Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
atmend hinter ihm her. Mit einem Blick sahen sie, dass es sich um einen Schlafsaal handelte, denn an der Wand standen Feldbetten. Ben beachtete den Raum nicht weiter, sondern schaute rasch noch einmal zur Tür hinaus. Gerade noch sah er, wie der Schwanz eines Cra’kan gegenüber um die Ecke verschwand.
    Gut. Glücklicherweise waren sie von einem der langsameren Weibchen verfolgt worden. Mit einem kurzen Sprint hatten sie die Bestie abgehängt. Aber was war mit Harry? Hatte er es bis zur Basis geschafft?
    Aus südlicher Richtung ertönten Salven aus einem Automatikgewehr.
    Ben ballte die Faust. Okay, wenigstens war er noch am Leben und kämpfte. Er rieb sich die Stirn und überlegte, was er tun sollte. Er könnte versuchen, zu Harry zu gelangen, doch würde es verdammt schwierig werden, ihn zu finden. Oder er könnte versuchen, zu Blakelys Büro zu kommen und die Statue zu holen. Das war sicher der klügere Plan, aber er konnte Harry und die anderen Krieger nicht einfach im Stich lassen.
    Also, was sollte er tun? Die Pistole, die er dabeihatte, war keine große Hilfe. Nein, er musste darauf vertrauen, dass Harry und die anderen es allein schafften. Außerdem kannte sich Harry in der Basis gut aus und würde wissen, wohin Ben unterwegs war.
    Er stieß die Tür auf, lehnte sich hinaus und brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren. Zur Linken entdeckte er den Aufzugschacht, und jenseits der zertrampelten Zelte lag der See. Er konzentrierte sich. Gut, jetzt wusste er ungefähr, wo er sich befand. Blakelys Büro war etwas mehr als einen halben Kilometer entfernt. Das hieß, falls die Brücke, die über die Schlucht in der Mitte des Camps führte, noch benutzbar war. Wenn er einen Bogen um die Schlucht machen musste, dann waren es mehr als drei Kilometer. Und in Anbetracht der verfluchten Cra’kan, die herumliefen, sollte die Route so kurz wie möglich sein.
    Er holte tief Luft und bedeutete Nob’cobi, ihm zu folgen. Der kleine Krieger packte eine Lanze, die länger als er selbst war, und ging hinter ihm her. Ben huschte voran, blieb meistens im Schatten und lief von einer Deckung zur nächsten.
    Während er sich Meter für Meter vorarbeitete, waren immer wieder Gewehrsalven zu hören. Er blieb stehen, lauschte und biss sich auf die Lippen. Die Schüsse entfernten sich allmählich. Wenn Harry alle verfügbaren Verstecke genutzt hatte, sollte er die Mistviecher mittlerweile losgeworden sein.
    Er blickte zu Nob’cobi. Der Krieger hatte sich lässig auf seine Lanze gestützt, die Augen halb geschlossen, und kratzte sich am nackten Hinterteil. Warum war er nur so scheißruhig?
    Wieder hörte Ben fünf Schüsse – jetzt noch weiter entfernt.
    Und dann dämmerte es ihm. Harry feuerte die Salven absichtlich ab, um die Bestien wegzulocken und Ben den Weg zu Blakelys Büro frei zu machen.
    Er blickte zu Nob’cobi und stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Du hast es gewusst, nicht wahr, Kumpel? Dann los.« Er beschleunigte das Tempo und verließ sich darauf, dass Harry die Cra’kan weglockte. Jetzt, wo er schneller vorankam, gelangte er in zwei Minuten zur Schlucht. Er blieb stehen, als er die Brücke sah – oder das, was von ihr übrig war.
    »Verdammt!«, fluchte er. »Warum geht eigentlich alles daneben?« Von der Brücke waren nur noch ein paar Bretter zu sehen, die ein bis zwei Meter über die Schlucht ragten und den Blick in die gähnende Tiefe freigaben. Er schaute auf die andere Seite. Mindestens zehn Meter. Viel zu weit, um zu springen. Sie mussten um die Schlucht herumgehen …
    Er zuckte zusammen, als es hinter ihm laut krachte. Er wirbelte herum und sah einen Cra’kan zwischen zwei Gebäuden hervorschießen. Es war Tiny Tim, der da auf sie zukam und ihnen den Rückweg zu den Gebäuden und Zelten abschnitt. Die Bestie fauchte und kam mit großen Schritten auf sie zu.
    »Soso, du kleines Mistvieh«, sagte Ben, wich zurück und hob die Pistole. »Du hast dich von Harry also nicht reinlegen lassen.« Er zielte und feuerte.
    Der Knall erschreckte das Tier, und es fasste mit der Tatze an seinen Hals. Ben konnte die Blutspur erkennen, die aus der Wunde quoll. Die Kugel hatte zwar ihr Ziel getroffen, aber das dickhäutige Biest war wenig beeindruckt. Es stakste weiter auf sie zu.
    Nob’cobi versteckte sich hinter Ben, als dieser wieder schoss. Die Kugel ging daneben, doch der Knall hielt die Bestie auf. Der Cra’kan blieb vorsichtig stehen und beäugte seine Beute.
    Verflucht, man konnte förmlich sehen, wie das

Weitere Kostenlose Bücher