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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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aber Tarnwell war kein Feinschmecker. Ihm reichte ein saftiges Steak, und mit seinem war er schon seit zwanzig Minuten fertig. Ihm lag nur noch daran, das Lokal zu wechseln.
    Milton Senders, der Tarnwell hatte begleiten dürfen, kannte die Vorlieben seines Chefs und hatte deshalb auf Nachtisch verzichtet. Leider aßen die drei Vorstandsmitglieder von Forrestal Chemistry in aller Muße, genossen ihre Bananas Foster und ihre dritte Flasche Champagner.
    In acht Tagen, dachte Tarnwell, in acht Tagen würde er vor den Aktionären der beiden Firmen eine Rede über die Vorteile der Fusion halten. Gleichzeitig würde er das revolutionäre Verfahren ankündigen, das den beiden Firmen Milliarden einbringen würde. Dass es ihn nebenbei zu einem der reichsten Männer der Welt machte, würde er unerwähnt lassen. Bei dem Gedanken überflog ihn ein wohliger Schauer, der aber gleich verging, als ihm wieder einfiel, dass das Verfahren noch immer nicht in seinem Besitz war.
    »Meine Herren«, sagte er, »setzen wir die Feier zu Ehren unserer Fusion bei Ladies Inc. fort.«
    Heute Abend würden Dierdre und Pauline da sein, die beim letzten Mal in seinem Haus in River Oaks so willig und geschickt gewesen waren.
    Doch als er Lobec in der Lounge warten sah, war jeder Gedanke an die Mädchen vergessen. Wie immer konnte er Lobecs undurchsichtiger Miene nicht entnehmen, ob er einen Erfolg oder Misserfolg zu melden hatte. Er wunderte sich nur über das dicke Veilchen seines Sicherheitschefs.
    »Meine Herren, ich muss mich für ein paar Minuten um etwas Geschäftliches kümmern. Milton wird Sie in meinem Wagen zu unserem nächsten Ziel begleiten. Ich stoße dort so bald wie möglich zu Ihnen.«
    Tarnwell brachte Senders und die drei schwankenden Direktoren zum Fahrstuhl. Als sie alle eingestiegen waren, wandte er sich zum Treppenhaus. Lobec folgte ihm.
    In der Garage, in Lobecs neuem Chevy, musterte Tarnwell seinen Sicherheitschef gründlich. Seine Nase war geschwollen und dezent mit einem Pflaster versehen, und sein linkes Auge war hinter einem kräftigen blaugrünen Bluterguss so gut wie verschwunden.
    »Was zum Teufel ist denn mit dir passiert?«
    »Zu welchem Club fahren wir?«, erwiderte Lobec statt einer Antwort.
    »Ladies.«
    Lobec legte den Gang ein. »Mr. Hamilton erweist sich als widerspenstig.«
    »Das Veilchen verdankst du dem Vater von diesem Hamilton?«
    »Ja. Aber ich meinte Kevin Hamilton. Er war heute in Dallas.«
    Angespannt kam es von Tarnwell: »Sag mir, dass du ihn hast.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Dann sag mir wenigstens, dass du Adamas hast.«
    Lobec schüttelte den Kopf.
    »Verdammt! Hast du Kevin Hamilton überhaupt gesehen?«
    »Als ich unterwegs nach Dallas war, bekam ich einen Anru…«
    »Beantworte meine Frage.«
    Lobec seufzte: »Ja.«
    »Siehst du, das war doch ganz einfach. Jetzt erzähl mir, wie du ihn gefunden hast.«
    Als Lobec beschrieb, wie Murray Hamilton den Ford gerammt hatte, explodierte Tarnwell.
    »Willst du etwa sagen, sie sind entkommen, weil sich der Vater von hinten an euch rangepirscht hat?«
    Lobec wirkte leicht verlegen. So hatte Tarnwell ihn noch nie gesehen. Der Anblick verbesserte seine Laune ganz entschieden.
    »Ich habe mich auf die beiden Studenten konzentriert, trotzdem hätte es nicht passieren dürfen. Es regnete heftig, und weder Mr. Bern noch ich hörten den Transporter. Es wurde mir erst später klar, dass Hamilton auf den Mann aus Dallas, einen gewissen Vincent, den ich auf seine Spur gesetzt hatte, aufmerksam geworden sein musste, als er an ihm vorbeifuhr. Mr. Vincent hatte offenbar nicht aufgepasst. Er parkte zu dicht bei dem Gebäude, bei dem wir dann Kevin Hamilton fanden. Vermutlich sah Vater Hamilton ihn und wurde misstrauisch, als er ihn das Gebäude beobachten und in sein Handy sprechen sah.«
    »Du hast die Sache mit diesem Idioten hoffentlich geregelt?«
    »Ja«, antwortete Lobec, und Tarnwell wusste, dass Vincent tot war.
    »Und was geschah dann?«
    Lobec beschrieb die Schießerei und schloss: »Dieser Kevin ist kein Anfänger. Er kann schießen. Er hat unser Auto sehr geschickt schachmatt gesetzt.«
    »Hast du jemanden getroffen?«
    »Murray Hamilton saß am Steuer des Transporters. Er war ein leichtes Ziel. Das Fahrzeug ist in einen Graben gefahren. Ich ging davon aus, dass ich ihn erwischt hatte.«
    »Hast du die Krankenhäuser kontrolliert?«
    »Natürlich. Sie haben ihn ins Community Hospital North gebracht. Dort ist er an einer Schusswunde gestorben. Der junge

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