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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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du die Unbekannte warst.«
    Erica nickte.
    »Bist du verrückt geworden?«
    »Hätte ich auf den Krankenwagen gewartet, hätte sie einen Gehirnschaden erlitten oder wäre gestorben.«
    »Aber die Polizei! Sie war dort …«
    Erica schüttelte den Kopf. »Ich habe vorher Leine gezogen.«
    »Ist dir klar, was für ein Risiko du eingegangen bist?«, fragte Kevin, unwillkürlich lauter geworden.
    »Ich habe doch schon gesagt, ich hatte keine Wahl. Es ging alles ziemlich schnell.«
    »Erica, wir sind diesen … Psychopathen gerade einmal einen müden Schritt voraus. Wenn dich die Polizei verhaftet hätte?« Kevin war aufgestanden und ging aufgebracht auf und ab.
    »Was hätte ich denn tun sollen? Das Mädchen sterben lassen?«
    »Nun mach dich nicht lächerlich. Natürlich nicht.«
    »Ach, jetzt mache ich mich lächerlich?«
    »Du hättest warten können.«
    »Genau das ging eben nicht.«
    »Bist du dir ganz sicher? Woher? Noch bist du keine Ärztin.«
    »Ich habe zwei Monate in der Notaufnahme hinter mir. Es war eine Ermessensfrage, und ich habe mich dafür entschieden einzugreifen. Das ist mein Beruf. Komm damit klar!«
    »Du hast einen denkbar schlechten Zeitpunkt für deine Heldentat gewählt.«
    »Es tut mir sehr leid, dass Notfälle sich nicht nach deinen Bedürfnissen richten.« Erica sprang auf und nahm ihre Handtasche.
    Kevin packte sie an der Schulter und schrie: »Hast du es noch immer nicht kapiert? Wenn Barnett dich findet, knallt er dich ab! Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst, und ich will auch nicht daran schuld sein!«
    »Und warum nicht?«, schrie Erica zurück.
    »Weil ich dich liebe!«
    Erica sah ihn an, und Kevin wurde auf einmal klar, was er gesagt hatte. Bevor er einen Rückzieher machen konnte, zog sie ihn zu sich und gab ihm einen festen Kuss. Kevin nahm sie liebevoll in den Arm. Ihre Haut duftete zart nach Seife.
    Ihr Kuss schien ihm eine wunderbare Stunde zu dauern, es konnten aber nur einige Sekunden gewesen sein. Er ließ sie los und nahm ihre Hände.
    »Warum hast du mir das nicht früher gesagt?«, fragte sie.
    »Die Ereignisse der letzten Tage waren nicht unbedingt dazu angetan, auf romantische Gedanken zu kommen.«
    »Ich meinte noch früher. Ich ging immer davon aus, dass du mit mir nur befreundet sein wolltest.«
    »Ich weiß nicht. Ich dachte, ich bin nicht dein Typ. Mit so jemandem wie Luke kann ich nicht mithalten.«
    »Warum nicht? Ich habe dich schon immer für nett gehalten.«
    »Genau. Und er ist Arzt und sieht aus wie ein Covermodell von GQ. Die Frauen träumen von ihm. Du kennst die Anzeigen für Schönheitsoperationen. Wenn ich neben ihm stehe, komme ich mir immer wie einer der Typen vor, denen man zu einer OP rät.«
    »Luke ist aber auch ein Idiot. Charmant, zugegeben, aber auf eine Weise, wie ein unkastrierter Labrador charmant ist. Die Frauen träumen von ihm – einen Monat lang. Du hingegen bist zuverlässig. Ehrlich gesagt hatte ich daraus geschlossen, dass du jemand bist, bei dem es keine Überraschungen gibt.«
    »Und?«
    Erica lachte laut.
    »Nicholas Kevin Hamilton, nach der Woche, die wir miteinander verbracht haben, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass dich in Sachen Überraschungen niemand schlägt.«
    Sie gab ihm noch einen langen Kuss.
    Als sie sich von ihm löste, erwiderte Kevin mit einem Grinsen: »Dasselbe gilt für dich.«
    »Kannst du diese Dinger hier mal eine Stunde oder so unbeaufsichtigt lassen?«, fragte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
    Kevin drückte auf den großen roten Notschalter, und das Winseln der Geräte verstummte. Um ihr einen weiteren Beweis seiner Unberechenbarkeit zu liefern, war diesmal er es, der ihr einen Kuss gab.

DREISSIG
    »South Texas University, Büro für studentische Angelegenheiten. Sie sprechen mit Teri, kann ich Ihnen helfen?«, leierte eine weibliche Stimme gelangweilt herunter.
    Die Anruferin hatte einen ausgeprägten südtexanischen Akzent. Sie klang jung, vielleicht war sie noch ein Teenager.
    »Hi, ich heiße Maggie Burleson. Man hat mir gesagt, dass ich mich an Sie wenden soll.«
    »Womit kann ich Ihnen helfen?« Teri warf einen kurzen Blick auf die Wanduhr. Nur noch zwei Stunden, dann begann das Wochenende. Der Freitagnachmittag war immer besonders zäh. Hoffentlich würde sie diesen Laden heute pünktlicher verlassen können als in der vergangenen Woche.
    »Meine Freundin hat gestern Kuchen gegessen, der Erdnussöl enthielt, und sie reagierte allergisch darauf.«
    »Und warum rufen Sie hier

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