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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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»Maultiere« bekommen hatten, das einzige Fortbewegungsmittel in der Alpha-Höhle.
    Ashley wischte über die beschlagene Scheibe des Maultiers. Nur die Scheinwerfer durchbrachen die Finsternis vor ihnen. Neben ihr hatte Dr. Symski das Steuer mit beiden Händen fest gepackt. Symski war ein junger Wissenschaftler mit Sommersprossen, der erst vor kurzem seinen Doktor gemacht hatte. Vom Rücksitz her übertönte Bens Schnarchen explosionsartig das summende Jammern des Elektromotors. Sie warf einen Blick über die Schulter. Wie konnte er einfach so einschlafen? Die Fahrt ging eine Stunde lang über raues Gelände. Ein besonders starker Aufprall schleuderte sie wieder nach vorn.
    Dr. Symski schielte kurz zu ihr. »Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich neben Professor Carter sitze«, sagte er. »Ich habe Ihre Arbeit über die Gilahöhlen gelesen. Faszinierend. Und jetzt sind Sie hier.«
    »Danke«, sagte sie. Der junge Wissenschaftler besaß für diese Uhrzeit zu viel Enthusiasmus. Die Tasse Kaffee hatte noch nicht gewirkt, und ihr war übel vom Ozongestank, den die Batterie von sich gab.
    »Ich wünschte, Sie wären von Anfang an hier gewesen. Ich befürchte, es gibt nichts mehr zu erforschen. Wir haben bereits jeden Quadratzentimeter untersucht, katalogisiert, kartiert und analysiert. Steht alles in den Unterlagen, die ich Ihnen letzte Nacht geschickt habe.«
    Sie rieb sich die geröteten Augen. Um vier Uhr morgens hatte sie die Datenmassen zu Ende gelesen. Zwei Stunden Schlaf reichten nicht aus für einen angenehmen Morgen. »Es wäre schön gewesen, wenn mir jemand die Unterlagen früher zugefaxt hätte. Ich hätte sie gern sorgfältiger durchgearbeitet, bevor ich mir das Gelände anschaue.«
    »Tut mir leid, aber die Unterlagen trugen den Vermerk ›Vertraulich‹. Wir hatten die Anweisung, sie Ihnen erst nach Ihrer Ankunft zugänglich zu machen.«
    Ashley blickte auf die Straße vor ihnen, während das Maultier durch die Dunkelheit rollte. »Noch mehr gottverdammte Geheimniskrämerei«, brummte sie.
    »Ich zeige Ihnen die wichtigsten Stellen, wenn wir ankommen. Ich bin sozusagen Ihr Fremdenführer.«
    Zum Teufel damit, dachte sie. »Hören Sie, Dr. Symski, ich bin sicher, dass Ihr Team sehr genau gearbeitet hat, aber ich ziehe es vor, mir allein ein Bild zu machen. Um ein Gefühl für den Ort zu bekommen. Zur Untersuchung einer Ausgrabungsstelle gehört mehr als bloßes Nummerieren und Katalogisieren.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Sie holte tief Luft. Wie sollte sie ihm das erklären? Je länger man an einer Ausgrabungsstätte arbeitete, umso mehr kam ihr Charakter, ihr Wesen zum Vorschein. Zum Beispiel »fühlten« sich die Gilahöhlen anders als der Chaco Canyon an. Ashleys Ansicht nach erweiterte diese individuelle Perspektive den Einblick in Kultur und Bräuche. »Vergessen Sie es«, sagte sie. »Ich mache es halt anders.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Dann lasse ich Sie allein. Ich wollte sowieso noch ein paar Messungen überprüfen.«
    Sie nickte. Gut. Er ging ihr langsam auf die Nerven.
    Sie sank in ihren Sitz zurück und ließ sich vom Rumpeln des Wagens einschläfern. Gerade als ihre Augen schon halb zugefallen waren, bremste Dr. Symski scharf. »Wir sind da«, sagte er.
    Sie schaute hinaus. Jenseits des Scheinwerferlichts gab es nichts als Finsternis. »Wo?«
    »Ich muss den Generator erst anwerfen.« Er öffnete seine Tür, und die Innenbeleuchtung des Fahrzeugs sprang an. Ben erwachte mit einem aufgeschreckten Grunzen.
    »Sind wir schon da?«, fragte er mit rauer Stimme und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Ja«, sagte sie und versuchte, so viel Verachtung wie möglich in ihre Stimme zu legen. »Weißt du, du hättest deinen Schlaf auch im Camp nachholen können.«
    »Um das hier zu verpassen? Niemals.«
    Sie beobachtete den jungen Wissenschaftler, der mit der Taschenlampe in der Hand zur gegenüberliegenden Wand ging, wo sich der Generator befand. Er bückte sich und fummelte an dem Gerät herum. Stirnrunzelnd kletterte Ashley vom Lastwagen und hoffte, dass die grobschlächtigen Armeewissenschaftler die Ausgrabungsstätte nicht beschädigt hatten. Früher war es oft vorgekommen, dass entscheidende Hinweise auf die Geschichte einer alten Kultur von Ahnungslosen zertrampelt worden waren.
    Innerhalb weniger Augenblicke hustete und spotzte der Generator und ging dann zu einem gleichmäßigen, rumpelnden Geräusch über. Das Flutlicht flammte auf und blendete sie nach der Fahrt im Dunkeln. Die

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