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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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von Mr. Stein anzusehen?«
    »Warum?«
    »Wenn er und Ward sich heimlich trafen – sagen wir in der Universität –, könnte er gesehen worden sein. Wir haben auch noch Fotos von anderen Verdächtigen. Es könnte sich dabei um Mittelsmänner handeln, und wir hätten gern, dass Sie einen Blick darauf werfen.«
    Kevin nickte. »Klar doch. Mach ich. Ich ziehe nur schnell Schuhe an.«
    »Geht in Ordnung, Mr. Hamilton«, sagte Barnett. »Wir warten hier auf Sie.«
    Kevin verschwand in seinem Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Seine Augen hatten sich erholt, er setzte die Brille ab und die Kontaktlinsen ein. Da klingelte das Telefon. Beim Abheben schlüpfte er in seine Tennisschuhe.
    »Hallo.«
    »Ich bin’s, Erica. Jemand rief gleich nach dir an und fand einfach kein Ende.«
    »Macht nichts. Du wirst es nicht glauben, es gibt tatsächlich einen Mr. Stein. Genauer gesagt, es gab einen. Er wurde vor zwei Tagen ermordet.« Erica holte tief Luft. »Die Polizei ist hier. Ich soll mit auf die Dienststelle.«
    »Für eine Gegenüberstellung?«
    »Nein, es geht nur um Fotos. Es dauert nicht lange.«
    Der Lärm des Rasenmähers wurde lauter, als er sich Kevins Apartment näherte. Kevin hob die Stimme.
    »Hast du noch immer Lust, essen zu gehen?«
    Nach einer Pause antwortete sie: »In Ordnung, aber nicht zu McDonald’s.«
    Ein Klicken unterbrach Ericas Stimme. Ein wartender Anruf, dessen Signal im Lärm des Rasenmähers kaum wahrnehmbar war.
    »Da kommt ein Anruf, kannst du auflegen?«
    »Ja.«
    Kevin drückte auf die Taste.
    »Hallo?« Er versuchte den Rasenmäher zu übertönen, wich dann aber ins Badezimmer aus, wo der Lärm gedämpfter war.
    »Mr. Hamilton, hier spricht Guy Robley vom Morddezernat der Polizei Houston. Mir wurde ausgerichtet, Sie haben wegen Stein angerufen.«
    »Ja, Barnett und Kaplan sind hier. Sie haben mir ausgerichtet, Sie seien verhindert, mich anzurufen.«
    »Wer?«
    Kevin runzelte die Stirn. »Die beiden Streifenpolizisten, die Sie hier vorbeigeschickt haben. Ich wollte gerade mit ihnen zur Dienststelle kommen.«
    »Was soll das heißen, Mr. Hamilton? Ich habe niemanden zu Ihnen geschickt.«
    Hamilton warf einen Blick auf die geschlossene Schlafzimmertür. »Es muss sich um ein Missverständnis handeln. Sie heißen Barnett und Kaplan.«
    »Hören Sie, Mr. Hamilton, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, aber ich kenne niemanden mit diesen Namen.«
    Lobec stand in der Nähe der Schlafzimmertür an der Wand. Er hatte lauschen wollen, aber der Rasenmäher übertönte Kevins Stimme. Unwichtig. Das meiste hatte er gehört, etwas Wichtiges schien er seiner Freundin nicht zu sagen zu haben. Sie würden sowieso gleich zu ihrem Apartment fahren. Umso besser, wenn der Tod der beiden wie ein Unfall aussah.
    Ihm war entgangen, dass Kevin zwischendrin aufgelegt hatte, aber er vernahm seine Stimme aus dem Schlafzimmer.
    »Ich gehe nur noch auf die Toilette, dann bin ich fertig.«
    Die Tür wurde verriegelt. Nach einer Minute warf Lobec einen Blick ins Schlafzimmer. Es war leer, und er ging hinein. Der Dicke auf dem Rasenmäher stellte den Motor ab. Lobec lauschte an der Badezimmertür. Der Ventilator lief. Sonst herrschte Stille.
    Er wartete einige Sekunden. Noch immer nichts.
    Er klopfte und fragte: »Ist alles in Ordnung?« Keine Antwort. Er zog die Pistole und drückte auf die Klinke. Abgeschlossen. Er warf sich mit der Schulter gegen die dünne Tür und stürzte ins Badezimmer.
    Er fühlte die Hitze, noch bevor er das offene Fenster sah. Es war groß genug, um einen Mann bequem durchzulassen. Er sah hinaus. Hamiltons Auto stand noch in der Parkbucht, der junge Mann aber war wie vom Erdboden verschluckt.
    »Er hat Lunte gerochen«, sagte Bern. »Hat er sein Auto genommen?«
    Lobec wandte sich zu seinem Komplizen, der mit der Pistole in der Hand zum Fenster gekommen war. Er verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, die seine Wange feuerrot färbte.
    »Du Idiot. Natürlich hat er Lunte gerochen. Du mit deinem Supraleiter.«
    »Aber ich habe doch selbst gehört, dass er das Wort gebrauchte.«
    »Er hat nur gesagt, dass er ein Experiment durchgeführt hat und dass Ward der Leiter war. Nicht worum es dabei ging.«
    »Aber ich …«
    »Hier wird nicht diskutiert. Schlüssel, Brieftasche und Handy liegen in der Küche. Hol sie, für den Fall, dass er zurückkommt. Er muss sich noch auf dem Gelände befinden.«
    Aus dem Schlafzimmer drang eine Stimme zu ihnen. Sie rannten, es war aber nur Hamiltons

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