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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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hatten alle verlorenen Schlitten wiedergefunden, sogar den von Villanueva. Sie betrachtete dessen gelben Schlitten und schauderte. Sie hielt ihn für ein schlechtes Omen.
    Dann schaute sie sich Michaelsons Werk genauer an. Ein letztes Mal zog er an einem Seil und befestigte damit den letzten Schlitten in der Reihe. Fast wie ein kleiner Zug.
    Harry sagte: »Es war Dennis’ Idee.« Er hob den großen Schlitten hoch und gab dabei auf den Motor acht. »Schaut. Durch diese kleine Veränderung ist das wertvollste Fahrzeug der Welt entstanden.«
    Ben pfiff anerkennend. »Ein Meisterstück.«
    Ashley drängelte sich vor, um etwas zu sehen. Sie schaute nach der Vorderachse, die im schwachen Licht schimmerte. »Ist es wirklich das, was ich sehe?«
    »Und ob«, sagte Harry, »eine Achse aus purem Diamant.«
    »Und die hält?«, fragte Ben misstrauisch.
    Harry zuckte mit den Schultern. »Ich habe die Achse ein paar Belastungstests unterzogen. Die verliefen okay. Außerdem haben wir keine andere Wahl. Entweder wir benutzen ihn, oder wir zockeln mit den Plastikschlitten los.«
    Ben befühlte die Diamantachse. »Okay, Kumpel, vornehm geht die Welt zugrunde.«
    Ashley trat einen Schritt zurück, als Harry den Schlitten auf den Boden setzte. »Also … seid ihr alle so weit?« Aus irgendeinem Grund hatte sie diesen Moment gefürchtet. Sie hatte ihn auf sich zukommen sehen, doch die plötzliche Gewissheit, dass Ben sie verließ und möglicherweise zu Tode kam, war plötzlich zu viel für sie.
    Ben, der ihre Angst spürte, kam zu ihr und nahm sie in die Arme. »Ich denke, wir sollten nicht länger warten. Es kann auf jede Minute ankommen.«
    Ashley nickte nur und sprach kein Wort vor lauter Angst, in Tränen auszubrechen.
    Harry rief die Krieger zu sich und gab ihnen lautstark letzte Befehle, gestikulierte mit den Händen und zeigte auf die einzelnen Schlitten. Es schien so, als sollte er die Rolle des Lokführers übernehmen, da er mit dem Motorschlitten am vertrautesten war. Ben würde dann den Fahrgastbegleiter am Ende des Zuges spielen und den drei nervösen Kriegern helfen, denen die motorisierte Fortbewegung wenig vertraut war.
    Ashley ging zur Seite, um nicht im Weg zu stehen, während das Gepäck verstaut wurde und letzte Anweisungen erklärt wurden. Mo’amba trat neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie schaute ihn an, und er drückte sanft ihren Arm.
    Als alles bereit war, kam Ben zu ihr. Die Geschäftigkeit schien ihn aufgemuntert zu haben, doch in seinen blauen Augen lag immer noch ein Rest Traurigkeit. »Ich verspreche dir, ich finde Jason. Und ich komme zurück.«
    Mo’ambas beruhigende Hand auf ihrer Schulter gab ihr die Kraft zu sprechen. »Das weiß ich, Ben. Ich vertraue dir.« Und zum ersten Mal begriff sie, dass sie ihm wirklich vertraute. Dass sie ihm ihr Leben anvertraute. Dass sie ihm selbst das Leben ihres Sohnes anvertraute. Tränen standen ihr in den Augen und liefen ihr übers Gesicht.
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange. Dann drehte er sich um und ging zu seinem Schlitten hinüber.
    Ashley tat einen Schritt nach vorn. Sie konnte ihn nicht einfach gehen lassen, ohne dass er wusste, was sie wirklich für ihn empfand. Sie wollte ihm etwas zurufen, doch die Worte drohten ihr im Hals stecken zu bleiben: »Ben! Ich … ich …« Harry startete den Motor, und ihre Worte wurden vom Dröhnen verschluckt. Er ließ die Maschine aufheulen. Der Schlitten tauchte sanft in das Wurmloch hinein und zog den Zug mit seinen Fahrgästen hinter sich her.
    Ihre Augen folgten Ben, während er auf Villanuevas Schlitten im Tunnel verschwand. Ashley fror plötzlich am ganzen Körper. Sie schlang die Arme um sich. »Ich liebe dich, Ben«, flüsterte sie.

Fünftes Buch
    RÜCKKEHR ZUR ALPHA-BASIS

31
    LINDA ZWÄNGTE SICH unter einem Felsblock hindurch. Sie war zu erschöpft, um die klaustrophobischen Gefühle, die sie in dieser Enge beschlichen, wahrzunehmen. Im Augenblick machten ihr die kilometerdicken Felsmassen über ihr weniger zu schaffen als das Beißen in ihren Augen, die schmerzenden Muskeln und die furchtbare Situation.
    Dies war der zweite Tag, seit Khalid sie und Jason gefangen genommen hatte. Das Tempo, das er vorlegte, ließ sie kaum zur Ruhe kommen: nur ganz kurze Unterbrechungen, keine Mittagspause, nur eine kurze Frühstückspause und ein kaltes Abendessen aus den Lebensmittelrationen. Sie mussten selbst dafür sorgen, mit seinem Tempo Schritt zu halten. Er hatte sie davor gewarnt, dass

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