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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Aufgängen zum zweiten Stockwerk standen. Keine Wache hätte sie davon abhalten können, wieder ins Feld zurückzulaufen.
    Als sie gerade vorschlagen wollte, abzuhauen und einen Fluchtweg durch die Felder zu finden, erklang von der Felswand her ein tiefes Dröhnen, rhythmisch und langsam. Das tiefe, klangvolle Pochen drang bis in ihr Zwerchfell und ließ ihren Körper wie die Sehne eines Bogens vibrieren. Sie wusste, auch wenn sie sich die Ohren mit den Fingern zuhielt, würde sie das sonore Dröhnen spüren.
    »Trommeln«, bemerkte Ben unnötigerweise.
    Sie nickte. »Viele Kulturen kündigen Zeremonien und Rituale mit Trommeln an.« Wieder wandte sie sich um und blickte über die Felder. Besonders Todesrituale. Aber das behielt sie für sich.
    Ben aber wusste, was die Trommeln bedeuteten. Zum Teufel, er hatte genug Tarzan-Filme gesehen, um zu wissen, dass die Eingeborenen auf dem Kriegspfad waren. Dennoch erfüllte ihn eine merkwürdige Ruhe. Er wusste, dass sein Herzschlag eigentlich rasen und seine Hände nass vor Angstschweiß sein sollten. Stattdessen hatte er das Gefühl, neben sich zu stehen und die Ereignisse durch die Augen eines anderen zu beobachten. Seit der Alte seine Brust mit dem Finger berührt hatte, hatte ihn ein Gefühl des Friedens ergriffen. Mit jedem Paukenschlag fuhren ihm seltsame Gedanken durch den Kopf, beinahe so, als würden die Trommeln ihm etwas mitteilen. Bumm … der Tod kommt. Bumm … besiege ihn und lebe. Bumm … ein einziger Ausweg. Bumm … zeige das Blut, das in deinen Adern fließt.
    »Ben?« Ashleys Gesicht erschien vor ihm wie aus dem Nichts; ihre Stimme war leise im Vergleich zum Rufen der Trommeln. Sie wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht. »Alles okay?«
    »Mir geht es bestens.« Ben schüttelte den Kopf. »Ich versuche nur nachzudenken.«
    »Du hast irgendetwas gemurmelt. Irgendetwas von Blut.«
    »Es ist nichts.«
    »Bist du sicher, dass alles okay ist?«
    »In Anbetracht unserer Situation bin ich sogar ziemlich auf Draht.« Er zeigte ihr ein mattes Lächeln und hoffte, sie würde es ihm abkaufen, während er sich selbst darüber wunderte, was zum Teufel mit ihm los war. »Alles okay«, wiederholte er.
    Dennoch behielt sie den besorgten Gesichtsausdruck. »Hast du eine Idee, was die vorhaben?«, fragte sie und schaute, ob sich auf der Felswand etwas bewegte.
    Er zuckte mit den Schultern. Die Eingeborenen konnten sie auf viele Arten töten. Sie konnten sie mit ihren Speeren aufspießen, Felsbrocken auf sie werfen, die wolfartigen Bestien auf sie hetzen oder sie von den Egeln aussaugen lassen. Was genau geschehen würde, wusste nur der Teufel. Er rieb sich die Schläfen. Seltsamerweise aber wusste Ben es auch. Sie würden aus der Luft angegriffen werden. Der Tod kommt. Aber woher zum Teufel wusste er das?
    Er drehte sich herum und suchte den Himmel über den Feldern nach einem Anzeichen ab. Über ihren Köpfen sah er nur den leuchtenden Schimmel. Aber er war sich ganz sicher. Er wusste sogar, aus welcher Richtung der Tod kommen würde. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er nach links. Da sah er sie, die schwarzen Flecken vor dem grün schimmernden Hintergrund. Sie näherten sich rasch und wurden dabei schnell größer. Er zeigte mit dem Finger auf sie.
    »Da drüben, Ash. Siehst du sie?«
    »Was? Wo denn?«
    Er drehte ihr Kinn, bis sie in die richtige Richtung schaute. »Sie müssen von den Trommeln herbeigelockt worden sein«, sagte er. »Scheint so, als wurden sie dadurch zum Mittagessen gerufen.«
    »Wer sind sie?«, fragte Ashley.
    »Jemand mit großem Hunger. Sie haben es verdammt eilig!«
    Sie deutete auf die Pistole in seinem Gürtel. »Wie viele Kugeln, sagtest du, sind noch in der Pistole?«
    »Noch zwei.« Er blickte über den Himmel und zählte die fliegenden schwarzen Angreifer. Jetzt war bereits ihre Gestalt erkennbar. Mit breiten Schwingen durchteilten sie die Luft. »Es handelt sich um einen Schwarm von mindestens fünfzehn, die da auf uns zufliegen.«
    »Dann können wir uns den Weg nicht freischießen.« Ashley warf einen Blick auf das Feld. »Vielleicht, wenn wir ins Feld rennen. Dort stehen keine Wachen mehr.«
    »Nein, da säßen wir wie auf einem Präsentierteller. Wir müssen uns Deckung suchen.« Ben schaute hinüber zur Siedlung. Das Trommeln ertönte nun wütender und wilder und machte es ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Ben ließ seinen Blick über die Siedlung schweifen. Alle Eingänge waren jetzt mit dicken Vorhängen

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