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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Eckbüro des befehlshabenden Offiziers lag im Parterre. Er ging auf den Sekretär zu, einen Unteroffizier mit schwarzem Brillengestell und schlechter Haltung.
    »Ich möchte mit Commander Sung sprechen«, sagte Blakely, noch bevor der Sekretär den Mund aufgemacht hatte.
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Sagen Sie ihm, Blakely ist hier. Dann lässt er mich schon rein.«
    »Er ist im Augenblick sehr beschäftigt.«
    Blakely schüttelte den Kopf. Er wusste, wann man ihm einen Bären aufbinden wollte. »Sagen Sie ihm, dass ich da bin.«
    »Einen Moment.« Der Sekretär drückte einen Knopf auf einem Kontrollpult mit gelben Lämpchen. Er wandte sich ab, als er sprach, doch Blakely konnte das eine oder andere Wort verstehen. »Verzeihen Sie, Sir, aber hier ist ein Dr. Blakely, der Sie sprechen möchte.« Eine Pause entstand, als er in den Hörer lauschte, dann sagte er mit noch leiserer Stimme: »Das habe ich versucht, Sir. Er besteht darauf.« Eine weitere Pause, sein Gesicht lief rot an. Es gehörte nicht viel dazu zu erkennen, dass der Sekretär gerade heruntergeputzt wurde. Das Gespräch wurde mit einem letzten »Ja, Sir« beendet.
    Die Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, als er sich wieder Blakely zuwandte. »Der Commander wird Sie jetzt empfangen. Vielen Dank für Ihre Geduld.«
    Blakely hatte Mitleid mit ihm. Er beugte sich herab, als er an seinem Schreibtisch vorbeiging, und flüsterte: »Machen Sie sich nichts draus, mein Sohn, jedermann weiß, was Sung für ein Arschloch ist.«
    Der Sekretär schnitt eine Grimasse. »Viel Glück.«
    Sorg du mal für dein eigenes Glück, dachte Blakely, als er die Tür zu Sungs Büro aufstieß.
    Commander Sung saß hinter einem breiten Mahagonischreibtisch, der so dick lackiert war, dass er aussah, als wäre er nass. Vor ihm ausgebreitet lagen mehrere Akten. Mit einem Finger schob er Blakely eine Akte zu, als ekelte er sich davor. »Ich habe Ihr Gesuch gelesen, Andrew.«
    Blakely hasste es, wenn ihn jemand mit dem Vornamen anredete. Vor allem so ein prinzipientreuer Schreibtischtäter wie Sung. Das war nicht das erste Mal, dass sich die beiden ins Gehege kamen. Als leitender Wissenschaftler der National Science Foundation war Blakely bereits öfter mit dem Senior Navy Officer aneinandergeraten. Manches Mal waren Wissenschaft und Militär über bestimmte Themen uneins – besonders was die knappe Versorgung des abgelegenen Stützpunkts betraf.
    Ihre Feindseligkeit war von dem Moment an stärker geworden, als Blakely die Diamantstatue fand. Er konnte Sung förmlich ansehen, wie er grün vor Neid wurde – Neid auf die Zuwendung und das Geld, das Blakely mit einem Mal zufloss. Seitdem lief die Zusammenarbeit mit dem Militär auf dem Stützpunkt ab, als würden sie einander Zähne ziehen.
    Sung fuhr mit einem leichten Grinsen im Mundwinkel fort: »Ich dachte, ich hätte mich unmissverständlich ausgedrückt. Die Platinen sind die letzten, die wir auf Lager haben. Ich kann die Herausgabe erst dann genehmigen, wenn der Nachschub eingetroffen ist.«
    »Das ist Schwachsinn, und das wissen Sie. Ich brauche die Platinen, um eine fehlerhafte Funkverbindungsleiterplatte zu reparieren.«
    Sung zuckte mit den Schultern. »Verdammtes Pech, dass Ihre Leiterplatten einen Kurzschluss haben.«
    »Das wäre nicht passiert, wenn Sie mir neue Platinen geliefert hätten statt der uralten, die Sie gebrauchten Geräten entnommen haben.« Blakely stützte sich mit den Fäusten auf den Schreibtisch. »Ich will neue Platinen. Ich lasse nicht zu, dass Sie meine Expedition gefährden.«
    »Dann warten Sie auf die nächste Lieferung. Die trifft in drei Wochen ein.«
    »Wir sind ohnehin spät dran.«
    »Als befehlshabender Offizier dieses Camps treffe ich diese Entscheidung, und sie ist endgültig.« Sung drehte sich in seinem Sessel zurück.
    Blakely hatte die Schnauze voll von diesem Arschloch. Er langte über den Schreibtisch. Sung fuhr mit verschrecktem Gesichtsausdruck zurück. Offenbar dachte er, er würde ihn angreifen. Was für ein Trottel! Blakely schnappte sich das Telefon und zog es zu sich herüber. Er hatte etwas viel Schlimmeres vor.
    Blakely ignorierte Sungs Proteste, wählte eine Nummer und nannte ein Passwort. Er lauschte, während er von einem Operator zum nächsten vermittelt wurde. Endlich eine vertraute Stimme. Blakely antwortete: »Sir, ich habe Probleme mit dem Base Commander.« Er hielt inne. »Ja, Sir. Genau. Er sitzt direkt neben mir, Sir.«
    Blakely lächelte und reichte Sung den

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