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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sie und wollte sich wieder zurückziehen.
    »Moment, deswegen hatte ich Sie nicht hergerufen.« Er wies in die Richtung jenseits des Felsens. »Halten Sie den Kopf um die Ecke, und hören Sie genau hin.«
    Ashley hob die Augenbrauen und streckte den Kopf um den Felsen. In der Felswand, die sie vor sich sah, entdeckte sie einen weiteren Tunnel mit unebenen Wänden; genau wie derjenige, der zur Höhle hinführte. Zuerst hörte sie nichts außer ihrem eigenen japsenden Atem. Vielleicht hatte sie nicht so gute Ohren wie der SEAL. Doch als sie Villanueva gerade fragen wollte, was er gemeint hatte, hörte sie es auch. Ein Knacken und Knirschen, als würde morsches Holz zertreten. Und ein kehliges Schlürfen. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Das Geräusch kam aus dem Tunnel vor ihnen.
    Sie hob die Lampe, um in das Innere des Tunnels zu leuchten, doch Villanueva schlug ihren Arm hinunter.
    »Nein«, zischte er, »was auch immer da drin ist, weiß nicht, dass wir hier sind.«
    »Vielleicht ist es Halloway«, sagte sie ernsthaft, glaubte aber selber nicht daran.
    »Unsinn«, sagte der SEAL.
    »Und was machen wir jetzt? Abwarten und Tee trinken?«
    Wie als Antwort ertönte plötzlich ein Niesen hinter ihnen. Ashley schnellte herum. Khalid zuckte entschuldigend die Schulter und wies auf die treibenden Flocken, während er mit der anderen Hand ein zweites Niesen unterdrückte.
    Ashley drehte sich zu Villanueva um und hielt den Atem an. »Ich kann es nicht mehr hören«, flüsterte sie.
    Der SEAL nickte. Er hielt die Augen geschlossen. »Ich auch nicht.«
    Scheiße! Was sich auch immer in dem Tunnel verbarg, wusste jetzt, dass sie da waren. Es hatte keinen Sinn mehr, sich zu verstecken. Sie stand auf und hielt die Pistole jetzt mit beiden Händen. »Ben, Villanueva, ihr beide folgt mir. Michaelson, Sie bleiben mit den anderen hinter dem Felsen in Deckung.«
    Michaelson kam auf sie zu. »Hier handelt es sich um eine militärische Angelegenheit. Sie sollten hierbleiben. Das ist sicherer. Ich begleite Villanueva und Ben.«
    »Nein«, sagte sie und überprüfte ihre Pistole. »Ich brauche Sie hier, um uns den Rücken zu decken und die anderen zu beschützen. Unter Umständen müssen wir uns schnell zurückziehen.«
    Sie sah, dass der Major diese Entscheidung erst verdauen musste. Da er anscheinend kein Gegenargument finden konnte, nickte er. »Seien Sie vorsichtig.«
    Sie spannte den Hahn ihrer Pistole. »Los geht’s.«
    Ihr Team schritt zur Vorderseite des Felsens, die Waffen auf den Tunneleingang gerichtet.
    »Ich schlage vor, wir eröffnen das Feuer«, sagte der SEAL leise. »Schießen in den Tunnel und stellen die Fragen später.«
    »Nein«, zischte Ashley. »Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass Halloway da drin ist.«
    Villanueva hob sein Sturmgewehr. »Wir nutzen unseren Vorteil, solange wir ihn noch haben.«
    Sie schob sein Gewehr mit der Schulter zur Seite und ging einen Schritt nach vorn. »Halloway!«, rief sie. »Wenn Sie da drin sind, geben Sie uns ein Zeichen!«
    Die Tunnelöffnung starrte sie ausdruckslos an.
    »Zufrieden?« Verachtung troff aus Villanuevas Frage, als er das Gewehr wieder in Anschlag brachte. Er senkte den Kopf, um sich dem Visier zu nähern. Die Höhle explodierte unter dem Gewehrfeuer, als er blind in das schwarze Auge des Tunnels hineinschoss. Das Echo hallte durch die Höhle.
    Ashley klingelten noch die Ohren, als der SEAL das Feuer schon wieder eingestellt hatte. Eine Wolke aus Felsstaub und Rauch wälzte sich aus der Öffnung auf sie zu.
    Ben bündelte den Strahl seiner Stablampe, um tiefer in die Schwärze einzudringen, aber vergebens. »Mist!«
    Aus der Öffnung des Tunnels brach plötzlich ein heulendes Geschrei hervor wie das Klagen eines Falken, nur kehliger und keuchender. Ashley zuckte zusammen. Uralte Instinkte erwachten in ihr, drängten sie, Schutz zu suchen und zu fliehen. Doch sie ließ sich auf ein Knie nieder und zielte mit ihrer Pistole höher.
    Plötzlich rollte etwas Kugelförmiges in die Höhle hinein.
    »Himmelherrgott … Verdammte Scheiße …« Villanueva stieß einen endlosen Fluch aus und wich zurück.
    Es war Halloway – beziehungsweise sein Kopf. Der abgetrennte Kopf des SEALs, oder was von ihm übrig war, blieb einen Meter vor ihnen plumpsend und mit himmelwärts gerichteten Augen liegen. Schneeflocken legten sich sanft auf seine Wimpern.

14
    JASON LIESS SICH in den Bürostuhl fallen und stieß einen Seufzer aus, der laut genug war, um die

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