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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Pistole ruhig zu halten, doch die Kräfte verließen ihn mehr und mehr. Seinen ersten Schuss feuerte er blindlings ab. Die Bestie war jetzt über ihm. Roland richtete die Pistole auf die eigene Stirn.
    Blakely schaute weg.
    Ein Schuss fiel. Das Echo schallte über den See.
    Als Blakely wieder aufschaute, hatte sich der Rauch zwischen das Boot und das Dock geschoben. Nur an einem fernen Glimmen konnte man die Basis noch erkennen.
    Enttäuschtes Gebrüll erklang plötzlich über das Wasser. Die Beute hatte die Bestie um den Mord gebracht.

17
    »WAS MEINST DU mit ›Linda ist weg‹?«, fragte Ashley und schaute vom Funkgerät auf. Auch sie konnte niemanden erreichen. »Wieso können die Leute nicht da bleiben, wo sie hingehören? Ich habe befohlen, dass alle im Tunnel bleiben.«
    Michaelson verstaute das Funkgerät und wies hinter sich. »Es tut mir leid. Ich hatte mich nur für eine Sekunde umgedreht, und da waren Linda und Khalid fort. Der Ausgang des Tunnels befindet sich weitere hundert Meter vor uns.«
    Ben meldete sich zu Wort: »Es ist ihre Klaustrophobie. Hier drin ist es ihr zu eng.«
    »Wenn ihr mich fragt, ist es im Bauch einer dieser verfluchten Bestien weitaus enger.«
    »Khalid hat bereits die nächste Höhle ausgekundschaftet«, sagte Michaelson. »Ich habe sie noch nicht gesehen, aber er hat gesagt, sie sei sicher. Dort befindet sich nur der Zugang zu einem zweiten Wurmloch. Viel zu klein für die Bestien.«
    »Schön«, sagte Ashley, »aber was ist mit anderen Raubtieren? Vielleicht leben hier auch welche, die in die Wurmlöcher reinpassen.«
    Michaelson zuckte mit den Achseln.
    »In Ordnung. Brechen wir auf. Aber bleibt beisammen.« Sie half Michaelson, den schlafenden Villanueva zu tragen. Er stöhnte, während sie ihn bewegten. Verschwitzt, aber fieberfrei. Auch er brauchte so schnell wie möglich Hilfe. Verfluchtes Funkgerät!
    Michaelson bewegte sich rückwärts durch den Tunnel und zog Villanueva hinter sich her. Ashley schob von hinten. Ihre Knie waren wund, als sie endlich das Licht des Ausgangs sah. Ben kam als Letzter und schleppte die Rucksäcke. Mit einem letzten Ruck zogen sie den SEAL aus dem Tunnel. Ashley stolperte hinterher – in ein Wunder der Natur hinein.
    »Heiliger Strohsack!«, rief Ben, als er aus dem Tunnel krabbelte. »Ich bin tot und im Himmel.«
    Ashley war sprachlos. Vor ihnen lag eine Höhle von der Größe eines kleinen Ballsaals. Beinahe gemütlich. Irisierende Kristalle, manche so groß wie ein Daumennagel, andere so groß wie reife Wassermelonen, bildeten eine Kruste auf Wänden und Boden und reflektierten das Licht der Stablampen, als sprühten sie Funken. Überall brach sich das Licht in allen Spektralfarben. Mit offenem Mund stakste Ashley vorsichtig über den unebenen Boden zur Mitte der Höhle hin.
    »Weißt du, was das ist?«, fragte Ben und nahm ihre Hand.
    Sie schüttelte den Kopf. Linda und Khalid hockten wenige Meter entfernt, die Köpfe zusammengesteckt, und untersuchten einen der größeren Kristalle.
    »Wir sind in einer gigantischen Geode«, sagte Ben.
    »Was ist das?«, fragte sie, nur halb interessiert, und konnte den Blick von dieser natürlichen Pracht nicht abwenden.
    »So etwas hast du schon gesehen. Kennst du nicht die hohlen, aufgeschnittenen Steine aus den Ökoläden, deren Innenseite mit hellen Quarz- oder violetten Amethystkristallen besetzt ist? Sie entstehen hauptsächlich in Vulkanen und werden gewöhnlich bei Eruptionen hinausgeschleudert.«
    »Doch, die kenne ich. Die sind aber selten größer als Handbälle.«
    »Ich weiß.« Mit einer Handbewegung umriss er die ganze Höhle. »So etwas ist noch nie entdeckt worden. Aber zum Teufel, wir befinden uns ja auch unterhalb eines aktiven Vulkans.«
    Sie schaute ihm ins Gesicht, das in diesem Licht rötlich schimmerte. Ihr fiel sein kantiges Kinn auf, als er zur Decke starrte. Seine Aufregung war ansteckend. Sie drückte seinen Arm. Michaelson kam auf sie zu und unterbrach sie. »Wenn das Quarz sein sollte, ist es möglich, dass es in diesen Mengen die Funkverbindung unmöglich macht. Allerdings glaube ich nicht daran.«
    Daran hatte sie nicht gedacht. Sie schöpfte Hoffnung. Vielleicht …
    Khalid rief: »Es ist kein Quarz.«
    »Was?«, fragte sie, überrascht über seinen Einwurf. Er war doch sonst so wortkarg. »Was ist es dann?«
    »Es ist Diamant.«
    Ben lachte. »Klar doch.«
    »Wer ist der Geologe hier? Schau dir einmal den Brechungswinkel der Kristallstruktur an. Es ist Diamant.«
    Wie

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