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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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gegenüber erwähnt. Aber ich werde sie warnen. Ich vermute, dass du mir eines Tages alles erzählst?«
    »Das verspreche ich dir hoch und heilig.«
    Ted verschloss das Labor und führte Kevin den Flur hinunter bis zu einer ramponierten Holztür. Sie betraten ein kleines Büro, das mit zwei Regalen und dem obligaten Metallschreibtisch möbliert war. Bücherkisten stapelten sich auf dem Boden, und der Computer stand inmitten eines Berges von Papier auf dem Tisch. Kevin biss sich auf die Lippen und nickte.
    »Ich weiß«, pflichtete Ted ihm bei. »Es ist nicht unbedingt, was ich mir erhofft hatte, aber ich bin auch noch nicht dazu gekommen, es irgendwie persönlicher einzurichten. Nur einen tollen Blick, den habe ich.«
    Ted zog die Jalousien hoch. Direkt vor dem Fenster lag der Pendlerparkplatz, von dem er gesprochen hatte. Dahinter bot sich dem Auge ein herrlicher Blick auf die Berge im Mondenschein. Die Hänge waren getupft von den Lichtern verstreut liegender Häuser.
    »Ich wette, dass es dir Spaß macht, hier zu joggen«, bemerkte Kevin.
    »Das kannst du wohl sagen. Es ist so hügelig, dass mir selbst nach zwei Monaten noch die Beine wehtun.« Ted schwieg, dann fragte er: »Du bist dir ganz sicher, dass du nicht zur Polizei gehen willst?«
    Aus Angst, dass Ted sich anders besinnen könnte, hatte Kevin ihm nichts vom Tod seines Vaters erzählt.
    »Nein. Zumindest noch nicht. Wenn wir mit dem Labor fertig sind.«
    »Wie lange brauchst du es?«
    »Allerhöchstens fünf Tage. Am Sonntagabend sind wir hier raus, vielleicht früher.«
    »Kein Problem. Bleibt so lange wie nötig. Gibt es noch etwas?«
    Kevin griff in die Tasche und holte vierhundert Dollar hervor. Erica hatte sich dreitausend Dollar in Dallas beschafft, nachdem ihr Kreditkartentrick aufgeflogen war.
    »Für das Motel«, sagte Kevin.
    Ted zögerte einen Moment, bevor er das Geld annahm.
    »Okay, dieses eine Mal, weil wir es brauchen können. Ich hätte es dir sowieso in ein paar Wochen erzählt, aber wenn du schon hier bist, kann ich auch gleich damit herausrücken. Janice ist schwanger.«
    Kevin sah ihn mit großen Augen an. Dann packte er die Hand seines Freundes und schüttelte sie kräftig.
    »Glückwunsch, gut gemacht! Ich hab mit nichts anderem gerechnet, aber dass es so schnell gehen würde, hatte ich nicht erwartet. Wann ist es so weit?«
    »Im März«, strahlte Ted.
    Kevin schlug ihm auf die Schulter. »Ich lade dich zu einem Bier ein.« Er war sowieso viel zu müde, um noch mit dem Aufbau zu beginnen.
    Ted sah auf die Uhr. »Dreiundzwanzig Uhr in einer Universitätsstadt? Da dürften wir noch eine offene Bar finden.«

ACHTUNDZWANZIG
    Lobec und Bern suchten ein bestimmtes Haus in der Nähe der Rice University. Es war Donnerstagmittag. Die Zeit wurde knapp, dessen war Lobec sich bewusst. Je länger Hamilton und Jensen sich frei bewegten, umso schlechter standen Tarnwells Aktien. Die beiden könnten das Adamas-Laborbuch bei der Polizei abgeben oder es jemandem zeigen, der seine Bedeutung erkannte. Und dann wäre alles aus. Doch obwohl es nun auf jede Minute ankam, verschwendeten er und Bern kostbare Zeit, indem sie dem Befehl seines arroganten Chefs gehorchten und die Freunde der Flüchtenden befragten.
    Lobec war davon ausgegangen, dass Tarnwell nicht so dumm wäre, jeden Dollar auf eine ungetestete Technologie zu setzen. Aber sein Boss hatte den Aktionären tatsächlich angekündigt, in fünf Tagen ein revolutionäres Verfahren vorzustellen. Lobec wusste, was auf dem Spiel stand. Hätte Tarnwell die Erfindung bis zu dieser Pressekonferenz nicht in Händen, würden die Aktien seiner Firma ins Bodenlose fallen und Tarnwell würde die Zinsen für seine Kredite nicht aufbringen können. Es ging ums Überleben.
    Entgegen Tarnwells Befehl hatte sich Lobec die Zeit genommen, bei SciSurplus anzurufen und sich als Beamter der Kripo auszugeben. Da der Verkauf völlig legal gewesen war, hatte der Mann ihm bereitwillig Auskunft gegeben, dass Erica Jensen einen Laser gekauft hatte, der weit über dem Listenpreis lag.
    Lobec durchschaute sofort, dass die beiden das Experiment nachmachen wollten. Warum, wusste er nicht, denn Gründe dafür gab es verschiedene. Entweder wollten sie Diamanten herstellen, um einen handfesten Beweis in Händen zu halten. Vielleicht glaubte Kevin Hamilton aber auch nicht daran, dass das Verfahren funktionierte, und wollte es ausprobieren. Oder er hatte vor, sich selbst als sein Entdecker auszugeben. Vermutlich würden sie auch

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