Styling deluxe / Roman
Frisur ist phantastisch, ich würde sie selbst gern tragen, aber …«, sie warf sich das lange Haar über die Schulter, »vielleicht nicht unbedingt jetzt schon.«
»Du hast wunderschönes Haar«, beglückwünschte Annie sie, »aber ich glaube, ich lasse meines kurz schneiden.« Sie zupfte an ihrem Pferdeschwanz.
»Prima!«, begeisterte Tamsin sich. »Aber tu es während der Show, bitte! Wenn wir anfangen, trägst du noch den Pferdeschwanz, und dann, etwa in der dritten Folge, überlassen wir dich Nicky Clarke oder so zum Schneiden.«
»Wow!« Annie spürte, wie ihre Wangen glühten. Sollte sie den Job bekommen? Würde Tamsin tatsächlich ihre Träume Wirklichkeit werden lassen?
»Okay, jetzt presche ich zu weit vor«, bremste Tamsin sich. »Wir müssen noch über Geld sprechen. Frauen müssen unbedingt über Geld sprechen, obwohl wir dazu abgerichtet werden, es nicht zu tun. Bist du die Hauptverdienerin in deiner Familie?«
Annie nickte. Nun ja, für die Vergangenheit zumindest hatte es zugetroffen.
»Ja, ich auch. Es ist so verbreitet, aber die verflixten Männer in diesem Geschäft gehen immer davon aus, dass wir für das Finanzielle einen reichen Mann zu Hause haben und unser Gehalt ein nettes ›Extra‹ ist. Wie auch immer, es werden etwa achttausend Pfund pro Folge sein.«
Bevor Annie verblüfft nach Luft schnappen konnte, fuhr Tamsin fort: »Wir besprechen die ganze Idee noch einmal in allen Einzelheiten und stellen sicher, dass wir beide richtig glücklich mit der Vorgehensweise sind. Der Vertrag umfasst sechs Folgen, und wenn die Show gut anläuft, verhandeln wir neu und verdienen alle mehr Geld. Wenn sie wirklich einschlägt, wirst du stinkreich. Solange sie läuft …«, warnte sie. »Wer ist dein Agent?«
»Hm … Ich denke, Ralph Frampton-Dwight oder jemand in seinem Büro regelt die vertragliche Seite für mich …«, stotterte Annie. Connor hatte ihr geraten, das zu sagen, aber da sie nicht mit Ralph oder einem seiner Angestellten gesprochen hatte, zögerte sie, sich auf ihn zu berufen.
Tamsin verzog das Gesicht. »Tja, das ist sehr großzügig von dir. Aber er hat diesen Handel nicht eingeleitet. Außerdem ist Ralph in meinen Augen ein Schwachkopf«, verkündete sie unverblümt. »Wenn du nicht vertraglich an ihn gebunden bist, würdest du bitte diese Frau anrufen?« Sie öffnete den orangefarbenen Terminplaner auf ihrem Schreibtisch und entnahm ihm eine Visitenkarte. »Ich sage das nicht, weil ich dich dadurch preisgünstiger bekommen würde. Jenny wird mich wahrscheinlich vielmehr extra kosten. Aber sie ist die Richtige. Und überhaupt, wir Mädels müssen zusammenhalten!« Tamsin zwinkerte ihr zu.
»Also, bevor ich zum Schluss komme«, sie blickte auf die Wanduhr hinter Annie, »weil ich, wieder mal zu Repräsentationszwecken, zum Essen ans andere Ende der Stadt muss: Ein so modebewusstes Mädel wie du will sicher wissen, wie hoch der Garderobenzuschuss für eine Moderatorin ist. Was nicht heißt, dass wir leichtfertig sind«, Tamsin zwinkerte, »oder unser Leben durch Mode bestimmen lassen oder so. Es ist lediglich Interesse.«
»Ja«, bekräftigte Annie. »Männer haben Fußball, und wir haben die Mode.«
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41.
Fern geht zum Arzt:
Camelfarbenes Kostüm (Paul Costello)
Lackledertasche (Chloé, abgelegt von Annie)
Seidentuch (Accessorize)
Bequeme Slipper (Ecco)
Geschätzte Gesamtkosten: 415 £
»Mir fehlt nichts! Mir fehlt nichts!«
D u kommst auf Channel 4? Moderierst eine eigene Show? Und die Dreharbeiten beginnen in zwei Monaten?«, fragte Dinah, die auf dem Beifahrersitz im Jeep saß, ihre Schwester noch einmal. Sie wollte einfach sicher sein, dass sie alle Details richtig verstanden hatte.
»Ja«, bekräftigte Annie, selbst noch einigermaßen verblüfft. »Die Show soll heißen:
Wie man nicht einkauft.«
»Ich kann es immer noch nicht glauben.« Dinah lachte.
»Ich auch nicht, aber meine … A-Agentin …« Annie stolperte über das Wort, weil es noch so neu und exotisch für sie war.
»Deine Agentin?«, griff Dinah den Faden auf. »Wie jetzt?«
»Ja, meine Agentin und Tamsin verhandeln noch. Ich habe noch nichts unterschrieben, weil sie noch Einzelheiten und … das Honorar klären müssen. Aber später in der Woche steht die Unterzeichnung an.«
»Oh – mein – Gott! Und du wirst reich und berühmt!«
»Es wird wohl eher so sein, dass ich ein gutes Gehalt bekomme und Leute auf der Straße mich anschauen, als glaubten sie, mich irgendwoher zu
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