Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)
sein …
HOLLY : In Ordnung! Du kriegst meine Nummer.
ICH : Ich benutze sie auch nur, wenn es um Leben und Tod geht, versprochen!
HOLLY : Abgemacht.
Ich musste unseren Chat beenden, weil Adam noch mal anrief. Er hatte beschlossen, dass ich besser zu ihm kommen sollte, für den Fall, dass die CIA Wanzen bei mir installiert hatte. Ich war nicht nur derselben Meinung wie er, ich schwor mir auch, nie wieder die Augen zu verdrehen oder einfach abzutun, was ich bislang Adams Paranoia genannt hatte.
Adam öffnete, nur Sekunden nachdem ich geklopft hatte, die Tür. Ich folgte ihm durchs dunkle Wohnzimmer, in dem seine Eltern gemütlich auf dem Sofa saßen und Fernsehen guckten.
»Du warst schon mal hier, stimmt’s?«, fragte er, als er die Tür zu seinem Zimmer schloss.
»Ja. Darf ich fragen, wie du überhaupt auf die Idee gekommen bist, einen Vaterschaftstest zu machen?«
Er zog einige Sachen aus seiner Schreibtischschublade. »Nachdem ich diese Koffeintabletten genommen hatte, um wachzubleiben. Ich hab so ziemlich an alles gedacht. Vor allem wollte ich sehen, ob es Ähnlichkeiten in eurer DNA gibt.«
»Warum sollte das eine Rolle spielen?«
»Das beantwortet einige der Fragen, die du in deinem Tagebuch gestellt hast. Wenn er für die CIA arbeitet, wäre da ein Agent, der durch die Zeit reisen kann, nicht von unschätzbarem Vorteil für sie? Ich wüsste tausend Möglichkeiten, wie die Regierung sich das zunutze machen könnte.«
»Du hast geglaubt, er könnte es vielleicht auch?« Das war wieder eine Idee, auf die wir vorher nicht gekommen waren, aber Adam hatte ja auch alle Eintragungen über sein zukünftiges Ich gelesen. Und das war jetzt einfach der nächste logische Schritt in seinem Turbo-Denken.
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Aber es könnte erklären, wie er den Vorstandsvorsitz und diese CIA-Sache unter einen Hut kriegt. Allerdings besteht kein Grund, weiter nachzuforschen, wenn es keine Übereinstimmungen gibt. Weißt du, welches Datum du anpeilen willst?«
»Na ja, wir beide hatten so einen Plan geschmiedet … in der Zukunft. Ich wollte meine Patientenakte klauen. Ich glaube, das könnten wir auch immer noch tun, aber was ist mit der Akte meiner Mutter? Vielleicht ist sie ja der Grund, warum ich so bin. Werden Patientenakten überhaupt aufbewahrt, nachdem die Leute gestorben sind?«
Adams Gesicht nahm einen äußerst konzentrierten Ausdruck an, und ich wusste sofort, dass ich ihn auf eine Idee gebracht hatte. »Wenn du weit genug zurückgehen könntest … Damals war so was bei weitem nicht so gut gesichert.«
»Du meinst, ich könnte einfach so ins Krankenhaus marschieren und eine Krankenschwester dazu überreden, ihre Station zu verlassen, damit ich den Computer mitnehmen kann?«, sagte ich halb im Scherz, aber Adam hielt es für einen seriösen Plan.
Er sank aufs Bett und sah mich an. »Okay, also: Du und deine Schwester, ihr wurdet in der New Yorker Universitätsklinik geboren. Was bedeutet, dass eure leibliche Mutter dort gestorben ist, richtig?«
»Ja«, sagte ich langsam, während ich mir der Bedeutung dieser Schlussfolgerung bewusst wurde. So hatte ich es noch nie betrachtet. So oft ich auch schon in dieser Klinik gewesen war, hatte ich noch nicht ein einziges Mal daran gedacht, dass meine Mutter und Courtney in diesem Gebäude gestorben waren. Über die Hälfte meiner Familie. Eigentlich sogar meine ganze Familie, da Dad und ich biologisch nicht verwandt waren.
»Jackson?«, sagte Adam und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum. »Wir brauchen ein Datum, an dem du dort warst … in der Vergangenheit, vorzugsweise weit zurück in der Vergangenheit.«
»Ich habe Courtney häufiger dort besucht«, sagte ich.
Er schüttelte den Kopf. »Nein, wir brauchen ein Datum, an dem du als Patient dort warst. Oder für eine Untersuchung bei Dr. Melvin. Wenn du weit genug zurückgehst, zum Beispiel in eine Zeit, in der sie die Krankenakten noch in Ordnern mit sich herumtrugen statt in Computern, könntest du einen Blick hineinwerfen.«
Es musste an dem Schock liegen, den die Erkenntnis, dass Dad nicht mein Dad war, in mir ausgelöst hatte, aber in meinem Kopf formierte sich der perfekte Plan. Mir fiel ein weit zurückliegender Tag ein, an dem es funktionieren konnte. Und es gab da etwas, was ich sehen musste. »Der 24. Dezember 1996«, sagte ich zu Adam.
»Super, und wenn du herausfindest, wie du es anstellen kannst, solltest du auch einen Blick in die Akte deiner
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