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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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schnüffelte. Als sie den Rücken nach unten beugte, sah Michaelson die aufgestellten Stacheln, die ihre Wirbelsäule spickten.
    Verfluchtes Monster. Er hob sein Gewehr und richtete das Visier auf ihr hässliches Gesicht. Mit einem grimmigen Lächeln drückte er ab.
    Klick.
    Der Schlagbolzen traf auf eine leere Kammer.
    Ashley kroch weiter. Bitte … sei noch am Leben!
    Villanueva hing regungslos im Kiefer der Bestie. Sie schleuderte den Körper des SEALs ein letztes Mal hin und her und ließ ihn dann auf den Felsboden fallen.
    Schaudernd hielt Ashley den Atem an. Sein ganzer Körper war blutüberströmt. Verdammt, er bewegte sich nicht …
    Die Bestie legte den Kopf mal auf die eine, mal auf die andere Seite und betrachtete ihren Fang wie ein Vogel einen Wurm. Gefangen vom Anblick ihrer Beute, bemerkte sie Ashley nicht.
    Vorsicht, dachte sie, bloß nicht ihre Aufmerksamkeit wecken. Sie duckte sich und setzte einen Schritt vorsichtig vor den anderen.
    Fast da.
    Mit zusammengebissenen Zähnen robbte sie zum Gewehr.
    Die Bestie spielte immer noch mit Villanueva. Mit ausgefahrenen Krallen warf sie seinen Körper auf die andere Seite. Ashley hörte, wie sie an seinem Blut schnüffelte.
    Ashley griff nach ihrer Pistole. Als ihre Finger sich um die Waffe schlossen, fuhr sie zusammen.
    Stimmen näherten sich von hinten.
    »Es ist hier drüben.« Sie erkannte Khalids schweren Akzent.
    »Bist du sicher?« Lindas angespannte Stimme.
    Die Bestie warf den Kopf herum und blickte genau in Ashleys Richtung. Die rührte sich nicht vor Angst und betete, dass die Bestie schlecht sah.
    »Im Wurmloch sind wir sicher. Viel zu eng für sie.« Die Stimmen näherten sich ihrem Standort. »Wir rennen hin.«
    Die Bestie streckte ihren Hals mit aufgerichtetem Kopf vor. Wie zu Stein erstarrt, lauschte sie den Stimmen und den nahenden Bewegungen. Vielleicht …
    Ashley hob ihre Pistole mit qualvoller Langsamkeit. Nur keine plötzlichen Bewegungen, sonst merkte die Bestie etwas.
    Sie versuchte, den Lauf auf das Obsidianauge zu richten, doch ein riesiger Knochenwulst schützte es. Nur wenn die Bestie den Kopf ein wenig zur Seite legte, konnte der Schuss ins Schwarze treffen.
    Hinter ihr rief Linda laut: »Da ist Ashley!«
    Halt den Mund, herrschte Ashley sie in Gedanken an. Offensichtlich hatte Linda den Felsen noch nicht ganz umrundet, sonst hätte sie gesehen, was sie noch erwartete.
    Ashley hörte, wie Linda mit dem Absatz losen Schiefer abkratzte. »Khalid, Ashley muss dieselbe Idee gehabt haben wie … o Gott!«
    Die Bestie riss den Kopf in Lindas Richtung, ein Auge wurde sichtbar. Ohne Lindas Schrei zu beachten, drückte Ashley zweimal kurz hintereinander ab. Der Rückschlag schleuderte sie nach hinten.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie ihr Ziel getroffen hatte. Geduckt kam sie wieder hoch und machte sich darauf gefasst, ein Maul voller Zähne zu erblicken, das nach ihr schnappte.
    Sie schreckte zurück, als der Kopf der Bestie, der durch den Aufprall der Kugeln zurückgeschleudert worden war, wieder auf sie zuschoss. Ein Auge war nur noch ein Krater.
    Sie kam einen Schritt auf Ashley zu und fauchte durchdringend. Ashley taumelte rückwärts und stieß mit Linda zusammen.
    »Zurück!«, schrie Ashley und versuchte, die Pistole auf die Bestie zu richten. Noch bevor sie zielen konnte, schnappte sie nach ihr. Ashley wich zur Seite aus.
    Linda jedoch nicht.
    Die Bestie biss in den Rucksack der Biologin, die sofort verzweifelt versuchte, sich zu befreien, und zerrte sie an Ashley vorbei. Lindas Gesicht war ein einziger Schrei.
    Ashley wollte mit der Pistole auf das Monster zielen, doch Lindas zappelnder Körper verdeckte ihr die Sicht.
    Khalid lief zu ihr. »Tu doch was!«
    Sie hatte die Waffe mit beiden Händen gepackt. Kein sauberer Schuss. Linda blickte sie mit flehenden und vor Angst weit aufgerissenen Augen an. Sie konnte immer noch nicht feuern.
    Plötzlich hörten sie eine laute Explosion. Alle erstarrten. Wie eine Marionette, deren Fäden durchschnitten worden waren, fiel die Bestie zu Boden. Ashley, nun zitternd, hielt immer noch die Waffe auf sie gerichtet. Die Bestie rührte sich nicht.
    Jenseits des regungslosen Körpers sah sie, dass Villanueva, über und über mit Blut bedeckt, sich aufgesetzt hatte und das Gewehr in der gesunden Hand hielt. Die Mündung rauchte noch schwach. Mit einem Stöhnen sank er wieder zurück.
    Ashley rannte zu ihm. Er versuchte sich aufzurichten, doch sie hielt ihn zurück.
    »Nicht bewegen«, sagte sie

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