicht jeder aufs College gehen«, sagte Toby zu Jana.
    »Vielleicht mache ich’s noch. Ich hab mich noch nicht entschieden«, antwortete ich.
    »Dann bist du achtzehn?«, fragte Jana.
    »Gib ihm noch ein paar Tage Zeit, bevor du dich auf ihn stürzt«, sagte Toby.
    »Ich bin siebzehn«, sagte ich.
    »Wie Holly«, sagte Jana. »Sie hatte gerade Geburtstag.«
    Holly verdrehte die Augen und zog Jana am Arm. »Komm, wir gehen und lassen dem Neuen ein bisschen Raum zum Atmen.«
    Mike kam aus seinem Büro, und ich wandte mich blitzschnell wieder dem Schrubben der Wand zu. »Jackson, komm, ich zeige dir, was du beim Abschließen beachten musst. Ich muss in ein paar Minuten los.«
    »Das kann ich doch machen, Mike«, rief Holly quer durchs Studio. »Ich zeige Jackson alles … damit er morgen alles abschließen kann.«
    Mike zuckte mit den Schultern. »Ja, prima.«
    Kaum dass er zur Tür raus war, liefen Holly, Toby und Jana nach oben zu den Fitness-Geräten. Ich sah, wie Holly auf eins der Laufbänder stieg, dann widmete ich mich wieder meiner Arbeit.
    Die Liste der Dinge, die ich abends zu erledigen hatte, war lang, und es dauerte eine ganze Weile, sie abzuarbeiten, wahrscheinlich weil ich im Putzen praktisch keinerlei Erfahrung hatte. Ich war gerade dabei, meine Sachen wegzupacken, als Holly und Jana rüberkamen und Wasserflaschen aus ihren Taschen holten. Holly zog sich ihr schwarzes Polohemd über den Kopf, und darunter kam ein hellrosa Sport-BH zum Vorschein. Ihr Pferdeschwanz wippte direkt vor meinem Gesicht hin und her, und mir stieg der Duft ihres nach Wassermelone riechenden Shampoos in die Nase.
    Den kannte ich gut.
    Dann gingen Toby und Holly wieder nach oben und lieferten sich auf den Laufbändern einen gnadenlosen Wettlauf.
    »Das machen die andauernd«, sagte Jana und setzte sich neben mich. »Ich hasse Laufen.«
    »Mir geht schon vom Zusehen die Puste aus«, erwiderte ich.
    Einer von ihnen steigerte das Tempo, und der andere zog nach. Das ging mindestens zwanzig Minuten so weiter, bis Toby schließlich absprang.
    »Endlich! Ich hab gewonnen!«, rief Holly, und sie kamen zurück nach unten.
    »Ach, egal«, grummelte Toby. »Ich geh duschen.«
    »Oh, oh, da ist aber jemand ein schlechter Verlierer«, spottete Jana.
    »Okay, Holly. Ich gestehe meine Niederlage ein.« Toby verneigte sich, bevor er im Umkleideraum verschwand.
    Holly lachte und setzte sich direkt neben mich.
    »Ist er weg?«, flüsterte sie.
    Meine Zunge fühlte sich plötzlich an wie von Sägespänen bedeckt. Ich konnte nur nicken. Im Stillen verfluchte ich mich dafür, dass ich mich wie ein Idiot benahm. Sag was!
    Sie ließ sich rückwärts auf eine Matte fallen. »Morgen werde ich mich nicht von der Stelle bewegen können. Aber wenn du ihm was verrätst …«
    Ich beugte mich über sie und versuchte, ganz selbstsicher zu klingen: »Dann was? Sorgst du dafür, dass ich gefeuert werde? Drehst du alle Schrauben in der Leiter los?«
    Sie lachte laut auf. »Nein, nichts dergleichen. Das war einfach nur ein armseliger Versuch, dich einzuschüchtern.«
    Ich

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