Sub Terra
als würde mit jedem gelösten Rätsel ein neues auftauchen«, sagte Ben.
Ashley grübelte über diese Nachricht nach. Selbst bei den jüngsten Ereignissen musste sie in Erfahrung bringen … »Wo sind die vier jetzt?«
»Tomar’su sagt, sie seien in einen Tunnel gegangen, der nach Tod gerochen hätte, und seine Krieger hätten Angst gehabt, ihnen zu folgen.«
»Nach Tod gerochen?«
Harry zuckte mit den Schultern. »Das hat er gesagt.«
Alle schwiegen für einen Moment. Schließlich sprach Ashley: »Zum Teufel, das Rätsel lösen wir jetzt nicht. Wir wollen uns auf unsere jetzige Situation konzentrieren. Harry, du hast gesagt, du kennst eine schnellere Methode, um durch das Wurmloch nach oben zu kommen.«
Bei diesen Worten begann Harrys Gesicht zu leuchten. »Ja, kann schon sein. Wenn ich es in Gang bekomme. Schaut es euch an.« Er führte sie und die anderen in eine benachbarte Höhle, beinahe eine Art Zelle. »Klein«, sagte er, während er sie hineinließ, »aber mein.«
In einer Ecke lagen dicke grüne Kissen unter einer zerknitterten Decke. Außerdem befand sich in Harrys Zelle ein Sammelsurium aus primitiven Waffen, Lanzenspitzen und einem langen Gegenstand, der in Ölzeug eingwickelt war. Ashley rümpfte die Nase, als sie den penetranten Geruch von Benzin roch. Benzin?
Harry folgte ihnen hinein und drängte sich an ihr vorbei. »Die anderen in der Alpha-Basis haben jaulende, tuckernde Elektromotoren. Aber ich habe mir einen mit einem Verbrennungsmotor zusammengebaut. Da steckt mehr Power drin.« Er beugte sich vor und packte eine Ecke der Abdeckplane. »Nachdem man mich angegriffen hatte, haben es meine Mitstreiter aus dem letzten Camp gerettet. Es war ziemlich zerbeult, aber ich habe es wieder in Schuss gekriegt.«
Er zog die Plane herunter, und ein Transportschlitten kam zum Vorschein. Einer von den großen. »Ich habe ihn aus Aluminium gebaut wegen des Gewichts. Blakely hatte nichts dagegen, dass wir ihn mitnahmen, weil er glaubte, wir würden keine schweren Waffen auf unserer Expedition benötigen.« Er stieß spöttisch die Luft durch die Nase. »Ich habe eine beschissene Pistole mitgenommen. Idiotisch!«
»Funktioniert der Schlitten?«, fragte Ashley, die mehr erfahren wollte.
»Im Großen und Ganzen. Man konnte ihn zusammenklappen und tragen, aber der Mechanismus ist verklemmt, und er bleibt offen. Andererseits geht die Fahrt direkt nach oben. Insofern ist das kein Problem.« Harry tätschelte den Schlitten. »Der Motor läuft prima. Allerdings habe ich nur noch eine Tankfüllung Benzin und den Motor deshalb nie lange laufen lassen. Er muss sicher noch eingestellt werden.«
»Reicht der Sprit, um bis nach oben zu kommen?« Ben kniete sich davor und schaute sich den Schlitten genau von allen Seiten an.
»Es sollte reichen.«
»Harry ist früher Motocrossrennen gefahren«, sagte Michaelson. »Er kennt sich mit Motoren aus. Wenn er der Meinung ist, er läuft, dann läuft er.«
Ben nickte, anscheinend zufrieden. »Dadurch werde ich einige Stunden gewinnen.«
»Es gibt nur einen Haken«, sagte Harry, »die Vorderachse ist verbogen. Falls man sie reparieren kann, muss ich eine Nachtschicht einlegen. Insofern solltest du dir vielleicht Plan B überlegen … vorsichtshalber.«
»Okay«, sagte Ashley, »dann wollen wir mal ein paar Sachen klarstellen. Da ich die einzige Geisel hier bin, schlage ich vor, dass alle anderen Ben bei seiner Mission begleiten. Wir sollten so viele von uns wie möglich außer Gefahr bringen.«
»Nein, Madam!«, widersprach Ben. »Ich gehe allein. Das ist eine Einmannmission.«
»Du wirst Feuerschutz brauchen«, sagte Ashley. »Keiner weiß, wie viele von den Cra’kan sich noch in der Alpha-Basis herumtreiben.«
»Sie hat Recht«, sagte Harry. »Der Rat hat eine kleine Gruppe von Kriegern als Begleitschutz erlaubt. Da wir offizielle Blutsbrüder der Krieger sind, dürfen mein Bruder und ich mitgehen. Glaub mir, du kannst Unterstützung gebrauchen. Ich kann die billigen Plastikschlitten an meinem befestigen und dann alle wie mit einem Zug nach oben ziehen.«
Bens Gesicht wurde rot vor Entschlossenheit. »Ich werde Ashley nicht allein hier unten zurücklassen. Sie ist …«
»Ich bleibe bei Ashley«, unterbrach ihn Michaelson, »mein Knöchel ist sowieso hin. Ich würde euch nur aufhalten. Vielleicht warten Ashley und ich ja mit einem Alternativplan auf … wenn es überhaupt so weit kommt.«
Ben schien sich noch weiter streiten zu wollen, doch die Argumente der
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