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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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hatte, kam Bern auf ihn zu.
    »Nichts. Ich habe jeden Zentimeter kontrolliert. Wenn er hier ist …«
    Lobec hob die Hand. Bern verstummte. Irgendwo in der Nähe wurde ein Auto angelassen. Der Motor sprang an, ging dann aber plötzlich aus. Lobec bedeutete Bern, ihr Auto zu holen, und machte sich selbst zu Fuß auf den Weg.
    Am anderen Ende des Parkplatzes stand ein roter Mustang, in dem jemand saß. Lobec rannte darauf zu.
    Nervös suchte Kevin die weite Fläche nach seinen Verfolgern ab, während er dem Anlasser eine Pause gönnte. Er wollte gerade wieder nach dem Schlüssel greifen, als er eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm. Ein Mann kam von der anderen Seite gerannt. Er tastete nach dem Schlüssel. Bei seinem letzten Versuch hatte es der Motor beinahe geschafft. Jetzt sah es so aus, als hätte er nur noch eine allerletzte Chance. Aufgeregt drehte er den Schlüssel um.
    Der Mustang sprang an. Kevin trat so heftig aufs Gas, dass er in der Aufregung den Motor beinahe abgewürgt hätte. Das Auto machte einen Satz nach vorn, die Maschine hustete und röhrte auf. Die Hinterräder kreischten ohrenbetäubend, und Kevin konnte den verbrannten Gummi auf dem heißen Zement riechen.
    Der Wagen schlingerte heftig. Während Kevin versuchte, ihn in Richtung Ausgang zu lenken, sah er, wie Barnett aus einer Entfernung von nur fünfzig Metern auf ihn zielte. Fast hätte er zu spät begriffen, was das bedeutete. Er duckte sich gerade noch rechtzeitig, bevor das Beifahrerfenster in tausend Stücke zersprang. Er hob den Arm, um sich vor den Glasscherben zu schützen, die durch das Wageninnere flogen und an den Seiten abprallten. Weitere Kugeln zerschmetterten den Außenspiegel und bohrten sich in die Tür. Endlich griffen die Reifen, und der Mustang schoss am Ende des Gebäudes vorbei, so dass er für Barnett außer Sichtweite war.
    In letzter Minute fiel ihm wieder ein, dass der Sensor erst das Gewicht seines Autos erfassen musste, bevor sich das Tor öffnete. Er bremste heftig. Im Rückspiegel sah er einen Chevy um die Kurve rasen und kurz anhalten. Barnett stieg ein. So rasant wie sein Komplize fuhr, würde er in wenigen Sekunden bei ihm sein.
    Kevin gab schon Gas, als das Tor noch zur Seite kroch. Es war ihm schon immer langsam vorgekommen, aber heute stand er Qualen aus. Seine Verfolger hatten ihn fast eingeholt. Er konnte nicht mehr warten.
    Mit aufheulendem Motor sprang der Mustang vorwärts. Kevin zuckte zusammen, denn auf der Beifahrerseite – das Tor war erst zu drei Viertel offen – knirschte Metall auf Metall, und der Außenspiegel fiel scheppernd auf den Beton. Er machte einen Schlenker zur Seite und gab Vollgas. Wo sollte er hinfahren? Er musste zur Polizei, aber wo war die nächste Dienststelle? Mit der Polizei hatte er immer nur dann zu tun gehabt, wenn er Strafzettel bekommen hatte, und die hatte er per Scheck mit der Post bezahlt. Hoffentlich geriet er in eine Radarfalle, diesen Strafzettel würde er mit Freuden bezahlen, solange ihn nur die Polizei abfing.
    Er näherte sich dem Ring um die Stadt. Der Chevy blieb zurück, aber nicht so weit, wie er gehofft hatte. Anscheinend war sein Motor ähnlich stark wie der seines Mustangs, und der Fahrer holte alles aus ihm heraus.
    Kevin wollte gerade spontan abbiegen, als er ein Schild bemerkte, das die Houston Baptist University anpries. Es erinnerte ihn an die Polizei auf dem Campus seiner eigenen Uni. Wenn er seine gegenwärtige Geschwindigkeit beibehielt, würde er in zehn Minuten dort sein. Am schnellsten war die Route über den Freeway. Er bog links ab, fuhr durch eine Unterführung und verlangsamte seine Geschwindigkeit gerade lang genug, um eine Lücke in dem dichten Gegenverkehr abzupassen. Dann trat er aufs Gas und fegte über die Kreuzung, nicht ohne beinahe mit einem Kleinlaster zu kollidieren.
    Seine Verfolger wollten das Manöver wiederholen, stießen aber seitlich gegen einen UPS-Transporter. Kevins Hoffnung stieg, als der Chevy abprallte, sich drehte und in die falsche Richtung weiterfuhr. Er selbst sprang von Lücke zu Lücke und hupte, sobald ihm jemand den Weg versperrte.
    Die Auffahrt zum Freeway war nicht mehr weit. Gleich würde er loslegen können und seine Verfolger vielleicht sogar ganz abschütteln.
    Sein Optimismus sank, als er die lange Schlange vor der Ampel sah. Dreißig Sekunden würde er mindestens warten müssen, und das war lang genug für die Gangster, ihn einzuholen, aus dem Auto zu zerren und dabei zu allem Überfluss mit ihren

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