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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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fauchte. Ashley tastete blind nach irgendeiner Waffe und hatte plötzlich die Stablampe in der Hand, die an ihrem Gürtel hing. Vielleicht konnte sie das Vieh fortprügeln. Sie packte den massiven Griff und riss die Lampe nach vorn.
    Ben, der immer noch versuchte, sein Gewehr frei zu bekommen, hielt inne. »Einschalten!«, schrie er. »Hellste Stufe!«
    Ashley reagierte sofort auf sein Kommando und schob den Schalter klickend nach oben. Wie eine Lanze blitzte der Lichtstrahl aus ihrer Deckung hervor und traf die Bestie direkt ins Auge.
    Brüllend riss sie den Kopf zurück.
    In dem Moment, in dem sie sich hinter den Felsen zurückzog, explodierte ein Gewehrschuss. Villanueva, ging es Ashley durch den Kopf. Er ist immer noch da draußen. Sie kam auf die Knie hoch. Ein zweiter Schuss, diesmal von hinten. Ashley sah Ben fragend an.
    »Lauf!«, schrie er.
    Sie sprang auf die Füße und lief ein paar Schritte nach vorn, um Platz für Ben zu machen, als wieder von vorn gefeuert wurde.
    Ein wütendes Fauchen hallte durch die Höhle, gefolgt von einem lauten Krachen, als etwas auf die Felsen fiel.
    »Pass auf!« Ben stieß Ashley nach vorn.
    Sie fiel vornüber, rollte zur Seite und sah, wie eine Lawine von Felsbrocken zwischen sie und Ben stürzte. Genau auf die Stelle, wo sie gerade gestanden hatte. »Ben!«
    Hinter den Felsbrocken rief Ben: »Alles in Ordnung! Aber ich habe keine Ahnung, wie ich zu dir gelangen soll!«
    »Dann versuch, zu Michaelson durchzukommen!«
    »Zum Teufel, ich lass dich nicht im Stich!«
    »Lauf!«
    Aus Sorge um Villanueva wartete Ashley keine Sekunde länger, sondern kroch vorsichtig zum Rand der Felsblöcke und schaute vorsichtig um die Ecke.
    Ihre Augen weiteten sich vor Angst.
    Villanuevas Schuss ging daneben, verfehlte den Kopf und prallte ohne Wirkung vom Nacken der Bestie ab. Aber das genügte wenigstens, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Wie eine gereizte Schlange griff sie ihn an.
    Wo eben noch der SEAL gestanden hatte, schnappten ihre Kiefer zu. Villanueva war schon mehrere Meter zurückgesprungen. Die Bestie öffnete ihr Maul und brüllte, ihre Augen schimmerten rot. Zögernd wich er noch einen Schritt zurück. Die Bestie senkte ihren Kopf tiefer, duckte sich mit angespannten, vibrierenden Muskeln.
    Im nächsten Moment könnte sie springen.
    Villanueva zielte aus der Hüfte und drückte ab, als die Bestie auf ihn zusprang. Die Kugel traf und riss ihr ein Loch in die Schulter. Blut spritzte durch die Luft. Unbeeindruckt bewegte sie sich auf ihn zu.
    Er wich nach rechts aus.
    Doch diesmal war er zu langsam.
    Bei seinem Ausweichmanöver wurde sein Arm jäh nach hinten gezerrt, und er fiel auf den harten Felsen. Plötzlich wurde sein ganzer Körper in die Luft gerissen, und er baumelte an einem Arm am Gebiss der Bestie. Der brennende Schmerz raubte ihm fast das Bewusstsein.
    Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte er, sein Gewehr in Anschlag zu bringen. Der Lederriemen war noch um seinen Unterarm geschlungen, doch es hing außerhalb seiner Reichweite. Er zog das Gewehr bis zur Brust hinauf und versuchte, es mit einer Hand zu halten.
    Gerade als er den Finger am Abzug hatte, schüttelte die Bestie ihn wie eine Flickenpuppe. Sein Oberarm löste sich aus der Schulter.
    Knochen knackten.
    Eine schwarze Woge rollte über ihn hinweg, und er ertrank in ihr.
    Das Gewehr glitt ihm aus den tauben Fingern.
    Michaelson stieß Linda hinter sich. »Zurück.« Er ging hinter dem nächsten Felsen in Deckung, das Gewehr im Anschlag, um ihren Rückzug zu decken. Die Bestie pirschte sich an sie heran und drängte sie zur Wand. Vom Gewehrfeuer her zu urteilen wurden sie in die Richtung der Gruppe gedrängt, die mit der anderen Bestie kämpfte.
    Ein kluger Schachzug, dachte er. Sie versuchte, ihn in die Klauen der anderen zu treiben. »Khalid, bewegen Sie Ihren Arsch nach vorn«, schrie er. »Ich brauche Feuerschutz. Ich muss nachladen.«
    Keine Antwort.
    »Khalid!«
    Er warf einen Blick über die Schulter.
    Kein Khalid, keine Linda. Wo waren sie geblieben?
    Er drehte sich wieder um und blickte auf den Weg. Zwei Meter entfernt erschien ein Kopf von der Größe eines Stiers hinter einem Felsen. Die kleinen Nasenflügel, wie ein chinesischer Fächer gebläht, nahmen Witterung auf. Zuerst scheute die Bestie vor dem Licht, dann trat sie aus der Deckung. Sie ging aufrecht auf muskulösen Beinen. Ihr Mund stand offen. Es sah beinahe so aus, als grinste sie. Sie senkte den Kopf zum Felsboden hinunter und

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