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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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heftige Worte hervorgestoßen: »Ihr Affen habt das von langer Hand geplant, was? Ihr hattet niemals vor, dieses Projekt unter ziviler Leitung zu lassen. Wann haben die hohen Tiere denn entschieden, mir das Projekt aus der Hand zu nehmen? Als das erste Team vermisst gemeldet wurde? Oder von Anfang an?«
    Totenstille breitete sich aus.
    Bevor Jason reagieren konnte, flog die Tür auf. Blakely, mit wildem Blick, stieß mit dem Jungen zusammen und warf ihn um. »Jason!«
    »Ich … ich … ich …«
    »Was tust du hier?«
    »Ich wollte … ich dachte …«
    »Egal.« Blakely bückte sich und half ihm auf. »Komm hoch.«
    Jason wurde zur Tür geschoben und stolperte voran. »Was ist denn los? Ist mit Mama alles okay?«
    Der alte Mann beachtete ihn nicht. »Ich muss dich in Sicherheit bringen. Ich hätte nie erlauben sollen, dass sie dich mitnimmt.«
    Der Admiral trat in den Flur hinaus. »Wenn das Jason Carter ist, lassen Sie ihn in Ruhe. Er steht jetzt unter meiner Aufsicht.«
    »Gehen Sie zum Teufel!«, schrie Blakely und trieb Jason zum Ausgang.
    Jason taumelte in den Empfangsbereich. Von Panik erfüllt und unfähig zu denken, konzentrierte er sich darauf, dem tobenden Wissenschaftler immer einen Schritt voraus zu sein, und stieß gegen die Tür.
    Sandy fiel vor lauter Überraschung die Kinnlade herunter, und sie stand von ihren Schreibarbeiten auf. »Was ist denn los?«
    Keiner antwortete. Jason wurde durch die Tür geschubst, Blakely hatte die Hand auf seine Schulter gelegt. Mittlerweile flossen Tränen über Jasons Gesicht; er hielt seine Sporttasche eng umschlungen.
    An der frischen Luft schien Blakely sich zu beruhigen. »Es tut mir leid, Jason. Ich wollte dich nicht in Angst und Schrecken versetzen. Aber du solltest wissen …«
    Plötzlich erklang das Heulen einer Sirene durch die Höhle, das so durchdringend war, dass Jason zusammenzuckte und sich die Ohren zuhielt. »Was ist das?«, schrie er.
    »Die Peripheriedetektoren. Die Basis wird angegriffen. Schnell jetzt.« Blakely zerrte an Jasons Arm.

15
    JETZT HERRSCHTE WIEDER Stille. Zehn lange Sekunden waren vergangen, seit sie den Schrei aus dem Tunnel gehört hatten. Der Rauch von Villanuevas Feuerstoß verzog sich langsam vom Eingang. War es tot? Ashley schluckte schwer und starrte über den Lauf ihrer Pistole. Aus dem Augenwinkel konnte sie Halloways Kopf sehen. Er lag immer noch einen Meter von ihrem Zeh entfernt und glotzte sie an, als wollte er sie fragen, wie sie das hatte zulassen können.
    Sie riskierte einen kurzen Blick nach rechts zu Ben hinüber. Er erwiderte ihren Blick und zuckte mit den Schultern. Vielleicht hatten sie das, was den SEAL umgebracht hatte, ja getötet. Vielleicht hatten sie Glück …
    Da stürmte es mit einem Brüllen aus dem Tunnel.
    Sein Gebiss blitzte auf – mit Zähnen spitz wie Nadeln und zerklüftet wie ein Sägeblatt.
    »O Gott!«, schrie Ashley. Vor Schreck taumelte sie zurück, und ihr Schuss verfehlte sein Ziel.
    Ben zog sie zur Seite, weg von dem schnappenden Gebiss und hinter einen Haufen Felsbrocken.
    Irgendwo im Hintergrund hörten sie Linda schreien.
    »Was zum Teufel …«, begann Ashley, doch Ben legte ihr die Hand auf den Mund und brachte sie zum Schweigen.
    Ein fauliger Aasgestank drang in ihr Versteck, als ein mächtiger Reptilienkopf mit der Schnauze eines Krokodils über den Rand eines Felsbrockens schoss. Der Kopf balancierte auf einem schuppigen Hals, und seine weit offenen Nüstern nahmen schnaubend Witterung auf. Eine ölige schwarze Haut spannte sich über Schädel und Kiefer. Dann bewegte das Biest seine Schnauze in ihre Richtung. Sein schwarzes lidloses Auge, eine Kugel wie aus glänzendem Obsidian, glotzte sie an.
    Ben versuchte verzweifelt, das Gewehr aus dem Holster zu zerren und anzulegen, doch fehlte ihm in der engen Deckung die Bewegungsfreiheit.
    Ashley wollte ihre Pistole ziehen, doch ihre Hand griff ins Leere. Sie hatte die Waffe beim Hinfallen verloren. Verflucht!
    Villanueva hielt die Stellung. Er verharrte regungslos, weil er befürchtete, dass eine einzige Bewegung die Bestie ablenken würde und den Schuss fehlgehen ließe. Er beobachtete sein Ziel und suchte nach einer Schwachstelle.
    Was zum Teufel war das?
    Villanueva betrachtete es durch das Visier. Aufrecht war es drei Meter groß und pechschwarz. Es ruhte auf zwei muskulösen Hinterläufen und hielt die Balance mit einem mächtigen Schwanz. Seine Arme waren im Vergleich zu den Hinterläufen spindeldürr und endeten in einzelnen

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