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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Augenblick lieber tot als lebendig sah. »Du hast mir immer noch nicht verraten, warum dieses verfluchte Todesurteil über uns verhängt wurde.«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. Wir haben seit Jahren unsere Messer und Lanzen geschliffen, um uns die Cra’kan vom Leib und aus unserem Leben fernzuhalten. Eines unserer Hauptverteidungsmittel ist das Tin’ai’ fori. Es …«
    Ben hob die Hand. »Einen Moment mal. Was ist das?«
    Mo’amba presste nachdenklich die Lippen zusammen und runzelte die Stirn. »Ihr besitzt kein Wort dafür.« Er griff hinter sich und kratzte ein wenig leuchtenden Schimmel von der Wand. »Es ist eine besondere Art davon. Aber tödlich. Diese zentrale Höhle haben wir mit einer besonders dicken Schicht Tin’ai’fori umgeben. Es schützt unsere Siedlung.«
    »Wie kommt es dann, dass diese Bestien – äh, Cra’kan – nun in der Lage sind, zu euch durchzudringen und plötzlich zu überfallen?«
    »Die Antwort auf diese Frage ist ein Geheimnis, das die Anführer und die Kriegerkaste hüten.« Mo’amba räusperte sich, und seine Stimme wurde plötzlich tiefer und leiser, als könnte jemand ihr Gespräch belauschen. »Das Tin’ai’ fori stirbt. Ganz langsam werden die Ränder unseres Verteidigungsrings schwarz und fallen ab, wodurch unser Schutz vor den Cra’kan immer dünner wird. Letzten Endes wird dieser Ring ganz verschwinden.«
    Ben stellte sich vor, wie ganze Herden dieser Bestien in die Geborgenheit der Höhle einfielen. Auch wenn ihn dieses Volk zum Tode verurteilt hatte, so lief ihm doch bei dem Gedanken an das Blutbad ein Schauder den Rücken hinunter. »Aber was hat das alles mit uns zu tun?«
    »Das Sterben der Tin’ai’fori begann kurz nach der Ankunft deiner Leute.«
    »Was? Wie denn das?«
    »Ich weiß es nicht. Einige Krieger und ich glauben, dass es ein Zeichen ist. Ein Omen, dass es Zeit ist, zur Erdoberfläche zurückzukehren. Aber viele andere glauben, dass ihr Dämonen seid, die uns vernichten wollen.«
    »Und ich nehme an, euer Häuptling ist auch dieser Überzeugung?«
    Mo’amba nickte. »Wie die meisten anderen auch.«
    »Wie überzeugen wir ihn vom Gegenteil? Ich vermute, das Wort eines Dämons wird ihm wenig bedeuten.«
    »Das ist richtig. Daher musst du morgen meinen Anweisungen folgen. Dein Artgenosse Harry wird uns dabei helfen. Ohne dass er es bemerkt hat, habe ich ihm während seiner Traumzeit die Grundbegriffe unserer Sprache beigebracht, ihm geholfen, sich mit uns zu verständigen. Hör ihm gut zu.«
    »Was hast du vor?«
    Mo’ambas Bild wurde blass, und als der Kontakt unterbrochen wurde, hob er die Hand zum Abschied. »Morgen.«

27
    AM NÄCHSTEN MORGEN ging Ashley in ihrer Höhle auf und ab und grübelte über das nach, was Ben von ihrem einzigen Verbündeten, Mo’amba, erfahren hatte. Wie sollten sie gegen den Aberglauben ankommen? Wie so viele Missionare, die von abergläubischen Eingeborenen in entlegenen Winkeln der Welt ermordet worden waren, fragte sie sich nun auch, wie so etwas passieren konnte.
    Ben trat hinter sie, nahm sie in die Arme und legte seine Wange an ihre. »Du gräbst noch eine Furche in den Boden, wenn du weiter so auf und ab gehst«, sagte er.
    Sie seufzte. Er hatte Recht. Sie musste einfach abwarten. Noch eine zweite Sorge plagte sie. »Hör mal, wegen letzter Nacht.«
    »Hm?« Er drückte sie fester an sich.
    »Ich war … also, ich meine … nur weil wir beide … ich erwarte nicht, dass du … weißt du … es war ein Augenblick.«
    »Jetzt hör mal zu, Lady, versuch bloß nicht, dich herauszureden. Ich bin kein One-Night-Stand. Glaubst du etwa, du könntest mich einfach so benutzen und dann fortwerfen?«
    Sie lächelte schwach. Plötzlich war ihr die Intimität unangenehm, und sie wand sich aus seiner Umarmung. War es ihm wirklich so ernst, wie es aus seinen Worten klang? Wie viele andere Männer hatten ewige Treue geschworen und waren heimlich aus ihrem Bett geschlüpft und in die Nacht entschwunden? Und wie war das mit ihrem Exmann? Scott hatte genauso ernsthaft geschworen, sie zu ehren und zu lieben, und was war hinterher daraus geworden? Sie legte die Hand auf ihren Bauch und erinnerte sich an den Verlust und die Schmerzen.
    Sie entfernte sich einen Schritt von Ben und versuchte, seinen verletzten Blick zu meiden. »Wir müssen einen Plan schmieden. Nur für den Fall, dass wir sie nicht mit Worten überzeugen können. Michaelson hat immer noch einen Rucksack voller Waffen. Wir sollten …«
    Plötzlich

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