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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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»Als wäre man im Freien.«
    Er nickte und wies in Richtung Wasser. »Hättest du Lust, nackt zu baden?«
    Sie lächelte. »Nein, aber du kannst es durchaus tun.«
    »O nein, nachher schnappst du dir meine Unterwäsche, und die ganze Basis lacht mich aus.«
    Sie grinste noch breiter und entspannter. »Das habe ich nicht gemeint. Ich wollte sagen, man kann hier wirklich schwimmen. Ich habe gehört, dass ein paar von den Marines das öfter tun. Das Wasser ist ziemlich warm, 28 Grad Celsius. Ich habe es gemessen. Erwärmt von vulkanischen Luftströmen.«
    »Ist doch merkwürdig«, sagte Ben. »Über uns liegt Eis und toben eiskalte Stürme. Hier unten kann man baden, und es weht eine tropische Brise.«
    »Das ist nicht so merkwürdig, wie es scheint. Ich habe gehört, dass das Meer bei Deception Island vor der antarktischen Küste sich manchmal aufheizt und man Wassertemperaturen wie in Badeorten misst. Die vulkanischen Aktivitäten sind so ausgeprägt, dass das Wasser in der Tat oft kocht. Nur wenige Meter von den Gletschern entfernt.«
    »Aha«, sagte er und hob die Augenbrauen, als glaubte er ihr nicht.
    Sie stupste ihn mit dem Ellbogen. »Ungelogen.«
    Er lächelte. »Ich glaube dir ja. Auch andere Höhlen werden durch unterirdische Risse erwärmt. Das ist nicht so selten. Ich habe dir nur auf den Zahn gefühlt.«
    »Na klar«, sagte sie und verdrehte die Augen.
    Ein leuchtender bernsteinfarbener Fisch sprang einen Meter vom Ufer entfernt aus dem Wasser, so dass Linda erschrocken nach Luft schnappte. Ben zog die Augenbrauen zusammen. »Hör mal, über eines möchte ich mit dir sprechen.«
    Sie schob die feuchten Strähnen aus ihrem Gesicht. »Was?«
    »Ich habe dich beobachtet und ich … na ja, ich …«
    Sie hob die Hand. »Es tut mir leid, Ben. Ich weiß, wir sind in Buenos Aires zusammen tanzen gewesen. Aber das habe ich nur getan, um ein bisschen Dampf abzulassen. Ich möchte, dass du dieses Erlebnis als eine rein berufliche Angelegenheit verstehst.«
    Ben feixte, als ihm klar wurde, dass Linda dachte, er wollte sie anbaggern. So wie sie aussah, kam das sicher oft vor. »Moment, Lady. Deswegen bin ich nicht hier.«
    »Weshalb dann?«
    »Im Lauf der Jahre habe ich eine ganze Menge Touristen in Höhlen geführt, und ich … na ja, Probleme kann ich mittlerweile riechen. Seit wir tanzen waren, beobachte ich dich. Sowohl in der überfüllten Bar als auch hier in den Höhlen bist du furchtbar nervös geworden. Flache Atmung, verschwitzte Hände, bleiches Gesicht.« Ben sah, dass sie bei seinen Worten auf den Boden blickte. »Deswegen bin ich auch hier rausgekommen, um mit dir allein zu reden. Ich dachte, vielleicht ist da etwas, was du gern von der Seele hättest.«
    Sie hob den Kopf, ihre Augen waren voller Tränen. »Du hast Recht, Ben. Ich habe Probleme mit überfüllten und engen Räumen.«
    »Klaustrophobie?«
    Sie rieb sich die Stirn, senkte die Augen wieder und nickte.
    »Auf unserer bevorstehenden Reise wird es viele enge Räume geben. Ein Expeditionsmitglied, das panisch reagiert, kann uns alle gefährden.«
    »Ich weiß. Aber ich nehme Medikamente und habe viele Jahre Therapie hinter mir. Ich kann damit umgehen.«
    »Sogar die Tango-Bar in Buenos Aires hat dich aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    »Weil ich meine Tabletten nicht genommen hatte. Ich hatte nicht gedacht, dass ich sie brauche. Auf die überfüllte Bar mit der lauten Musik war ich nicht gefasst. Ich kann meinen Auftrag erfüllen.«
    Er streckte die Hände aus und fasste sie bei den Schultern. »Bist du sicher?«
    Sie schaute ihn an. »Mir geht es gut. Ich schaffe das.«
    Wieder sprang platschend ein Fisch hoch. Dieses Mal erschrak Linda nicht. Sie blickte Ben weiterhin unbeirrt in die Augen.
    Ben schwieg für einige Momente und wog seinen Entschluss ab. »Hast du eine Angel eingepackt?«, fragte er schließlich.
    »Weshalb?«
    »Du brauchst eine, wenn du unterwegs was fangen möchtest.«
    »Stimmt«, sagte sie lächelnd. »Du erwähnst den anderen gegenüber also nichts davon?« Sie wischte sich die Tränen aus den Augen.
    Ben ließ sie los und hob einen flachen Stein auf. Er ließ ihn über die glatte Wasseroberfläche springen. »Was soll ich nicht erwähnen?«
    Je stärker sich das Leben verändert, umso mehr bleibt es dasselbe, dachte Ashley und starrte auf ihren Teller. Vor ihr, in der dampfenden Marinara-Sauce, schwamm weiße Pasta, und der Käse warf Blasen. Wogen von Knoblauchgeruch schwappten an ihre Nase. Wieder Lasagne. Ashley

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